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Google will weiter tracken: Nachfolger für FLoC-Konzept vorgestellt

Google hält an zwei Dingen fest: am Ende der klassischen Cookies und am Tracking der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer. Die Arbeit am potentiellen Cookie-Nachfolger FLoC wurde nun jedoch zugunsten eines auf Interessengruppen basierenden Trackings eingestellt.

Bald keine Cookies mehr?

Google hat – so die Einschätzung vieler in der Branche – mit seinen Plänen das Ende der klassischen Cookies eingeleitet. Der Chrome-Browser, seines Zeichens der weltweit meistgenutzte Internetbrowser, soll alle Cookies, die nicht von Google stammen, automatisch blockieren. Das Geschäftsmodell, passgenaue Werbung auszuspielen, die auf den mittels Cookie-Tracking basierten Interessen basiert, dürfte damit bald an sein Ende gelangen.

Die Pläne stoßen auf entsprechend große Gegenwehr all jener Unternehmen, die ihre Einnahmen zu bedeutenden Teilen aus diesem Modell ziehen. Presse- und Werbeverbände haben bereits eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht.

FLoC: Einteilung in Kohorten

Als Alternative zum Cookie-Modell wollte Google eine Kohorteneinteilung der Nutzerinnen und Nutzer vornehmen. Dieses Projekt lief unter dem Namen FLoC – Federated Learning of Cohorts. Im Chrome-Browser sollte das Verhalten der Nutzenden derart getrackt werden, dass sie einer Kohorte von Menschen mit sehr ähnlichen Interessen zugeordnet werden können, für die dann kohortenspezifische Werbung ausgespielt wird. Die Konkurrenz sah in diesem Modell vor allem eine Möglichkeit für Google, seine Dominanz in diesem Bereich zu zementieren. Amazon wendete sich aus diesem Grund gegen das FLoC-Modell und kündigte an, es nicht zu unterstützen. Darüber hinaus wurden Datenschutzbedenken geäußert; so kam etwa die Vermutung auf, eine Deanonymisierung einzelner Kohortenangehöriger könnte möglich sein.

Topics: Zuordnung zu Interessengruppen

An die Stelle der Kohorten tritt nun das Topics-Konzept: Google will vorab feste Interessengruppen definieren, die alleine auf bestimmten Themen basieren, und die Nutzerinnen und Nutzer diesen Interessengruppen zuordnen. Statt des Vergleichs individuellen Nutzverhaltens und des darauf folgenden Matchings mit anderen Nutzenden soll nun also ein Abgleich mit zuvor definierten Parametern erfolgen. Derartige Topics können etwa „Computer“, „Fußball“ oder „Gesunde Ernährung“ sein.

Passgenaue Werbung wird dann anhand dieser Kategorie ausgespielt. Das Modell ähnelt damit dem der Anzeigenausspielung in analogen Medien: Auch hier wird die ausgewählte Werbung vor allem anhand der Passung zu bestimmten Interessenkategorien – und nicht völlig individualisiert – ausgespielt. In einem Motorradmagazin finden sich, da es von Menschen, die sich für Motorräder und Co interessieren, etwa Werbeanzeigen für Helme, Nierengurte usw. Derartige Werbung ist insgesamt weniger datenintensiv als die bisher im Internet vorherrschende.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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