Unter den Namen Lumia 950 und Lumia 950 XL präsentiert Microsoft auf seinem „October 2015 Event“ zwei neue Flaggschiff-Smartphones mit ordentlich Dampf. Das größere Lumia 950 XL kommt mit 5,7 Zoll und einem Octacore-Prozessor, also insgesamt 8 Rechenkernen aus dem Hause Qualcomm. Das mit 5,2 Zoll kleinere 950 ohne XL-Zusatz kommt mit lediglich 6 Kernen. Leider gibt es bisher keine Angaben, um welches Modell es sich bei diesen Chips handelt, da Microsoft jedoch einen enormen Aufwand zur Kühlung des Chips betrieben hat und mehrfach von Highend sprach, könnte es sich um den Snapdragon 810 handeln, welcher für seine enorme „Hitzköpfigkeit“ bekannt ist. Man habe die Kühltechnologie der Surface Reihe portiert und damit das erste flüssiggekühlte Smartphone der Welt geschaffen. Bei den Displays handelt es sich um OLED-Displays mit einer hohen Pixeldichte, jedoch wurden hier keine genauen Zahlen bezüglich der Auflösung genannt. Ein Muster welches sich durch das gesamte Event zog, was ich jedoch nicht bedauere, da dies für die Qualität eines Bildschirms schon lange nicht mehr entscheidend ist.
Wenn wir uns weiter durch die Spezifikationen arbeiten, entdecken wir eine 20MP Kamera mit einem Triple-RGB-Flash. Ja, das bedeutet 3 verschiedene LEDs machen hier die Nacht zum Tag und da wir im Jahr 2015 leben reicht es nicht, einfach nur hell zu sein. Der Blitz muss sich der Umgebung anpassen und da 2 verschiedene Farbtöne ja quasi Mainstream sind, hat man sich wohl gedacht 3 ist besser als 2 und einen RGB-Flash verbaut, wir sind gespannt wie sich dies auf Fotos auswirken wird. Abgerundet wird die Kamera mit einem optischen Bildstabilisator der 5. Generation, was auch immer das heißen soll, und einer Zeiss Optik.
Aber wohin mit euren beeindruckenden Selfie-Meisterwerken? Microsoft hat die Antwort, oder besser 3 Antworten. Zunächst wäre da der mit 32 GB gut bemessene interne Speicher, dann wäre da die Möglichkeit für gigantische SD-Karten und schließlich noch die Cloud. Hier gibt es also das rundum sorglos Paket. Rein technisch kommt das Handy mit bis zu 200 GB Speicher zurecht.
Über einen USB Type C Anschluss könnt ihr dann mit bis zu 5 GB pro Sekunde eure gigantische Selfie-Sammlung in „null komma nix“ von A nach B kopieren. Wobei es hier mehr Möglichkeiten gibt, als man zuerst vermuten würde. Unter dem Namen „Display Dock“ stellt Microsoft eine Dockingstation vor, welche über 3 USB, einen HDMI und einen DisplayPort Anschluss verfügt.
Für wen das eher nach Laptop klingt, der ist auf der richtigen Fährte, wird das Telefon über den Adapter mit einem Display verbunden, sieht man dort nicht bloß eine große Version des Handybildschims sondern einen vollwertigen Windows 10 Desktop, dieser kann mit Maus und Tastatur bedient werden. Microsoft nennt das Continuum. Das Handy bleibt dabei weiterhin normal nutzbar und dank Universal-App Technologie können Anwendungen zwischen Smartphone- und Desktop-Ansicht transferiert werden. In der Demonstration funktioniert das faszinierend gut. So ist es etwa möglich, ein vollwertiges Desktop-Powerpoint zu nutzen. Es handelt sich wohl um eine Windows-RT ähnliche Version. Auch die Verwendung eines USB-Sticks wird demonstriert. Microsoft betont immer wieder, dass man großen Wert auf die Produktivität legt.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Preis. Mit $549 für das Lumia 950 und $649 für das Lumia 950 XL ruft Microsoft Kampfpreise auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese in Euro übersetzen.
Wem dies noch zu teuer ist, der kann sich nach dem Lumia 550 umsehen, diese Einsteigerversion wird für $349 erscheinen, jedoch ist bisher nicht klar, mit welchen Abstrichen man hier rechen muss.
UPDATE: Da Microsoft die offiziellen Spezifikationen nun veröffentlicht hat, herrscht Klarheit. Es handelt sich um einen Snapdragon 808 Prozessor im Lumia 950 und einen Snapdragon 810 im Lumia 950 XL. Die Display-Auflösung beträgt 2560 x 1440 Pixel. Das Lumia 950 XL gibt es übrigens auch als Dual SIM Variante.
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