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Mare Nostrum 5: Ein weiterer Supercomputer aus Europa

Nicht nur die USA und China können im Bereich der Supercomputer beeindruckende Ergebnisse erzielen. Bei der Entwicklung der wahren Rechenwundermaschinen konnte auch Europa in den letzten Jahren aufholen. Nun möchte man im Barcelona Supercomputing Center (BSC) den nächsten Supercomputer made in Europe entwickeln. Einen neuen Leistungsrekord möchten die Zuständigen mit diesem zwar nicht aufstellen, angesichts einer Leistung von stolzen 314 PFLOPS dürfte aber auch dieser großen Aufgaben gewachsen sein.

Mare Nostrum 5 bekommt Abänderungen

Der neue Supercomputer aus Europa soll auf den Namen „Mare Nostrum 5“ hören und bereits im nächsten Jahr an den Start gehen. Besonders spannend ist hierbei die Zusammensetzung des Systems. Schließlich kann man hier einen Blick in die technische Zukunft von NVIDIA und Intel werfen. Von ihnen stammt nämlich die Grafik- bzw. Prozessorhardware. Neben den nagelneuen Intel Xeons sollen hier auch H100-GPU-Beschleuniger von Nvidia werkeln. Kennern der Branche wird die Entwicklung nicht neu sein. Schließlich steht bereits seit 2019 fest, dass Mare Nostrum 5 kommen wird. Allerdings haben die Entwickler ein lobenswertes Feintuning betrieben, dessen Ergebnis sich wirklich sehen lassen kann.

Ursprünglich sollte das Projekt nämlich stolze 223 Millionen Euro verschlingen. Nun, drei Jahre später, steht fest, dass es mit 151,41 Millionen Euro deutlich weniger kosten wird. Das geht aber keineswegs auf Kosten der Leistung. Von den angepeilten 200 Petaflops hat man sich nämlich ebenfalls verabschiedet. Nun soll es das System auf stolze 314 Petaflops Leistung bringen. Damit hat der Hauptverantwortliche in Form des französischen Tech-Diensleisters Atos tolle Arbeit geleistet. Vor allem angesichts der verrückten Mischung aus Komponenten der unterschiedlichsten Hersteller ist dieses Ergebnis alles andere als selbstverständlich. Bei der Entwicklung halfen neben Intel und NVIDIA nämlich unter anderem auch Lenovo, ParTec und IBM mit.

Supercomputer für Einsatz im medizinischen Bereich angedacht

Wie viele andere moderne Supercomputer soll auch Mare Nostrum 5 auf eine Warmwasserkühlung setzen. Diese soll dafür sorgen, dass die potente Hardware immer die passende Temperatur besitzt, um zu Höchstleistungen im Stande zu sein. Dabei möchte Atos allerdings keine Umweltsünde ins Leben rufen. Zum einen möchte man den Supercomputer komplett CO²-neutral mit Ökostrom betreiben. Obendrein möchte man die entstehende Wärme direkt nutzen, um Gebäude mittels Fernwärme zu heizen. Seine Rechenpower soll Mare Nostrum 5 dann vor allem im medizinischen Bereich einsetzen können.

Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie ist das Thema Simulationen wichtiger denn je geworden. So lassen sich nämlich immer genauere Berechnungen für zukünftige Ausbreitungen durchführen. Das klingt alles sehr vielversprechend, aber auch ein wenig der Zeit hinterherhinkend. Trotz modernster Komponenten ist Mare Nostrum 5 nämlich um einiges schwächer als andere Systeme, die derzeit bereits auf dem Markt sind. So präsentierten die USA erst im Mai ihren ersten Supercomputer mit einer Leistung über einem Exaflop. In Hamburg wiederum wurde im März mit Levante ein weit schwächerer Supercomputer mit „nur“ 16 Petaflops vorgestellt.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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