Die Verwaltung der Stadt Potsdam hat die eigenen Server vorerst sicherheitshalber offline genommen, vermutlich, weil man einen Cyberangriff vermutet hatte. Bereits im Jahr 2020 kam es zu einer Cyberattacke auf die Server der Stadtverwaltung.
Potenzieller Cyberangriff: Server der Stadtverwaltung Potsdam offline
„Die Landeshauptstadt Potsdam hat die Internetverbindung der Verwaltung vorsorglich am heutigem Tag abgeschaltet,“ heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Man sei daher ab sofort nicht mehr per E-Mail erreichbar. Das weckt Erinnerungen an das Jahr 2020, als die Stadtverwaltung nach einem Cyberangriff offline ging – laut Tagesspiegel dauerte es über ein Jahr, bis alle digitalen Services wieder online waren.
Laut Oberbürgermeister Mike Schubert hätte es abermals Hinweise auf einen Cyberangriff gegeben. Man arbeite eng mit dem Land und den Sicherheitsbehörden zusammen, um dem auf den Grund zu gehen und die Server schnellstmöglich wieder online zu bringen. In der Zwischenzeit bittet Schubert Bürgerinnen und Bürger um Geduld.
Durch das Abschalten der Netzwerkverbindungen kann die Verwaltung derzeit keine E-Mails senden oder empfangen. Auch die Verfahrenssoftware könnte demnach aktuell lediglich eingeschränkt genutzt werden, heißt es aus Potsdam.
„Insbesondere Anträge von Personalausweisen und Reisepässen bzw. An- und Ummeldungen sind derzeit nicht möglich.“ Die Telefone sind davon allerdings nicht betroffen, sodass Bürgerinnen und Bürger sich telefonisch an die Stadt wenden sollen.
Gerade im Hinblick auf die Mitte Januar 2023 startende EU-Richtlinie NIS2 zur Cybersicherheit sind das keine guten Nachrichten für die Stadt. NIS2 regelt dabei unter anderem die Sicherheitsanforderungen und Meldepflichten, die Unternehmen erfüllen müssen. Im Falle von Vorfällen im Bereich der Cybersicherheit müssen entsprechende Betriebe künftig innerhalb von 24 Stunden die zuständigen Behörden zunächst grob informieren, innerhalb von 72 Stunden muss dann ein ausführlicher Bericht mit Details nachgereicht werden.