Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) hat die Öffentlichkeit über einen empfindlichen Datendiebstahl informiert. Im Rahmen einer Cyberattacke sollen persönliche Daten von etwa 500.000 Menschen gestohlen worden sein. Dabei sind insbesondere Personen betroffen, die als besonders schutzwürdig gelten.
Im Visier: Server in der Schweiz
Beim Datendiebstahl wurde nicht die humanitäre Hilfsorganisation selbst angegriffen. Stattdessen hatten es die Täter auf das mit der Datenspeicherung beauftragte Unternehmen in der Schweiz abgesehen. Allerdings scheint es sich nicht um einen zufälligen Angriff gehandelt zu haben. Dafür sind die ergatterten persönlichen Daten viel zu pikant. Im Fokus der Angreifer standen nämlich Personendaten von vielen verschiedenen Rotkreuz-Gesellschaften und Rothalbmond-Gesellschaften. Diese setzen sich für Menschen in Notlagen ein. Dazu gehören vor allem Personen, welche sich in humanitären Notlagen befinden. Doch auch politisch Verfolgte werden in der Datenbank gelistet.
Chef des IKRK zeigt sich entsetzt
Möglicherweise könnten die Täter nun versuchen u.a. politisch Verfolgte zu erpressen. Umso deutlicher appellieren die Zuständigen der humanitären Gesellschaft an die Täter, die Daten nicht zu veröffentlichen. Angesichts des schwerwiegenden Angriffs verwundert es kaum, dass der Generaldirektor der international tätigen Hilfsorganisation bestürzt ist. Zu dem Vorfall äußert sich Robert Mardini wie folgt:
„Wir sind alle entsetzt und fassungslos, dass diese humanitären Informationen ins Visier genommen und kompromittiert werden. […] Dieser Cyberangriff gefährdet die Menschen, die bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, noch mehr.“