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Telekom: Pläne für Kupferkabelabschaltung sorgen für Unmut

Die Telekom plant, ihre Kupferkabelinfrastruktur schrittweise abzubauen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Glasfaserausbau zwar noch lange nicht weit genug fortgeschritten, um Kupferkabel überflüssig gemacht zu haben; langfristig strebt die Telekom jedoch genau dieses Ziel an. Die Konkurrenz hat nun öffentlich Unmut über den Plan der Telekom geäußert.

Absprache eingefordert

Die Sprecherin des Branchenverbands VATM, Corinna Keim, äußerte sich gegenüber Golem zu den Telekom-Plänen und forderte eine branchenweite Absprache hinsichtlich des weiteren Umgangs mit der Telekommunikationsinfrastruktur: „Genau diese so enorm wichtige Migration von Kupfer- auf Glasfasernetze muss im Gigabitforum der Bundesnetzagentur geklärt werden, um allen Marktteilnehmern Planungssicherheit zu geben“.

Beim Gigabitforum handelt es sich um eine im vergangenen Jahr gegründete Plattform, die dem Austausch zwischen Telekommunikationsunternehmen sowie Interessenverbänden dient. Im Rahmen dieser Plattform werden primär gemeinsame Standards besprochen, Regelungen für wechselseitige Zugänge, Open Access oder gemeinsame Schnittstellen getroffen.

Auch Annika Sasse, Sprecherin des Bundesverbands Breitbandkommunikation sprach sich gegenüber Golem für eine engere Abstimmung aus. Sie wies in diesem Zusammenhang primär darauf hin, dass ein fairer Wettbewerb nur dann sichergestellt sei, wenn „ein umfassendes Migrationskonzept für den Umstieg von Kupfer- auf zukunftssichere Glasfasernetze“ existiere, „das die Interessen aller am Markt beteiligten Unternehmen – insbesondere andere Glasfaser ausbauender Unternehmen – berücksichtigt“. Ein einseitiges Abschaltrecht der Telekom lehnt sie folglich ab, da es zu Nachteilen für die Konkurrenz führe und damit den Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt nachhaltig beeinträchtige.

Vollständiger Glasfaserausbau angestrebt

Die Telekom plant die Kupferkabelabschaltung schrittweise. Voraussetzung dafür ist eigenen Angaben zufolge ein vollständiger Glasfaserausbau: Kupferkabel sollen in einer Region erst dann abgeschaltet werden, wenn Glasfaseranschlüsse zur Verfügung stehen. Mit dieser Versicherung möchte das Unternehmen allem Anschein nach der Kritik entgegenwirken, in Regionen, in der Glasfaserausbau nicht durch marktbeherrschende Unternehmen durchgeführt werde, sei die Abschaltung des Kupfernetzes kaum in absehbarer Zukunft umsetzbar. Tatsächlich wird der Glasfaserausbau nicht nur von der Telekom, sondern auch von zahlreichen anderen Unternehmen betrieben.

Eine weitere Befürchtung der Konkurrenz kann die Telekom jedoch nicht ausräumen: Die Konkurrenz fürchtet, die Telekom werde ihren Kunden Glasfaseranschlüsse gegen einen geringen Aufpreis anbieten und damit schnell den größten Marktanteil auch bei der FTTH-Technologie gewinnen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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