Mit dem Steam Deck hat Valve eine Handheld vorgestellt, das dir das Zocken hochwertiger PC-Games auch unterwegs ermöglichen soll. Der unmittelbare Konkurrent von Nintendos kompakter Switch soll neben Steam selbst auch viele weitere praktische Features an Bord haben. Wir werfen mal einen Blick auf den Mix aus PC und Handheld, den die Half Life Erfinder bald veröffentlichen wollen.
Gerüchte wahr gemacht
Wenn es ein Unternehmen gibt, bei dem Release-Gerüchte permanent an der Tagesordnung stehen, dann wohl Valve. So warten Half Life Fans bereits seit vielen Jahren auf den Release von Teil drei des wegweisenden Shooters. Auch das Steam Deck ließ die Gerüchteküche über viele Monate hinweg brodeln. Dies verwundert angesichts der vorab geleakten Pläne keineswegs. Schließlich ist die Mischung aus einem kraftvollen PC und einem portablen Format optimal für Gamer, die auch mal unterwegs PC-Games zocken möchten.
Worüber bislang nur kräftig spekuliert wurde, hat nun eine offizielle Bestätigung seitens Valve selbst erfahren. So hat das Unternehmen angekündigt, dass der Einstieg ins Handheld-Segment mit dem Steam Deck nun feststehe. Im Dezember diesen Jahres soll der portable PC an den Start gehen. Wer bereits jetzt weiß, dass er an dem leistungsstarken Handheld nicht vorbeikommt, kann ab sofort seine Vorbestellung bei Valve aufgeben.
Unterschiedliche Versionen
Obwohl es sich um ein Handheld handelt, kann das Steam Deck seine PC-Wurzeln nicht verstecken. Das bemerkt man unter anderem bei der Wahl zwischen unterschiedlichen Versionen. Hierbei spielen nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Größe des verbauten Speichers eine elementare Rolle. Bei der Basisversion bekommst du 64 GB eMMC-Speicher. Wer mehr und schnelleren Speicher haben möchte, kann sich für NVMe-SSDs mit der Größe 256 GB und 512 GB entscheiden.
Wer sich für eine der beiden größeren Versionen entscheidet, der profitiert auch von weiteren Features. So bekommst du bei der Variante mit 256 GB ein Steam-Profil-Bündel dazu. In der Top-Version mit 512 GB bekommst du außerdem ein modifiziertes Displayglas, das speziell geätzt wurde und eine Entspiegelung bietet. Obendrein bekommst du eine virtuelle Tastatur. Das Profilbündel bei Steam gibts natürlich auch hier. Unabhängig von der Version gibts bei allen drei Ausführungen eine praktische Tragetasche dazu.
Speichererweiterung per SD-Slot
Mit dem internen Speicher muss man sich jedoch nicht zufrieden geben. Wie bei der Konkurrenz von Nintendo sollst du nämlich auch hier in Eigenregie den Speicherplatz erweitern können. Hierbei kommt eine SD-Karte zum Einsatz, die du im dazugehörigen Slot einsteckst. Diesen Schritt finden wir sehr cool, da man somit auch in der kleinen Version mehrere Spiele problemlos speichern können wird. Valve möchte seinem Steam Deck einen 40 Wh großen Akku spendieren. Laut Herstellerangaben soll dieser je nach Spiel zwischen zwei und acht Stunden durchhalten können.
Auch diesen Umstand kennen wir bereits von der Switch. Während bei Nintendos Konsole der Akku bei anspruchsvollen Games wie „Zelda: Breath of the Wild“ vergleichsweise schnell zur Neige geht, zeigt er sich beispielsweise beim 2D-Hit „Stardew Valley“ wirklich ausdauernd. Die Kollegen von IGN haben die potentielle Akkulaufzeit im Rahmen eines Akkutests bereits vorab antesten dürfen. Beim Zocken von Valves hauseigenem Puzzler „Portal 2“ soll das Handheld knappe vier Stunden durchgehalten haben. Wie sich der Akku bei aktuellen Games wie Cyberpunk 2077 schlagen wird, ist aber noch ein großes Fragezeichen.
Viel schwerer als die Switch
Bislang konnten wie viele Parallelen zu Nintendos Handheld aufzeigen. Einen großen Unterschied muss man jedoch in Sachen Gewicht feststellen. Während die Nintendo Switch im Handheld-Modus knapp 400 Gramm (inkl. Joy-Cons) wiegt, soll Valves Portable stolze 669 Gramm wiegen. Das ist schon ein deutlicher Unterschied, der sich in der Praxis sicherlich bemerkbar machen wird. Erst ein Hands-On wird aber zeigen können, wir stark das Gewicht auf Kosten des Nutzerkomforts geht.
Wirft man einen Blick auf die Haptik des Geräts wird deutlich, dass Steam versucht, das hohe Gewicht mit maximaler Ergonomie wett zu machen. So hat der Hersteller die Griffe der Controller derart geschwungen designt, dass sie perfekt in die Hände passen. Anders als die Switch dürfte das Steam Deck jedoch schon allein durch das Gewicht nicht wirklich für Kinder geeignet sein. Dies ist aber sicherlich auch nicht die angepeilte Zielgruppe für Steam.
Satte Hardwarepower
Ein Blick auf die technischen Details des Steam Decks sieht wirklich vielversprechend aus. Das kennt man von Handheld-Konsolen so eigentlich nicht. Zum Einsatz kommt als Prozessor eine CPU von AMD. Insbesondere handelt es sich hierbei um den Zen 2 4c/8t. Dieser soll 2,4 – 3,5 GHz bieten können und maximal 448 GFlops FP32 abliefern. Für die Grafikleistung sollen insgesamt 8 RDNA 2 CUs mit einer Leistung zwischen 1,0 GHz und 1,6 GHz sorgen, die es auf 1,6 Teraflops FP32 bringen können. Der Arbeitsspeicher soll in Form von 16 GB LPDDR5 dem Prozessor eine satte Unterstützung bieten können. Beim verbauten 7 Zoll großen Display setzt Valve auf ein Seitenverhältnis von 16:10 und eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixel (720p). Eine Refresh-Rate von 60 Hz wird Hardcore-Gamern nicht genügen, ist für ein Handheld aber wirklich beeindruckend.
Mittels USB-C-Port kann man das Steam Deck mit neuer Leistung für den Akku versorgen. Außerdem soll man den Anschluss nutzen können, um Eingabegeräte oder andere Peripherie anschließen zu können. So soll die USB-C-Buchse beispielsweise auch zum Anschluss an einen Fernseher oder Monitor dienen können. Auch hier bemerken wir wieder eine Parallele zur Nintendo Switch. Anders als bei der Konkurrenz aus Japan gibt es jedoch keine praktische Docking Station für Valves Handheld im Lieferumfang. Diese musst du separat kaufen. Für Drahtlosverbindungen zu Kopfhörern oder anderen Eingabegeräten soll dank integriertem Bluetooth vorgesorgt sein.
Preise und Verfügbarkeit
Valve möchte mit der Auslieferung seines äußerst begehrten Handhelds im Dezember 2021 beginnen. Damit kann man sich den mobilen PC pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sichern. Wer sich für das Portable interessiert, der kann sich die Versionen mit wahlweise 64 GB (419 Euro), 256 GB (549 Euro) und 512 GB (679 Euro) sichern.
Da abseits der Speichergröße keine wirklichen Leistungsunterschiede gegeben sind, ist die Preispolitik von Valve ein wenig fragwürdig. Froh sind wir über die Möglichkeit, den internen Speichern mithilfe von SD-Karten erweitern zu können. Da Nintendo seine aktualisierte Switch mit OLED-Panel bereits im Oktober an den Start bringen möchte, dürfen wir uns wohl über ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zum Weihnachtsgeschäft freuen.