Bei Windows „PrintNightmare“ ist Name wirklich Programm. Auch im Oktober besteht die bereits im Frühsommer 2021 bekannt gewordene Sicherheitslücke noch. Daran konnten auch die am 12. Oktober erschienenen Sicherheitsupdates nichts ändern.
Windows kann Sicherheitslücke nicht schließen
Es ist schon erstaunlich wie viele Probleme Windows mit seinem sogenannten PrintNightmare hat. Unter dem waschechten Alptraum vieler Windows-Nutzer werden Schwachstellen zusammengefasst, welche im Windows Drucker-Spooler-Dienst bestehen. Selbige Lücken öffnen Tür und Tor für potentielle Cyberkriminelle, die sich auf der Jagd nach empfindlichen Daten befinden. Da sich erfahrungsgemäß die Zahl der möglichen Datenlecks immer weiter erhöht, ist es deshalb dringend ratsam, regelmäßige Updates durchzuführen. Leider bringen diese spürbare Probleme mit sich.
Die Probleme können vielerlei Gestalt sein und machen sich bereits seit Juli diesen Jahres bemerkbar. So kommt es beispielsweise dazu, dass nach der Installation eines Sicherheitspatches plötzlich einzelne Funktionen des Druckers oder gar der gesamte Druckvorgang nicht mehr funktionieren. Leider brachte auch das aktuelle Sicherheitsupdate vom 12. Oktober derartige Probleme mit sich. Namentlich handelt es sich um das Update „KB5006670“, welches für die Server- und Desktop-Versionen von Microsofts Betriebssystem ausgerollt wurde.
Microsoft ist nicht untätig
Dabei kann man dem Soft- und Hardware-Giganten aus Redmond keinesfalls vorwerfen, untätig zu bleiben und dem Problem beim Wachsen zuzusehen. Ganz im Gegenteil. Der US-Konzern arbeitet auf Hochtouren daran, alte Probleme zu bekämpfen, die im Zuge vorheriger Sicherheitsupdates entstanden sind. Wie so oft im Leben steht dabei vor dem Beheben eines Fehlers die Akzeptanz des selbigen. Und auch hier zeigt sich das Unternehmen definitiv einsichtig. So hat Microsoft beispielsweise bestätigt, dass es im September-Update (KB5005565) zu vielen Druckproblemen gekommen ist. Insbesondere ließen sich Drucker mit IPP nicht mehr erfolgreich installieren, wenn das Update installiert wurde. Nach eigenen Angaben arbeite Microsoft mittlerweile auf Hochtouren an einer Lösung des Problems.
Ein weiteres Problem, das unter den PrintNightmare gefasst werden kann, ist Dreh- und Angelpunkt des nun erschienenen Updates. Hierbei merkte sich der Druck-Client nicht mehr die Druckeinstellungen des letzten Druckvorgangs. In Folge dessen druckte der Drucker jedes Mal wieder mit Standardeinstellungen. Grund für diese „Vergesslichkeit“ des Clients war das September-Update. Wirft man dann einmal einen Blick auf die Update-Historie von Microsoft, mutet das alles doch ein wenig verwirrend an. So listet Microsoft das entsprechende Problem mit Erscheinen seines Oktober-Updates unter „Resolved“. Allerdings befand es sich einen Tag später bereits wieder unter den geöffneten Problemen. Nun stellt man sich natürlich die Frage, ob das Update vom 12. Oktober den Fehler wirklich behoben hat oder nicht.
Never ending Story
Es scheint sich für Microsoft hier wirklich eine Baustelle aufzutun, deren Ausmaß stetig wächst. Wenn ein Problem behoben wurde, fühlt es sich so an, als seien an anderer Stelle drei neue aus dem Boden geschossen. Dies wird nicht nur bei dem oben beschriebenen Problem des „vergesslichen Clients“ deutlich. Ähnliche Datierungs-Probleme hat Microsoft nämlich auch an anderer Stelle. So zum Beispiel bei dem Fehler, dass in den Netzwerkumgebungen einiger Nutzer nicht mehr auf den Servern gedruckt werden kann. Anstelle des Druckens eines gewünschten Dokuments, fordert Windows Admin-Berechtigung, um zunächst einmal den Druckertreiber installieren zu können. Bei diesem Problem wurde ebenfalls der 12. Oktober als „Resolved“-Datum angegeben. Am 15. Oktober soll es hingegen aber wieder geöffnet worden sein.
Nun stellt sich natürlich auch hier wieder die Frage, ob das Problem nun wirklich Geschichte ist oder aber wieder aufgetaucht ist. Wie nun bekannt geworden ist, haben einige Nutzer das beschriebene Problem auch nach Installation des aktuellsten Sicherheitsupdates KB5006670. Dies gibt zwei Möglichkeiten zur Spekulation. Entweder besteht das Problem trotz Sicherheitsupdate weiter. Alternative kann es aber auch möglich sein, dass sich einfach eine neue Sicherheitslücke geöffnet hat, deren Gestalt dem vorherigen Problem entspricht. Die Theorie einer neuen Baustelle scheint wahrscheinlicher, aber nicht wirklich beruhigender. Schließlich macht sie deutlich, dass es sich hier offensichtlich um einen echten Flickenteppich handelt, den Windows nicht in den Griff bekommt. Eine Lösung des neuerlich aufgetauchten Problems soll übrigens noch im Oktober seitens Microsoft ausgerollt werden. Wir hoffen, dass der Drucker-Alptraum von Microsoft dann endlich ein Ende hat.