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Zippyshare schließt eigene Webseite nach 17 Jahren

Zippyshare galt viele Jahre als beliebter Service im Bereich des Filehosting. Nun muss sich das Unternehmen leider vom Markt zurückziehen. Trotz beeindruckender 45 Millionen Besucher im Monat sind die Umsätze schlichtweg zu niedrig. Als Ursache sieht der Dienst unter anderem die vermehrte Nutzung von Add-Blockern.

Zippyshare kann nicht mehr wirtschaftlich arbeiten

Zippyshare selbst bezeichnet sich im Rahmen eines Berichts des Blogs TorrentFreak als „ein Dinosaurier“ im Bereich der Filehosting-Dienste. Angesichts von fast 17 Jahren Firmenbestehen kann man diese Wortwahl durchaus unterstreichen. Das gilt umso mehr in der erfahrungsgemäß schnelllebigen und leider häufig auch kurzlebigen Zeit, die Internetfirmen seit jeher durchleben. Ende März soll nun Schluss sein mit dem Betrieb. Dahinter stecken ganz einfach wirtschaftliche Probleme, wie das Unternehmen weiter angibt. Aus seiner Haupteinnahmequelle macht Zippyshare dabei keinen Hehl. Der Dienst profitierte vornehmlich von Werbeschaltungen. Da allerdings Ad-Blocker immer häufiger auf Seiten der Nutzer zum Einsatz kommen, konnten diese nicht mehr genügend Einnahmen generieren.

Eine schwere Entscheidung

Seit der Gründung im Jahr 2006 war es stets das Anliegen von Zippyshare, seinen Dienst kostenfrei anzubieten. Dabei setzte man auf eine Werbefinanzierung, die im Zeitalter von Werbeblockern natürlich alles andere als gut funktioniert. Doch offensichtlich scheint auch die wachsende Konkurrenz Ursache für das Aus zu sein. Die Betreiber selbst zeigen sich einsichtig und sagen, dass „die wohl sehr einfache Formel unseres Angebots langsam ausgereizt“ sei. Im Statement verweist man auch auf die schickere Optik und breitgefächerten Funktionen der anderen Anbieter. Schwere Abschiedsworte wie „einen Dinosaurier wie uns braucht niemand mehr.“ sind angesichts des langen Firmenbestehens mehr als angebracht.

Die Ankündigung des Endes von Zippyshare kam überraschend und deutlich. Nachdem das Unternehmen seine Webseite über knapp fünf Jahre optisch nahezu unangetastet ließ, fiel die Bekanntgabe der Webseiten-Schließung umso mehr ins Auge. Hierfür nutzte das Unternehmen nämlich sogleich die eigene Internetseite. Dort verkündete man „das Projekt zum Ende des Monats einzustellen.“ und wies seine User darauf hin „Sicherungskopien Ihrer wichtigen Dateien“ zu erstellen. Für die Sicherungskopien möchte der Filehosting-Dino seinen Kunden noch knapp zwei Wochen Zeit geben. Während dieser Frist soll Zippyshare auch wie gewohnt weiterlaufen.

Eine bewegte Firmengeschichte

Eigentlich erwies sich Zippyshare über die vielen Jahre als ein Unternehmen, das nicht so schnell aufgibt. Ganz im Gegenteil. Da der Filehosting-Service einige turbulente Phasen überstanden hat, kann man ihm keineswegs vorwerfen, nun zu früh die Flinte ins Korn zu werfen. Insbesondere als der große Konkurrent Megaupload im Jahr 2012 geschlossen wurde, sah sich der Dienst mit schweren Zeiten konfrontiert. So schrumpften die Nutzerzahlen rapide, da die Anwender Angst vor Urheberrechtsklagen hatten. Außerdem musste der Dienst Millionen URLs von der eigenen Plattform entfernen, da Rechteinhaber geklagt hatten. Natürlich ging das Ganze auch mit hohen Strafzahlungen einher. Doch Zippyshare bewies langen Atem und kämpfte sich auch durch diese Phase.

Doch am Ende sind es keine Rechteinhaber, die das Ende des Dienstes bedeuten. Stattdessen sind es die Nutzer selbst, die Zippyshare des wirtschaftlichen Fundaments berauben. Obwohl Monat für Monat knapp 45 Millionen Nutzer auf der Webseite des Filehosters aktiv sind, reicht es nicht aus, um wirtschaftlich agieren zu können. Schließlich setzen einfach zu viele User auf Ad-Blocker. Damit bricht das Wirtschaftsmodell des Anbieters zusammen wie ein Kartenhaus. Insbesondere in Zeiten steigender Energiekosten, mit denen sich vor allem Internetfirmen konfrontiert sehen, ist das nicht mehr tragbar. Angesichts des andauernden Erfolgs ist das Ende des Dienstes überaus traurig. So geht aus dem Bericht von TorrentFreak hervor, dass Zippyshare auch heute noch zur weltweiten Top 1000 der besuchten Webseiten gehört.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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