Alltag

Kühlschrank transportieren – so geht’s

In Deutschland ziehen mehr als acht Millionen Menschen pro Jahr um – beinahe zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein solcher Umzug ist in den meisten Fällen aufwendig: Möbel und andere Besitztümer müssen von der alten in die neue Wohnung transportiert werden. Besonders schwierig wird das bei empfindlichen Gegenständen. Vitrinen, Geschirr und Co werden beim Umziehen leicht beschädigt. Doch auch Kühlschränke gehören zu den Geräten, die bei einem unsachgemäßen Umzug schnell ihre Funktionsfähigkeit einbüßen. Wie du deinen Kühlschrank transportieren kannst, ohne ihn zu beschädigen (und warum die Gefahr recht groß ist), verraten wir dir in den folgenden Zeilen.

Warum ist es wichtig, wie der Kühlschrank transportiert wird?

Die meisten Gegenstände können wir tetrisartig in den Umzugswagen stopfen und den vorhandenen Platz so möglichst effizient nutzen. Beim Kühlschrank jedoch sollten wir vorsichtig sein. Zurückzuführen ist das auf das im Gerät verbaute Kühlsystem. Drehen wir den Kühlschrank einmal herum und nehmen seine Rückseite unter die Lupe, werden wir feststellen, dass sich dort ein komplexes System aus Rohren und weiteren Metallelementen findet. Würden wir nun beginnen, dieses System auseinanderzubauen, könnten wir feststellen, dass sich im Inneren der Rohre eine Kühlflüssigkeit befindet. Darüber hinaus verfügt der Kühlschrank über ein Thermostat und einen Motor, der an das Thermostat gekoppelt ist. So wird sichergestellt, dass beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur Kühlmechanismen greifen.

Beim Transport muss verhindert werden, dass die Kühlflüssigkeit sich derart im System verteilt, dass sie an Stellen gelangt, an denen ihr Vorhandensein nicht vorgesehen ist. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Öl aus dem Kompressor des Kühlschranks in den Kühlkreislauf gelangt und dort verbleibt. In der Folge fehlt das Öl für den Kompressorbetrieb, sodass es hier zu Schäden kommt.

Kühlschrank transportieren: stehend oder liegend?

Um die beschriebenen Probleme zu vermeiden, wird empfohlen, Kühlschränke stehend zu transportieren. Das ist in der Praxis jedoch nicht immer ohne Weiteres möglich. Viele Menschen fragen sich daher vor ihrem Umzug, ob es möglich ist, ihren Kühlschrank liegend zu transportieren. Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht; wie hoch die Wahrscheinlichkeit von daraus resultierenden Schäden ist, ist auch vom genutzten Modell abhängig. Viele neuere Kühlschränke sind so gebaut worden, dass es nur schwer zu Öleintritt in den Kühlkreislauf kommen kann. Bei älteren Modellen hingegen ist die Wahrscheinlichkeit derartiger Probleme meist höher.

Lässt sich der liegende Transport des Kühlschranks nicht vermeiden, solltest du jedoch einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

  • Lege den Kühlschrank auf die Seite, sodass die hinteren Elemente nicht den Boden berühren.
  • Polstere den Kühlschrank, indem du ihn nicht direkt auf den Boden, sondern auf eine Decke oder einen Teppich legst.
  • Befestige den Kühlschrank gut, sodass er während der Fahrt nicht hin- und herrutschen kann. Nutze hierfür etwa Spanngurte.
  • Fahre vorsichtig und vermeide abruptes Bremsen.
  • Bringe den Kühlschrank nach der Ankunft am Zielort so schnell wie möglich in eine stehende Position.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Kühlschrank nach liegendem Transport nicht sofort in Betrieb genommen wird. Stattdessen sollte er mindestens zwölf, besser noch 24 Stunden in aufrechter Position stehen, bevor er wieder verwendet wird. Das soll dafür sorgen, dass alle Flüssigkeiten wieder an die für sie vorgesehenen Orte gelangen.

Auch, wenn du den Kühlschrank stehend transportierst, solltest du ihn aus dem genannten Grund nicht sofort wieder in Betrieb nehmen. In diesem Falle ist eine Stehzeit von zwei bis vier Stunden jedoch ausreichend.

Vorbereitungen für den Kühlschranktransport

Anfällig für Beschädigungen ist der Kühlschrank jedoch nicht nur aufgrund seines Kühl- und Kompressorsystems. Auch die Vielzahl von nicht befestigten Elementen sorgt dafür, dass er leicht beschädigt werden kann. Dem lässt sich durch eine gute Vorbereitung des Transports jedoch leicht entgegenwirken. Bevor du deinen Kühlschrank transportierst, solltest du daher folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Entferne alle Glas- und Plastikplatten, die sich im Inneren des Kühlschranks befinden.
  • Nimm alle Einlegelemente aus der Tür des Kühlschranks heraus.
  • Entferne das Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks.

Wird der Kühlschrank komplett leer transportiert, sinkt das Beschädigungsrisiko deutlich. Beim Transport des Kühlschranks können andernfalls Glas- und Plastikelemente zu Bruch gehen. Im schlechtesten Falle führen sie darüber hinaus zu Schäden des Kühlschranks selbst – etwa, indem sie Befestigungslemente im Inneren beschädigen. Das ist möglich, da sie sich während der Fahrt aus ihrer Position lösen und frei im Inneren des Schranks herumfliegen könnten.

Gefrierkombi sicher transportieren

Handelt es sich bei deinem Kühlschrank um eine Gefrierkombi, ist also ein Gefrierfach in den Kühlschrank integriert, musst du dieses darüber hinaus abtauen, bevor du deinen Kühlschrank transportieren kannst. Andernfalls kommt es während der Fahrt zwangsläufig zum Abtauen. In der Folge würde das beim Abtauen entstehende Wasser sich einen Weg aus dem Kühlschrank bahnen und deinen Umzugswagen fluten – was andere transportierte Gegenstände beschädigen könnte.

Kühlschrank transportieren – kurz zusammengefasst

  • Räume den Kühlschrank vor dem Transport aus, entferne auch alle Einlegeelemente.
  • Taue den Kühlschrank und das Gefrierfach vor dem Transport vollständig ab.
  • Transportiere den Kühlschrank idealerweise stehend.
  • Sollte er liegend transportiert werden, polstere ihn gut und lege ihn nicht auf die Rückseite.
  • Sichere den Kühlschrank mit Spanngurten.
  • Stelle ihn nach dem Transport schnellstmöglich aufrecht hin und lasse ihn zwei bis vier (stehender Transport) bzw. zwölf bis 24 Stunden (liegender Transport) stehen, bevor du ihn nutzt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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