Speisestärke sollte in keiner gut sortierten Küche fehlen. Das geschmacks- und geruchslose Pulver wird primär als Bindemittel verwendet. Mit ihm lassen sich etwa Soßen und Suppen andicken. Wird Speisestärke aus Mais oder Weizen (Maisstärke bzw. Weizenstärke) verwendet, kann sie außerdem gebraucht werden, um Teige aufzulockern, ohne ihren Geschmack zu verändern. Für Kartoffelstärke gilt das nicht. Fehlt uns Speisestärke, bemerken wir das meist erst beim Kochen oder Backen – was äußerst ärgerlich sein kann. In diesen Fällen ist schnelle Hilfe gefragt, damit Soße oder Kuchen letztlich nicht im Mülleimer landen oder in lange nicht perfektem Zustand verzehrt werden müssen. Glücklicherweise gibt es einige Mittel, die sich als Speisestärkeersatz eignen.
Speisestärkeersatz beim Kochen
Welcher Speisestärkeersatz sich eignet, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Besonders bedeutsam ist dabei die Frage, ob die Speisestärke zum Kochen oder zum Backen verwendet werden sollte. Kochst du eine Soße oder Suppe und hast bemerkt, dass dir Speisestärke fehlt, hast du Glück im Unglück. Hier steht nämlich ein sehr simpler Ersatz zur Verfügung, der eigentlich immer vorhanden ist: Mehl.
Mehl kann in geringer Dosierung zu Soßen und Suppen hinzugefügt werden, um sie anzudicken. Nehmen wir nicht zu viel Mehl, verändert es den Geschmack des Gerichts nicht. Wichtig ist jedoch, beim Hinzufügen umsichtig vorzugehen, da Mehl in Flüssigkeit schnell unschöne Klumpen bildet – und damit die Konsistenz der Soße ruinieren kann. Um das zu verhindern, solltest du das Mehl nach und nach in kleinen Portionen in die Soße geben und beständig umrühren. Hilfreich ist es auch, das Mehl über ein Sieb hinzuzugeben, da so sichergestellt wird, dass nur geringe Mengen gleichzeitig in die Soße gelangen. Auf das beständige Umrühren sollte jedoch auch dann nicht verzichtet werden.
Weitere Mittel, die verwendet werden können, jedoch weniger praktisch sind, sind die folgenden:
- Ei (verändert den Geschmack, nicht für vegane Gerichte geeignet)
- Flohsamenschalen (mind. eine Stunde Abstand zu Medikamenteneinnahme erforderlich!)
- püriertes Gemüse (verändert den Geschmack und die Konsistenz erheblich)
Speisestärke beim Backen ersetzen
Beim Backen sind deine Möglichkeiten, Speisestärke zu ersetzen, deutlich begrenzter. Viele Menschen verwenden Backpulver als Ersatz für Speisestärke. Sonderlich praktisch ist das jedoch nicht, da Backpulver nicht nur als Binde-, sondern auch als Triebmittel wirkt. Der Teig wird dadurch besonders luftig und locker, was nicht in jedem Falle und fast nie in hohem Maße gewünscht ist. Alternativ kannst du auf folgende Mittel zurückgreifen, die beim Backen bindend wirken:
- Puddingpulver
- Reismehl
- Kartoffelmehl
- Guarkernmehl
Puddingpulver hat dabei den Vorteil, dass es größtenteils aus Speisestärke besteht. Dem stehen jedoch erhebliche Nachteile gegenüber. So ist Puddingpulver beinahe immer mit Aromen versetzt, die für einen bestimmten Geschmack, meist Vanille, sorgen sollen. Das wiederum verändert den Geschmack deiner Backwaren erheblich. Vegan ist Puddingpulver darüber hinaus vielfach nicht, was es für entsprechende Produkte ungeeignet macht.
Reis-, Kartoffel- und Guarkernmehl weisen diese Nachteile nicht auf. Sie sind jedoch nur selten im Haushalt vorhanden. Weizenmehl wiederum solltest du nicht verwenden, da es das Zutatenverhältnis und somit auch die Konsistenz des Teiges wie des Endprodukts. Letztlich bedeutet das, dass du dich beim Backen auf einen Kompromiss wirst einlassen müssen, wenn du einen Speisestärkeersatz verwenden möchtest.