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Direct to Film – ein Druckverfahren für die digitalisierte Welt

Das Direct to Film (DTF)-Druckverfahren ist eine andere Bezeichnung für den digitalen Transferdruck. Wie die englische Bezeichnung impliziert, wird hierbei direkt auf eine Folie (englisch Film) gedruckt. Das Abbild auf der Folie wird dann in einem Transferdruckverfahren durch eine Thermotransferpresse auf einen Bedruckstoff gedruckt. Ausgangspunkt des Drucks auf die DTF-Transferfolie ist hierbei eine Datei in einem Computer, die den Druck durch einen Tintenstrahldrucker mit speziellen Farben steuert. Die Herstellung einer Druckform wie etwa beim Siebdruck entfällt beim Digitaldruck, was den Herstellungsprozess der DTF-Transferfolien erheblich verkürzt und vereinfacht.

Individuelle Drucke und kleine Serien mit DTF-Transferfolie drucken

Da der Druck im DTF-Verfahren auf einer Datei beruht, muss auch nur diese Datei geändert werden, um den Druck zu ändern. So ist es im Digital-Transferdruck möglich, jeder Folie, die bedruckt wird, ein verändertes Aussehen zu verleihen. Auf diese Weise können zum Beispiel Textilien für eine Arbeitsbekleidung mit dem Namen des jeweiligen Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin bedruckt werden. Auch für die Nummern auf Sporttrikots oder andere laufende Nummern oder Daten ist der Druck direkt aus einer Datei eine ideale Vorgehensweise, die Zeit und Geld spart. Da der Druck von der Folie auf den Bedruckstoff übertragen wird, muss das Abbild auf der Folie spiegelverkehrt aufgedruckt werden. Für kleine Serien oder Unikate ist das DTF-Verfahren eine ideale Vorgehensweise.

Und was ist eigentlich Transferdruck?

Unter Transferdruck versteht man ein indirektes Druckverfahren, bei dem nicht direkt auf das zu bedruckende Material gedruckt wird, sondern auf eine Folie, von der das Druckbild dann in einer Thermotransferpresse auf das Druckmaterial übertragen wird. In den allermeisten Fällen werden mit diesem Verfahren Textilien bedruckt, aber auch andere Bedruckstoffe können im Transferdruckverfahren bedruckt werden. Großer Vorteil des Transferdrucks ist die Unabhängigkeit von einer Druckerei. Für den Druck auf T-Shirts, Sweatshirts, Caps oder Taschen werden nur die Transferfolien und eine Thermotransferpresse gebraucht. Auf diese Weise kann ortsunabhängig gedruckt werden, zum Beispiel auf Messen oder Festivals. Vor Ort werden nur die Transferfolien und eine Thermotransferpresse gebraucht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Transferfolien klassisch im Siebdruckverfahren bedruckt wurden oder ob es sich um eine DTF-Transferfolie handelt, die im Tintenstrahldrucker bedruckt worden ist.

„Direct to Film“ versus „Digital Transfer Film“

Während die Abkürzung DTF wie oben erwähnt meist auf den Vorgang direct to film bezogen wird, also den Druck direkt auf eine Transferfolie, gibt es auch noch eine andere Erklärung für die Abkürzung DTF. So kann die Abkürzung auch als „Digital Transfer Film“ gelesen werden. Dann steht DTF nicht für den Druckvorgang direkt auf die Folie, sondern das Kürzel steht für die dabei verwendete Transferfolie. Beide Lesarten sind möglich, letztere macht jedoch im deutschen Begriff DTF-Transferfolie keinen Sinn, weil dann die Transferfolie bereits in der englischen Abkürzung bezeichnet wäre, im Deutschen also doppelt vorkäme. Insofern macht im Deutschen die Übersetzung direct to film mehr Sinn und sie macht auch deutlicher klar, worum es bei einer DTF-Transferfolie geht.

Vorteile des DTF-Druckverfahrens

  • Im Vergleich zu herkömmlichem Transferdruck wird mit DTF-Transferfolie der gesamte Druckvorgang mit Erstellen einer Druckvorlage für den Siebdrucks eingespart
  • Kleine Serien lassen sich im Druck mit DTF-Transferfolien kostengünstig bedrucken
  • Hohe Investitionen wie für den Siebdruck sind beim Digital-Transferdruck nicht notwendig
  • Individualisierungen wie sie im Merchandising-Bereich oft gefordert sind, lassen sich mit DTF-Transferfolien einfach und günstig umsetzen
  • Die optimont® DTF-Transferfolien sind Hot-Peel abziehfähig, was eine Beschleunigung des Arbeitsvorgangs an der Thermotransferpresse bedeutet
  • Drucken „on demand“ erst wenn eine Kundenbestellung vorliegt, ist mit DTF-Transferfolien sehr gut möglich

Nachteile des DTF-Druckverfahrens

  • Damit die Farben einer digital bedruckten Transferfolie auf dem zu bedruckenden Kleidungsstück haften, müssen die Farben nach dem Druckvorgang mit einer Kleberschicht versehen werden
  • Die Abstimmung zwischen der verwendeten DTF-Transferfolie, der zum Druck verwendeten Tinte sowie dem verarbeiteten Klebegranulat und dem zu bedruckenden Stoff erfordert viel Erfahrung
  • Beim herkömmlichen Transferdruck im Siebdruckverfahren wird die Druckfarbe von den Textilfasern aufgenommen. Das ist bei DTF-Drucken nicht der Fall weswegen die Drucke als Schicht auf dem bedruckten Kleidungsstück wahrgenommen werden.
  • Die Haptik ist durch die aufgetragene Farbschicht beim DTF-Druck nicht so angenehm, wie beim herkömmlichen Transferdruck, bei dem die Druckfarben in den Stoff sublimieren
  • DTF-Transfers sind weniger strapazierfähig und waschbeständig als Drucke mit herkömmlichen Transferfolien, die im Siebdruckverfahren bedruckt wurden
  • Bei hohen Auflagen ist das DTF-Druckverfahren teuer
  • DTF-Transferfolien funktionieren nur im CYMK-Farbbereich; Sonderfarben oder Metalliceffekte sind nicht möglich

Einsatzgebiete für DTF-Transferfolien

  • Mit DTF-Transferfolien werden im Werbe- und Merchandising-Bereich Werbemittel mit Logos, Werbesprüchen oder Grafiken in hoher Auflösung bedruckt
  • In der Textilindustrie ist das Bedrucken von Bekleidung mit Hilfe von DTF-Transferfolien für kleine und mittlere Auflagen sehr gut geeignet.
  • Das Bedrucken von Teambekleidung im Sport oder Berufsbekleidung mit dem Firmenlogo wird häufig durch DTF-Transferfolien realisiert
  • Komplexe, detaillierte, farbenreiche Designs werden von Designern und Kreativen per DTF-Transferfolien auf Textilien gedruckt.
  • Wegen der geringen Einstiegskosten entscheiden sich kleine Unternehmen und Start-ups oft zunächst für das Druckverfahren mit DTF-Transferfolien. Die Produktion ist sehr flexibel und die Möglichkeit des Druckens auf Bestellung minimiert Lagerkosten
  • Für selbstgestaltete Kleidung ist der Druck mit DTF-Transferfolien eine gute Möglichkeit individuelle Designs in professionell anmutende Druckergebnisse umzusetzen

Flexibel, schnell, hohe Qualität – Direct to Film

Auch wenn Transferdrucke im Siebdruckverfahren noch besser in die Kleidungsstücke integriert sind und auch länger waschbeständig sind, ist der DTF-Druck wie oben beschrieben für viele Bereiche eine interessante Alternative zum herkömmlichen Transferdruck. Die Druckverfahren, die DTF-Transferfolien und die verwendeten Druckfarben werden permanent weiterentwickelt und verbessert, so dass der Unterschied zum herkömmlichen Transferdruck immer geringer wird. Für Unikate, kleine Serien oder individualisierte Bekleidung ist das DTF-Verfahren sowieso nicht mehr aus der Welt des Textildrucks wegzudenken.

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