Du spielst mit dem Gedanken, ein Geschäftskonto zu eröffnen, weißt aber nicht, wo Du anfangen sollst? Wir geben Dir die Starthilfe, die Du benötigst und zeigen Dir, worauf Du achten musst und was Du alles benötigst. Eins können wir Dir aber bereits im Vorfeld sagen, über große Steine wirst Du dabei nicht stolpern. Im Vergleich zu früher ist es heute ein Leichtes, ein Geschäftskonto zu eröffnen.
1. Voraussetzungen für die Eröffnung eines Geschäftskontos
Möchtest Du ein Geschäftskonto eröffnen, musst Du natürlich ein paar Voraussetzungen erfüllen. Das Wichtigste, wer hätte das gedacht, ist die Ausübung einer freiberuflichen, selbstständigen bzw. unternehmerischen Tätigkeit. Die Form Deines Unternehmens spielt dabei in der Regel keine Rolle – das kann sowohl ein Einzelunternehmen, eine Personengesellschaft wie eine GbR oder eine GmbH sein. Darüber hinaus sind es lediglich Formalien, die Du erbringen musst:
- Je nach Geschäftsform musst Du bei der Geschäftskontoeröffnung einige Papiere bereit halten. Handelt es sich beispielsweise um ein Gewerbe, so wird das Vorlegen des Gewerbescheins erforderlich. Bei einer GbR benötigst Du in der Regel den Gesellschaftervertrag, den Du zwischen Dir und Deinem Partner geschlossen hast – weitere Einzelheiten wird Dir der Anbieter des Geschäftskontos mitteilen.
- Zudem benötigst Du entweder Deinen Personalausweis oder Deinen Reisepass, um Deine Identität zu verifizieren.
- Eine weitere Voraussetzung ist, dass Du in der Regel das 18. Lebensjahr vollendet haben musst.
Wie Du siehst, die Anforderungen für die Eröffnung eines Geschäftskontos sind nicht sehr hoch.
2. Die Qual der Wahl: Welcher Anbieter passt zu mir?
Die gute Nachricht ist, dass Du heutzutage nicht mehr auf ein konventionelles Geschäftskonto bei einer Bankfiliale setzen musst. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter, die im Zuge der Digitalisierung im Vergleich zu herkömmlichen Banken sogar etliche Vorteile bereithalten.
Dabei hast Du die Wahl zwischen vielen verschiedenen Anbietern auf dem Markt, wie z. B. Holvi, Finom, Qonto, N26, Soldo, bunq, fyrst oder Penta – nur um mal einige der bekanntesten Anbieter zu nennen. Mache Dir zunächst Gedanken darüber, welche Anforderungen Du an Dein Geschäftskonto stellst und recherchiere, welcher Anbieter diese auch erfüllt.
Fragestellungen, die Dir bei Deiner Wahl des richtigen Anbieters helfen können:
- Die wichtigste Frage zuerst: Ist ein konventionelles Bankkonto oder ein Online-Geschäftskonto die richtige Wahl für Dich? Bedenke dabei, dass Dir Letzteres in Hinblick auf die Digitalisierung in der Regel mehr Flexibilität bietet.
- Bist Du Einzelkämpfer oder soll die Nutzung des Geschäftskontos auf mehrere Partner oder Mitarbeiter zugeschnitten sein?
- Nutzt Du bereits eine Software zur Erstellung Deiner Steuererklärungen und möchtest eine Schnittstelle zu Deinem Geschäftskonto, um organisatorische Vorgänge zu erleichtern?
- Wie wichtig ist Dir ein guter Support, falls Du doch einmal Fragen hast? Manche Anbieter bieten sogar Gründungsberatungen oder eine Gründer-Community an.
Natürlich gibt es darüber hinaus viele weitere Aspekte, die bei Deiner Entscheidung eine Rolle spielen können. Setze Dich mit Deinen Anforderungen gründlich auseinander, bevor Du eine voreilige Entscheidung triffst.
3. Welche Kosten kommen bei der Geschäftskonteneröffnung auf mich zu?
In der Regel ist die alleinige Geschäftskonteneröffnung nicht mit anfallenden Kosten verbunden. Je nach Anbieter kann es jedoch bestimmte Bedingungen geben, die erfüllt werden müssen, damit der Unterhalt des Kontos kostenlos bzw. kostengünstig bleibt. Das können z. B. ein Mindestguthaben oder eine Mindestanzahl an Transaktionen pro Monat sein. Manchmal sind aber auch gerade diese Möglichkeiten begrenzt. Hier ist ein Vergleich angebracht.
Einige Anbieter verlangen ganz transparent eine Gebühr für ihren Service. Dafür kannst Du dann aber auch einige innovative Features wie z. B. eine Schnittstelle zu Deiner Buchhaltungssoftware erwarten. Das inkludiert in der Regel auch den Servicegedanken bei Anbietern, bei denen Du ein Online-Geschäftskonto eröffnen kannst. Natürlich steht und fällt jedoch alles mit Deinen Anforderungen.
Ganz egal, ob Du Dich für ein Online-Geschäftskonto bei Holvi, Finom, Qonto, N26, Soldo, bunq, fyrst oder Penta entscheidest, sobald Gebühren anfallen, kannst Du diese in der Regel steuerlich geltend machen. Insofern musst Du Dir wenig Gedanken darüber machen, für welches Geschäftskonto Du Dich entscheidest. Eines ist jedoch klar, der Anbieter sollte großen Wert auf Aktualität und Sicherheit legen. Hüte Dich vor schwarzen Schafen.
4. Dauer der Geschäftskonteneröffnung
Möchtest Du Dein Geschäftskonto bei einer konventionellen Bank eröffnen, können schon mal einige Tage ins Land ziehen. Ganz anders ist das bei den meisten Online-Anbietern. In der Regel dauert es für gewöhnlich maximal 48 h, bis Dein Geschäftskonto eingerichtet und funktionsfähig ist. Und das Beste daran ist, dass Du alles gemütlich von Deinem Arbeitsplatz – wo auch immer der gerade ist – erledigen kannst – und so läuft es in der Regel ab:
- Beantrage Dein Konto, indem Du ein Online-Formular ausfüllst und wichtige Fragen rund um Dein Unternehmen ausfüllst.
- Im nächsten Schritt wird Deine Identität durch ein Video-Identverfahren geprüft. Ganz bequem von zu Hause aus. Möchtest Du das nicht, kannst Du diesen Prozess bei den meisten Anbietern auch über das Postident-Verfahren in Deiner nächsten Postfiliale erledigen.
- Sobald Du die beiden Schritte abgeschlossen hast, kanns auch schon losgehen.
Das spart Dir im Vergleich zu einer Geschäftskontoeröffnung über eine konventionelle Bank wertvolle Zeit, die Du auch anderweitig investieren könntest, richtig? Und das ist erst der Anfang. Genauso verhält es sich in Zukunft auch mit dem Banking selbst.
5. Nutze einen Testzeitraum, falls verfügbar
Manche Anbieter, wie z. B. Penta, räumen Dir die Möglichkeit ein, Premium-Versionen bei der Geschäftskontoeröffnung ganz unverbindlich zu testen. Wir können Dir nur ans Herz legen, diese Chance zu nutzen. So kannst Du Dich mit allen Funktionen vertraut machen, ohne Dich direkt festlegen zu müssen. Wenn der Anbieter Deine Erwartungen erfüllt, kannst Du im Anschluss an die Testphase nahtlos dabei bleiben oder in das Basis-Modell zurückwechseln. Falls Dir das alles nicht zusagt, hast Du natürlich die Möglichkeit, das Konto einfach wieder aufzulösen und Dich nach einer für Dich besseren Lösung umzusehen.
Du hast nichts zu verlieren, aber eine Menge zu gewinnen – vor allem wertvolle Zeit!
Wir hoffen, dass wir Dir mit diesem Beitrag ein paar nützliche Tipps für die Eröffnung eines Geschäftskontos an die Hand geben konnten.
