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Unihertz Luna Test – LED-beleuchtetes Smartphone im Industrie-Look

In diesem Artikel behandeln wir unseren Test zum Unihertz Luna, dem neuen 4G Android-Mobiltelefon des chinesischen Herstellers mit viel Speicherplatz und langer Akkulaufzeit. Unihertz wären jedoch nicht Unihertz, wenn sie sich beim Design des Luna nicht in irgendeiner Weise von der Konkurrenz hätten abheben würden. Wie auch bei allen anderen Smartphones des Herstellers, dreht sich nämlich beim Luna alles um eine oder gleich mehrere spezielle Eigenschaften.

So bietet das Luna neben mehreren RGB-LED-Streifen auf der transparenten Rückseite unter anderem noch vier Kameras, eine Vielzahl an Sensoren, einen Infrarot-Sender und die Freigabe per Gesichtserkennung und Fingerabdruck. Die Systemhardware kann sich mit 2,2-GHz-8-Kern-CPU, 256 Gigabyte Datenspeicher, 2400 mal 1080 Pixel LCD-Display und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher ebenfalls ganz gut sehen lassen.

Gegenüber anderen Modellen und Herstellern nimmt man beim Luna allerdings auch einige funktionelle Abstriche in Kauf. Welche das sind und wie das 4G-Mobiltelefon sich im Alltag schlägt, verraten wir euch in diesem hoffentlich aufschlussreichen Testartikel.

Technische Eigenschaften des Luna

Grundlegende Eigenschaften
Abmessungen: 168 × 76.8 × 10.4 mm
Gewicht: 298g (mit Akku)
CPU: MT6789 Octa-Core 2.0-2.2GHz
OS: Android 12
Speicher: 8GB + 256GB UFS 2.2
Akku: festverbaut 5000 mAh
Laderate: 18W
SIM Karten Typ: Dual Nano Sim Karte
Micro SD Speicherkarte: Nein
Display
Display-Schutz: Panda MN228 Glass
Material: LCD
Display-Größe: 6,81 Zoll
Auflösung: 2400 × 1080 Pixel
Kamera: Rückwärtige Kamera: 108MP Hauptkamera + 20MP Nachtsichtkamera + 2MP Makro-Objektiv
Vordere Kamera: 32MP
Konnektivität
Band: 2G GSM (Band 2/3/5/8), 3G WCDMA (Band 1/2/4/5/6/8), 3G CDMA2000 (Band BC0/BC1), 4G FDD-LTE (Band 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28A/28B/66), 4G TDD-LTE (Band 34/38/39/40/41)
Wi-Fi: WLAN 802.11 a/b/g/n/ac 2,4GHz/5GHz, Wi-Fi Direct, WI-FI Display, Wi-Fi Hotspot(V2.0)
Bluetooth: Bluetooth 5.3
NFC: Ja
GPS: GPS + GLONASS + BeiDou + Galileo
Eigenschaften
Sensoren: Fingerabdruck, G-Sensor, Gyroskop, Näherungssensor, Umgebungslichtsensor, Kompass, Barorezeptor
Fingerabdruck: Ja
Gesichtserkennung: Ja
Infrarot-Anschluss: Ja
USB: Ja
USB OTG: Ja
Programmierbare Taste: Ja
Lautsprecher: Ja
3.5mm Kopfhörerbuchse: Ja
Kabelloses Aufladen: Nein
FM-Radio: Ja
Sonstiges
Farbe: Schwarz, Weiß
SAR-Wert: Kopf-SAR (EU): 0,492 W/kg, Körper SAR (EU): 1.520 W/kg, Kopf-SAR (US): 0,673 W/kg, Körper SAR (US): 0,718 W/kg
Produktseite: www.unihertz.com
Preis: € 239,99 *

Verpackung und Lieferumfang

Eine silberfarbene Pappschachtel beherbergt den Lieferumfang des Unihertz Luna. Im Wesentlichen besteht dieser aus dem Mobiltelefon, seiner Schutzhülle und dem Ladegerät. Das kleine Werkzeug zum Öffnen des SIM-Kartenslots befindet sich in jenem Umschlag, in welchem auch die Bedienungsanleitung untergebracht ist.

  • Luna Mobiltelefon
  • Bedienungsanleitung
  • Garantie-Karte
  • TPU-Schutzhülle
  • Display-Schutzfolie
  • Typ-C-Kabel
  • SIM-Werkzeug
  • USB-Netzadapter

Design und Verarbeitung des Luna

Unihertz vertreibt das Luna in den Farben Schwarz und Weiß. Das Gehäuse misst grob 17 x 8 x 1 cm und ist vor allem auch wegen seines Gewichts von knapp 300 Gramm nicht unbedingt etwa für ausgedehnte Outdooraktivitäten geeignet. Seine vier Ecken oben und unten sind mit einem Radius von etwa 1cm abgerundet, die Seiten sind flach gehalten.

Die Kameralinsen auf der Rückseite stehen um etwa 1,5 mm von der Oberfläche ab. Durch die transparente Rückenplatte hindurch ist ein auffällig gestaltetes Panel zu sehen, dessen Formen und Muster mutmaßlich an ein fiktionales Industriedesign angelehnt sind. Vom hinteren Panel eingerahmt werden auch die 5 überwiegend kurvigen RGB-LED-Streifen, die sich über das Betriebssystem ein- und ausschalten und anpassen lassen.

Das Display des Luna ist von Haus aus bereits mit einer leider hartkantigen Schutzfolie versehen, was sich bei der Bedienung haptisch gelegentlich unangenehm bemerkbar machte. Auch besitzt die Schutzfolie in unserem Fall eine unschöne horizontale Einkerbung im unteren Drittel. Dem Luna liegen beim Kauf eine weitere Schutzfolie und Reinigungstücher bei. Links oben in der Ecke des Displays befindet sich die vordere 32-Megapixel-Kamera, mittig darüber die schmale Öffnung des Lautsprechers für Telefongespräche.

Sensoren, Tasten und Anschlüsse des Luna im Rahmen

Im Rahmen untergebracht sind auf der Unterseite der USB-C-Anschluss, der Slot für zwei SIM-Karten im Nano-Format, eine kleine Öffnung für das Mikrofon und der Lautsprecher für die Medienwiedergabe. Die Oberseite beherbergt Infrarotsender und 3,5-mm-Klinkenanschluss.

Die Ein-Aus-Taste mit integriertem Fingerabdruck-Sensor befindet sich auf der rechten Seite, darüber die Taste für die Lautstärkeregelung. Auf der linken Seite befinden sich mittig zwei einzelne Tasten, deren Funktion sich jeweils softwareseitig konfigurieren lässt.

Materialien, Verarbeitung und Zubehör

Der Rahmen des Luna besteht aus glänzend schwarzem Metall und ist gerade so glatt, dass die Oberfläche raue Spiegelbilder erzeugt. Die hinteren Kameralinsen sind ebenfalls mit diesem Material eingefasst. Die Rückseite besteht aus diversen Kunststoffen, unter anderem Panda King Glas und die dem Luna beiliegende Schutzhülle aus TPU, also thermoplastischem Polyurethan und ist daher relativ weich und flexibel.

Was die Verarbeitung des Telefons betrifft, fanden wir am Gerät selbst keinerlei Gründe zur Beanstandung, allerdings hatte es seinen unangenehm chemischen Geruch auch nach den 2 Wochen in denen wir das Unihertz Luna getestet haben noch nicht verloren. Ansonsten ist uns wie erwähnt nur die Schutzfolie des Displays weniger zufriedenstellend aufgefallen.

Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist genau einen Meter lang. Der Netzadapter für die europäische Schuko-Steckdose liefert 2,0 Ampere bei 5 und 9 Volt bzw. 1,5 Ampere bei 12 Volt Spannung, auch hier fallen uns keine Mängel auf. Zu guter Letzt besteht das kleine Werkzeug für den zweiseitigen SIM-Kartenslot auch aus Metall.

Das Unihertz Luna im Test

Beim ersten Einschalten des Lunas wird neben den üblichen Abfragen auch der Einrichtungsprozess gestartet. Zur Nutzung des Google Play Stores kann das Telefon an dieser Stelle mit einem Google Konto verknüpft werden. An Suchmaschinen stehen von vornherein diverse gängige zur Auswahl.

Zum Sichern beziehungsweise Entsperren des Luna kann eine PIN festgelegt werden, aber auch die Entsperrung per Gesichtserkennung und Fingerabdruck kann eingerichtet werden. Alle Erkennungsmethoden können auch für andere Zwecke genutzt werden, beispielsweise um sich in Apps anzumelden.

Nach der Einrichtung kann das Luna bereits wie gewohnt genutzt werden. Über ein Widget im Homescreen lässt sich beispielsweise die LED-Beleuchtung auf der Rückseite ein- und ausschalten oder konfigurieren.

Sicherheit durch Fingerabdrucksensor und Gesichtserkennung

Die Entsperrung des Luna per Fingerabdrucksensor funktionierte sehr zufriedenstellend. Angenehm war einerseits die Geschwindigkeit mit der wir bei erkanntem Fingerabdruck zur Oberfläche gelangten, außerdem erkannte der Sensor unseren Fingerabdruck auch sehr zuverlässig.

Bereits mit einem einzelnen Foto des eigenen Gesichts ist die Einrichtung der Gesichtserkennung abgeschlossen und funktioniert dann, indem man in den aktivierten Sperrbildschirm Richtung Frontkamera schaut. Die Entsperrung funktioniert zumeist ebenso schnell wie jene per Fingerabdruck, gelegentlich benötigt sie wenige Sekunden. Die Gesichtserkennung mit Fotos auszutricksen ist uns übrigens nicht gelungen.
Ist die Erkennung mehrmals fehlgeschlagen, muss man einige Zeit warten, bis man sie erneut durchführen kann, dann hilft nur noch die PIN oder der Fingerabdruck.

Über Android 12 sind noch weitere Sicherheitsfunktionen nutzbar, wie Smart Lock, Google „Mein Gerät finden“ und die Bildschirmfixierung, auf die wir in diesem Test zum Unihertz Luna aber in der Breite nicht eingehen werden.

Ergonomie, Bedienung und Oberfläche des Unihertz Luna

Sowohl einhändig als auch mit beiden Händen lässt sich das Luna gut zu bedienen, allenfalls das Gewicht fiel uns in dieser Hinsicht immer wieder ein wenig negativ auf. Die Tasten sind für Links- und Rechtshänder gut zu erreichen, meist finden wir die rechtshändige Bedienung jedoch am angenehmsten.
Manchen wird das Fehlen der unteren Funktionstasten auffallen. Ihre Funktion wird standardmäßig von Gestiken übernommen, die vom unteren Bildschirmrand aus ausgeführt werden. Wem diese Bedienung nicht zusagt, kann über die folgenden Unterpunkte in den Einstellungen zu den drei gewohnten Funktionstasten zurückkehren: Bedienungshilfen -> Systemsteuerelemente -> Systemsteuerung -> Bedienung über 3 Schaltflächen.

Überhaupt nicht angetan waren wir von der Gestaltung einiger Menüoberflächen, beispielsweise dem ausklappbaren Menü der Benachrichtigungszeile. Trotz der Größe der dortigen Schaltflächen werden ihre Beschriftungen lediglich einzeilig dargestellt. Überlange Bezeichnungen, welche häufig vorkommen, werden abgeschnitten und als Lauftext ausgegeben. Dies ist eine wie wir finden absolut unbefriedigende Designentscheidung, für die es keine offensichtliche Abhilfe gibt. Die systemweite Schriftgröße zu verkleinern half uns hierbei jedenfalls nicht weiter. Da das Luna eine unmodifizierte Android 12 Oberfläche nutzt, lasten wir dies jedoch nicht Unihertz an.

Das LED-Bedienpanel ist ein Widget und lässt sich verschieben oder gänzlich entfernen. Wenn man auf der ersten Seite des Homescreens weiter nach links wischt, gelangt man zur Googlesuche.

Qualität der vier Kameras

Für unseren Unihertz Luna Test haben wir uns natürlich auch die Kameras näher angesehen. Im Luna verbaut sind insgesamt vier Kameras bzw. Kamerasensoren, zwei gewöhnliche plus eine Makro- und eine Infrarot-Kamera. Die folgenden Informationen zu den einzelnen Kameras haben wir aus den aufgenommenen Bildern abgeleitet.

Kamera Auflösung maximal
.DNG Rohdaten
(in Megapixel)
Auflösung maximal
.JPEG
(in Megapixel)
Blende Brennweite
Front 8 32 2,0 4mm
Hauptkamera 12 108 1,8 4mm
Makro 2 2 2,0 4mm
Infrarot 20 20 2,6 5mm

Etwas irreführend sind die offiziellen Angaben seitens des Herstellers durchaus, denn sowohl die 32-MP-Front- als auch 108-MP-Hauptkamera liefern in der Rohaufnahme tatsächlich weitaus weniger Bildpunkte als angeblich möglich. Das fertige Foto wird dann scheinbar lediglich hochskaliert, mit einigen Filtern nachbearbeitet und als JPEG-Datei gespeichert.

Insofern würden wir in den meisten Fällen von der Benutzung der jeweils höchsten Auflösung, also 108 bzw. 32MP, dieser beiden Kameras abraten, da sie deutlich mehr Speicherplatz verbrauchen und dabei keinen qualitativen Mehrgewinn bieten.

Der Unterschied zwischen Rohdaten, also der Aufnahme in Originalqualität, und JPEG-Datei ist deutlich sichtbar. So werden unter anderem Weißabgleich, Kontrast und Belichtung der Rohdaten softwareseitig bearbeitet, bevor das Bild als JPEG-Datei gespeichert wird. Optisch sind die nachbearbeiteten Aufnahmen zwar schön anzusehen, beim genauen Hinsehen fällt jedoch gelegentlich ein unschöner Detailverlust auf. Beeinflussen kann man die Art und Intensität der automatischen Nachbearbeitung leider nicht, hierbei heißt es alles oder nichts.

Aufnahmen im Rohdatenformat für Profis

Wer aus den Kameras das Maximum herausholen möchte, darf sich zwar über das Rohdatenformat DNG freuen, die Einstellmöglichkeiten im PRO Modus sind jedoch begrenzt. Die Verschlusszeit ist prinzipiell nicht bestimmbar und für den Weißabgleich stehen lediglich Vorgaben zur Auswahl, kein Slider. In nur 5 groben Stufen lässt sich die manuelle Belichtung vornehmen (-2,-1,0,+1,+2), der ISO-Wert lässt sich zwar stufenweise von 100 bis 12800 bestimmen, jedoch ebenfalls nur relativ grob. Die Rohdatenaufnahmen, die wir in diesem Test zum Unihertz Luna zeigen, haben wir übrigens nur geringfügig nachbearbeitet.

Die Makrokamera liefert durchaus hübsche Ergebnisse, dies aber leider nur in 1600 mal 1200 Bildpunkten bzw. rund 2 Megapixeln. Der Fokuspunkt ist zudem bei 4 Zentimetern festgesetzt. Die schwarzweiße Nachtsichtkamera mit 20 Megapixeln funktioniert bestens auch bei völliger Dunkelheit, was über die zwei auf der Rückseite verbauten Infrarot-LEDs ermöglicht wird.

Alle vier Kameras können sowohl Fotos als auch Videos aufzeichnen, das fanden wir besonders für Makro- und Nachtsichtaufnahmen interessant. Für die Videoaufzeichnung steht eine elektronische Bildstabilisierung zur Verfügung, die in den Optionen nur mit „EIS“ abgekürzt ist. In hochauflösenden Videos ist ihr Effekt deutlich sichtbar, bei Makrovideos konnten wir kaum einen Unterschied feststellen, was an der nur niedrigen Grundauflösung liegen mag, mit der dort gearbeitet werden muss. Das folgende Video zeigt eine Aufnahme mit Makro-Kamera ohne aktivierte Bildstabilisierung.

Hardwareleistung des Unihertz Luna

Verbaut ist im Luna ein Helio G99 MT6789 SoC von MediaTek, dessen acht CPU-Kerne teils mit 2,0 und teils mit 2,2 GHz takten, je nach erforderlicher Rechenleistung. Als Grafikkarte ist auf diesem SoC die ARM Mali-G57 MC2 integriert. Ansonsten sorgen 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 GB UFS 2.2 Massenspeicher für eine schnelle Verarbeitung und Speicherung von Daten.

Um die Hardwareleistung für unseren Test des Unihertz Luna einordnen zu können, nutzten wir die Benchmarks Sling Shot von 3DMark, sowie Storage 2.0 und Work 3.0 von PCMark. Beim Benchmark Sling Shot, der die Grafik- und Rechenleistung aktueller Mobilgeräte ermittelt, erreichte das Luna 3513 Punkte, womit es immerhin 69% der anderen Geräte übertraf. Work 3.0 von PCMark testet praktische Aufgaben im Bereich Internetnutzung, Textverarbeitung, Video- und Bildbearbeitung und Datenmanipulation. Hierbei erarbeitete sich das Luna 9015 Punkte. Bei Storage 2.0, der sich speziell den Datenspeicher vornimmt, kamen dank hoher Schreib- und Leseraten von 896 und 808 MB/s 27545 Punkte zusammen.

Ein Blick in die Bestenlisten offenbart, dass es sich beim Storage 2.0 Benchmark im Bereich des Xiaomi Redmi K50i oder Huawei Honor 80 bewegt. In der Work 3.0 Rangliste schnitt es besser ab als das Xiaomi Poco M5 oder Samsung Galaxy A72, aber etwas schlechter als das Unihertz Tank.

Mobile Datenverbindung per LTE

Das Luna beherrscht den Umgang mit GMS, UMTS und LTE und kann zwei Nano SIM-Karten beherbergen. Um eine solche einzusetzen, drückt man mit dem beiliegenden Werkzeug in das kleine Loch des SIM-Slots, bis dieser herausgeschoben wird.

Mit unserer eingelegten SIM-Karte hielten wir uns laut Betriebssystem im Netz von o2 auf, die Statusleiste zeigte neben den Verbindungsbalken das 4G-Symbol. Mit aktivierter „Mobile Daten“-Option konnten wir jenseits einer WLAN-Verbindung problemlos im Internet surfen. Den Datenverbrauch konnten wir hierbei per Datensparmodus einschränken und ausgewählte Apps davon befreien.

Extras und besondere Funktionen des Unihertz Luna

Als die vorrangige Spezialfunktion des Luna zählt sicherlich die LED-Beleuchtung auf seiner Rückseite, das macht auch Unihertz in seinen Werbebotschaften mehr als deutlich. Wir störten uns diesbezüglich vor allem an den wenigen Einstellmöglichkeiten. Neue Muster ließen sich zwar anlegen, diese bestanden jedoch lediglich aus einer einzigen wählbaren Farbe. Farbverläufe konnten wir nicht erstellen.

Das sogenannte Ambient Light ändert die Farbe entsprechend dem Bildschirminhalt, was während des testens zwar gut funktionierte. Da die LEDs dabei jedoch durchgehend blinkten, störten sie eher, als dass sie die Atmosphäre angenehm untermalten. Die Idee der LED-Lichter gefällt uns, in der Umsetzung sehen wir aber noch viel Verbesserungspotenzial.

Des Weiteren kommt das Luna neben einem Infrarotsender auch mit einer Reihe von kleinen Werkzeugen, die sich seine diversen Sensoren zu Nutze machen und bei allen möglichen Aufgaben behilflich sein können. Die Angaben einiger Werkzeuge konnten wir mangels geeigneter Messmethoden in diesem Test zum Unihertz Luna nicht überprüfen.
Die App zur Messung der Herzfrequenz, die über die Hauptkamera funktioniert, vermochte es oft nicht akkurat unseren Puls zu messen, warme Hände halfen aber, das Ergebnis zu verbessern. Den Kompass mussten wir mehrmals kalibrieren und dabei magnetische Störungen vermeiden, bevor er den Nordpol weitgehend korrekt anzeigte.

Die Wasserwaage kann aufgrund der Unebenheiten des Gehäuses von vornherein nicht unbedingt präzise eingesetzt werden. Die Apps Winkelmesser, Lot und Hängendes Bild projizieren Messhilfen auf das Kamerabild und erleichtern so das ausrichten von Gegenständen. Positiv überrascht waren wir vom eingebauten Infrarotsender. Mit ihm und der vorinstallierten App ZazaRemote konnten wir beispielsweise unseren in die Jahre gekommenen Toshiba-Fernseher fernbedienen.

Bild- und Ton-Qualität

Das LCD-Display des Luna verfügt über 2340 mal 1080 Pixel, besitzt also eine Pixeldichte von 378 Pixel pro Zoll. Nur bei ganz genauem Hinsehen erkennen wir ansatzweise die feinen Stufen in den Bildschirmschriften. Diese hohe Auflösung kann allerdings nicht wie bei anderen Mobiltelefonen über die Einstellungen reduziert werden, um etwa Energie zu sparen. Kontrast und Farben des Displays erscheinen uns aus allen Blickrichtungen gleich kräftig, bei zunehmend schrägem Blickwinkel nimmt lediglich die Helligkeit leicht ab. Bei Sonnenschein hatten wir auch bei maximaler Bildschirmhelligkeit Schwierigkeiten den Inhalt gut zu erkennen.

Der verbaute Lautsprecher für die Medienwiedergabe klingt in unseren Ohren kühl oder hell, was aufgrund seiner geringen Größe und der dadurch fehlenden Bässe kaum überrascht. Von der Qualität her ist der Klang sehr klar, zu hohe Lautstärken klingen allerdings schnell scheppernd.

Um das vordere Mikrofon zu testen, luden wir uns zunächst die App MyRecorder im App Store herunter, da der vorinstallierte und nur sehr rudimentäre Soundrekorder Aufnahmen nur in sehr schlechter Qualität abspeicherte. Wir erhielten dann eine unserer Meinung nach sehr gute Aufnahmequalität, vor allem, wenn man die Art des Mikrofons berücksichtigt.

Gerät Audiosample
Unihertz Luna – Vorderes Mikrofon
USB Kondensator Mikrofon

Haltbarkeit und Ladedauer des Akkus

5000 Milliamperestunden Kapazität besitzt der Akku des Unihertz Luna und ist damit großzügig dimensioniert, was allerdings auch maßgeblich zum recht hohen Gesamtgewicht von knapp 300 Gramm beigetragen haben dürfte. Für diesen Test des Unihertz Luna haben wir mehrere Lade- und Entladezyklen durchlaufen.

Mithilfe des beiliegenden Netzadapters und USB-C-Kabels konnten wir das Luna innerhalb einer Stunde von 10% auf 90% Kapazität aufladen. Die restlichen 10% benötigten dann allerdings nochmal 1,5 Stunden. Hat man es also eilig, sollte man sich die restlichen 10 bis 15% des Ladevorgangs sparen, auch, weil damit einigen Quellen zufolge der Akku geschont wird.

Mit einem vollends aufgeladenen Akku haben wir testweise ununterbrochen 1080p Videos auf Youtube laufen lassen. Eine derart intensive Mediennutzung verkraftete der Akku dennoch ziemlich gut: 7,5 Stunden brauchte es, bis der Akkustand um 90% gesunken war. Im Standby soll der Akku laut Hersteller sogar 700 Stunden durchhalten.

Fazit zum Unihertz Luna Test

Alles in allem gestehen wir ihm für einen Preis von zum Testzeitpunkt 280€ (aktuell € 239,99 *) eine gute Leistung zu. Einige Kleinigkeiten sind uns am Unihertz Luna im Test allerdings weniger positiv aufgefallen, diese könnten zumindest dem unvorbereiteten Käufer sauer aufstoßen. Die lange Akkulaufzeit würde aus dem Luna einen vielseitigen Multimediabegleiter machen, wenn es aufgrund seines relativ hohen Gewichts und Abmessungen nicht auch ein wenig unhandlich wäre. Genau so wird das hochauflösende Display von einer nicht allzu hohen Helligkeit eingeschränkt, besonders bei Sonneneinstrahlung.

Die LED-Beleuchtung als wichtiges Alleinstellungsmerkmal hat für unseren Geschmack zu wenig softwareseitige Einstellungsmöglichkeiten, an sich sehen wir aber viel Potenzial in dem Konzept. Die Oberfläche des vorinstallierten Android 12 fanden wir teilweise sehr unpraktisch, was sich leider auch nicht beheben ließ. Die verbauten Lautsprecher besitzen einen sehr kühlen und spitzen Charakter, eine zu hohe Lautstärke klang in unseren Ohren eher unangenehm.

Ein fehlender Speicherkartenslot wird zumindest ansatzweise durch die 256GB des internen UFS 2.2-Speichers wettgemacht, vermissen tun wir die Fähigkeit zum Upgrade aber dennoch. Mängel bei der Verarbeitung haben wir lediglich bei der auf dem Display angebrachten Schutzfolie festgestellt, davon abgesehen war das Luna augenscheinlich sehr gut verarbeitet. Nicht wirklich vom Hocker gehauen haben uns die vier verbauten Kameras, doch hübsche Schnappschüsse bekommt man mit ihnen allemal hin. Wer mehr aus den Kameras herausholen will, muss zum verfügbaren Rohdatenformat DNG greifen und dieses eigenhändig nachbearbeiten.

Bleibt noch die Performance der Systemhardware, welche sich in Benchmarks immerhin recht gut gegen die Konkurrenz behaupten konnte. In der Praxis liefen alle Apps sehr flüssig, Bestleistungen in grafisch anspruchsvollen Spielen sollte man aber nicht erwarten.

Unihertz Luna

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Das Unihertz Luna lieferte während unseres Tests trotz einiger funktioneller Abstriche ein solides Gesamtbild. Positiv fielen uns die lange Laufzeit, gute Rechenleistung und üppiger Speicherplatz auf. Die auf der Rückseite verbauten LEDs hätten mehr Einstellungsmöglichkeiten verdient.

Sascha

Seit über 20 Jahren leidenschaftlich am PC unterwegs und seitdem viel Erfahrung mit Hard- und Software gesammelt. Immer auch an Fotografie, Gaming und Unterhaltungs-Elektronik interessiert.

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