PC- & Konsolen-Peripherie

Speedlink Mandas und Excello – Ein kabelloses Headset und ein beleuchteter Standfuß

Bislang war das Orio RGB 7.1 das Headset-Flaggschiff von Speedlink, doch Anfang Dezember ging diese Rolle an das frisch vorgestellte Mandas. Dieses wird von Speedlink unter anderem mit einer LED-Beleuchtung und einer Klangwiedergabe per Analogsignal sowie kabellos per Bluetooth beworben. Dafür wird von Speedlink eine UVP von 80 Euro aufgerufen, im Handel ist das Mandas derzeit aber schon für € 40,87 * [Testzeitpunkt: 60 Euro] erhältlich. Inwiefern sich das Headset für diesen Preis lohnt, und welche Stärken und Schwächen es hat, klären wir im folgenden Test.

Parallel dazu schauen wir uns außerdem noch ein weiteres, passendes Produkt von Speedlink an. Unter dem Namen „Excello“ verkauft das Unternehmen für € 22,99 * [Testzeitpunkt: 25 Euro] eine Headset-Halterung, die eine RGB-Beleuchtung, ein USB-Hub und eine integrierte Soundkarte mit sich bringt.

Technische Details

Treiber: 50mm
Frequenzbereich: 20 Hz – 20 kHz
Frequenzbereich (Mikrofon): 100 Hz – 16 kHz
Impedanz: 32 Ω
Schalldruckpegel: 95 dB bei 1kHz
Empfindlichkeit (Mikrofon): -42 dB bei 1kHz
Gewicht: 350 g
Akku: 900 mAh
Kabellänge und -typ: 3,5mm-Klinke, vierpolig, 1,2m
microUSB, 1,0m
Preis: € 40,87 *

Lieferumfang

Sowohl das Speedlink Mandas als auch das Excello werden in einem bunt bedruckten Karton geliefert. Bei der Headset-Halterung Excello beschränkt sich Speedlink dabei auf recht wenig Zubehör: Das 1,0 m lange und ungesleevte USB-Anschlusslabel ist fest an der Basis installiert, neben dem zweiteiligen Gestell gibt es ansonsten lediglich noch eine kurze Bedienungsanleitung.

Eine solche liegt auch dem Mandas-Headset bei. Bei diesem gibt es von Speedlink außerdem noch einige weitere Beigaben: Neben dem USB-Dongle für die Drahtlosverbindung liegen noch ein vierpoliges Klinkenkabel mit 1,2 Meter Länge und ein USB-Ladekabel mit 1,0 Meter Länge bei. Damit ist das Mandas direkt einsatzbereit und ab Werk zu den meisten Abspielgeräten kompatibel. Lediglich wer das Headset per Kabel an einem Desktop-PC betreiben will, der braucht mitunter noch einen Y-Splitter.

Design & Verarbeitung – Mandas

Beim grundlegenden Aufbau setzt Speedlink beim Mandas auf die für Gaming-Headsets typische Bauweise mit einem Kopfbügel und zwei Hörern, die die Ohren umschließen. Dabei kommen jeweils Polsterungen mit Kunstlederbezug zum Einsatz, durch die sich das Headset etwas an die Kopfform anpasst. Für eine weitere Anpassung kann das Mandas zudem beidseitig in zwölf Stufen um jeweils gute 3 cm verlängert werden. Zusätzliche Gelenke um die Ohrmuscheln drehen oder neigen zu können gibt es hingegen nicht.

Als Material für das Headset setzt Speedlink fast durchgehend schwarzen Kunststoff ein, Metall ist lediglich an der Längenverstellung und den seitlichen Metallgittern zu sehen. Unter diesen befindet sich wiederum je ein Speedlink-Logo, das im Betrieb von roten LEDs beleuchtet wird. Diese sind allerdings nur im kabellosen Betrieb aktiv – bei der Wiedergabe über einen Klinkenstecker bleibt das Headset unbeleuchtet.

Die Energieversorgung des Mandas erfolgt im kabellosen Betrieb durch einen Akku, der sich zusammen mit der Ansteuerungselektronik in den Ohrhörern befindet. Am linken Hörer befinden sich darüber hinaus das fest installierte, starre Mikrofon sowie alle Anschlüsse und Bedienelemente des Headsets. Konkret handelt es sich dabei um je eine Klinken- und eine USB-Buchse sowie den An-Schalter, eine Mute-Taste und eine Lautstärkeverstellung.

Die Verarbeitungsqualität des Mandas ist okay: Richtige Verarbeitungsmängel lassen sich an dem Headset keine erkennen. Der Grundaufbau ist stabil, allzu verwindungssteif ist es allerdings nicht, was wohl mit der Ergonomie zusammenhängen dürfte – dazu später mehr. Bei näherem Hinsehen lässt sich aber erkennen, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Kunststoffteilen minimal unsauber aussehen – am stärksten lässt sich das am Mikrofon erkennen. Auf die Haltbarkeit oder die Praxis dürfte das aber keinen Einfluss haben.

Design, Verarbeitung & Praxis – Excello

Wie das Mandas setzt auch Speedlinks Headset-Halterung Excello überwiegend auf schwarzen Kunststoff: Die Basis und der Haltearm bestehen fast komplett aus diesem Material. Abweichungen gibt es lediglich in Form des großflächigen Gummi-Standfußes, des LED-Leuchtstreifens und der silbernen Kunststoffverzierung am Arm.

Die Verarbeitungsqualität ist dabei auf einem Niveau mit der des Mandas: Wirkliche Mängel gibt es keine, doch die Gehäuseübergänge sind nicht perfekt sauber. In unseren Augen wäre außerdem ein zusätzliches Gewicht im Standfuß noch eine nette Option gewesen. Durch die Gummi-Unterseite steht das Excello zwar auch so stabil, doch hätte sich die Halterung dadurch wohl noch deutlich wertiger angefühlt – auch wenn das objektiv natürlich keinen Unterschied macht.

Der Aufbau des Excello ist denkbar einfach: Der Haltearm wird einfach in die Basis gesteckt und nach rechts gedreht – dann sitzt er fest und stabil. Die weitere Verwendung ist dann ebenso simpel: Das Headset kann einfach auf dem Arm abgelegt oder weggenommen werden, und das USB-Hub, der verbaute Touch-Sensor sowie die verbauten Audioanschlüsse funktionieren einwandfrei. Hierbei ist zu erwähnen, dass Speedlink die Tonsignale nicht einfach von einem angeschlossenen Computer durchschleift, sondern im Excello eine kleine Soundkarte verbaut hat – dazu im nächsten Abschnitt mehr.

Die Anbindung erfolgt somit lediglich durch ein einzelnes USB-Kabel, das die Anschlüsse und die Beleuchtung mit Strom und Daten versorgt. Die besagten LEDs beleuchten dabei nicht etwa das Headset, sondern die Basis der Halterung. Dort befindet sich ein durchgehender Kunststoffstreifen, hinter dem mehrere RGB-LEDs verbaut sind. Welchen Effekt diese abspielen, lässt sich dabei durch den Touch-Sensor in der Mitte der Basis einstellen. Zur Auswahl steht ein durchlaufender Regenbogen-Effekt, ein Farbwechsel und ein Atmen mit Farbwechsel. Das sieht gerade durch die indirekte Beleuchtung der Tischfläche gut aus. Optional kann die Beleuchtung über den Sensor zudem auch ganz deaktiviert werden, um den Hub ohne Licht weiterzuverwenden.

Praxis & Tragekomfort

Das Speedlink Mandas kann wahlweise über das mitgelieferte Klinkenkabel oder kabellos mit dem USB-Dongle verwendet werden. Das Headset ist dabei fest an den Dongle gebunden – eine Bluetooth-Verbindung mit anderen Geräten ist nicht möglich. Für Smartphones muss man also auf die Kabelverbindung ausweichen.

Trotz des durch den Akku etwas überdurchschnittlichen Gewichts war uns das Mandas auch nach langer Tragezeit noch bequem. Wie bereits erwähnt sind die Ohrmuscheln ausziehbar, wodurch man das Headset in der Höhe anpassen kann. Auch eine gewisse Drehung und Neigung ist dabei möglich, da das Kopfband flexibel ist und die Ohrmuscheln leicht lose gelagert sind. In unserem Fall konnte sich das Headset somit trotz fehlender Zusatzgelenke gut an den Kopf anpassen. Gleichzeitig empfanden wir den Anpressdruck als angenehm.

Auch die Bedienung des Speedlink Mandas finden wir gelungen. Das schwenkbare Mikrofon kann problemfrei ohne Hinsehen ein- und ausgeklappt werden, und die Bedienmöglichkeiten im USB-Modus sind ebenso intuitiv. Über die linke Ohrmuscheln kann hier der Ton lauter beziehungsweise leiser gemacht und zudem das Mikrofon stumm gestellt werden. Der dafür verbaute, drehbare Taster ist zwar haptisch nicht berauschend, aber in jedem Fall zweckdienlich.

Weitere Konfigurationsmöglichkeiten hätten wir uns aber noch für die Beleuchtung gewünscht, denn diese kann beim Mandas nicht weiter angepasst werden. Prinzipiell ist das nicht schlimm, denn an dem roten Licht dürfte sich kaum jemand stören. Eine deaktivierbare Beleuchtung hätte aber womöglich die Akkulaufzeit noch etwas erhöhen können. Mit 14 Stunden, die das Headset in unserem Test bei dauerhafter Musikwiedergabe durchhielt, ist das Mandas aber auch so für gelegentliche Ausflüge fernab eines Ladekabels geeignet.

Aufnahme- und Wiedergabequalität

Zum Abschluss noch zum wichtigsten Punkt: Der Tonqualität des Speedlink Mandas. Diese haben wir sowohl im kabellosen Modus als auch Analog per Mainboard-Tonausgabe sowie am Speedlink Excello ausprobiert.

Bei allen drei Abspielmöglichkeiten präsentiert sich die Wiedergabequalität des Mandas dabei ähnlich. Jedes Mal präsentiert sich das Headset eher Bass-betont mit starken Tiefen, die schon ab circa 35 Hertz hörbar werden und ein voluminöses Klangbild mit sich bringen. Auch in den anderen Frequenzbereichen leistet sich das Headset dabei keine großen Schwächen: Übermäßig detailreich wird es nicht, doch die Klangqualität ist dem Preisbereich definitiv angemessen. Das gilt sowohl bei der Analog-Wiedergabe am Mainboard als auch über die Soundkarte im Excello und im kabellosen Betrieb.

Störend könnte hier lediglich die Lautstärke des Mandas sein, denn in den Windows-Einstellungen fanden wir eher den Bereich von 0 bis 10 % anstatt von 0 bis 100% angenehm. Im kabelgebundenen Betrieb kann hier aber durch ein Kabel mit resistiver Lautstärkeverminderung entgegengesteuert werden. Im Falle der besonders lauten Soundkarte des Excello dürfte das dabei auch bei anderen Headsets notwendig werden – nicht zuletzt, um die Signalstärke deutlich vom Grundrauschen abzuheben.

Auch das am Mandas verbaute Mikrofon macht in unseren Augen eine gute Arbeit. Analoge Aufnahmen hören sich sowohl über die Mainboard-Soundkarte als auch über das Excello gut und auch recht klangneutral an. Im kabellosen Betrieb wird die Klangfarbe der Aufnahmen hingegen – vermutlich durch Limitierungen bei der Funkübertragung – deutlich verzerrt. Alle Frequenzen oberhalb von 7.700 Hertz werden einfach abgeschnitten. Eine verständliche Kommunikation ist aber auch so noch weiterhin möglich.

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Fazit

Mit seinem Preis von € 40,87 * [Testzeitpunkt: 60 Euro] will das Speedlink Mandas ein kabelloses sowie beleuchtetes Gaming-Headset sein – und dieser Aufgabe ist das Produkt in unseren Augen durchaus gewachsen. Sowohl per USB- als auch per analoger Wiedergabe präsentiert einem das Mandas einen starken Bass und eine ansonsten brauchbar detaillierte Wiedergabe, die dem Preisbereich in unseren Augen angemessen ist. Gut gefallen hat uns zudem auch die Aufnahmequalität – zumindest über eine Kabelverbindung.

Ganz kann das Mandas über den günstigen Preis aber nicht hinwegtäuschen. Uns war das Headset zwar auch nach längeren Tragezeiten bequem, doch richtige Neig- und Schwenk-Gelenke hätten noch etwas hochwertiger gewirkt als das flexible Kopfband – und auch der Komfort wäre so noch etwas höher gewesen. Zudem ist das Headset recht laut eingestellt, und eine kabellose Verbindung ist nur über den Dongle und nicht mit einem beliebigen Bluetooth-Gerät möglich. Ob das für einen selbst Nachteile sind, muss jeder selbst entscheiden. Für die prinzipielle Aufgabe als Gaming-Headset ist das Mandas in unseren Augen aber gut geeignet und somit einen zweiten Blick wert.

Etwas enger ist hingegen der Nutzungsbereich von Speedlinks neuem Headset-Ständer Excello, der für € 22,99 * [Testzeitpunkt: 25 Euro] angeboten wird. Dieser sticht insbesondere durch die verbaute Soundkarte hervor, die an niederohmigen Wiedergabequellen aber mitunter ein Grundrauschen aufweist – hier kann ein nachträglicher Vorwiderstand helfen. Abseits davon ist beim Kauf des Excello wohl insbesondere der eigene Geschmack entscheidend, denn in erster Linie ist ein Headset-Ständer ja ein optisches Accessoire. Prinzipiell spricht auf alle Fälle nichts dagegen – besonders gefielen uns beispielsweise die RGB-Bodenbeleuchtung und der Anschluss über ein einzelnes Kabel.

Speedlink Mandas

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

79/100

Ein kabelloses Headset für wenig Geld und mit hoher Lautstärke.

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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