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„Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske“ Test – Das Spiel um Rache und Verrat geht weiter

Mit „Dishonored: Die Maske des Zorns“ schickte Arkane Studios seinerzeit den wagemutigen Helden Corvo Attano ins Rennen, der schon seinerzeit für Frieden und Gerechtigkeit kämpfte. Am 11. November 2016 präsentierte die Spieleschmiede nun den langersehnten Nachfolger „Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske“ und das Spiel um Rache, Verrat und Macht geht weiter. Ob das Game an alte Erfolge anknüpfen kann und den Spieler erneut in seinen Bann zieht? Ihr erfahrt mehr in unserem Test.

Story: Der Untergang einer jungen Kaiserin

Die Handlung knüpft unmittelbar an das Geschehen des ersten Teils an. Emily ist mittlerweile zur stolzen Kaiserin avanciert und soll ihr Können als Regentin unter Beweis stellen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Vater Corvo, der sie ebenso als treuer Mentor in den wichtigsten Kampftechniken ausgebildet hat. Schon bald sollen beide merken, wie hart ihre Überlebenskünste auf die Probe gestellt werden.

Denn die feierliche Krönung der jungen Kaiserin wird jähe unterbrochen, als sie von ihrer unliebsamen Tante gestürzt und ihres Thrones beraubt wird. An dieser Stelle ist es an euch, die erste zentrale Entscheidung zu treffen und das Adventure entweder mit Emily oder ihrem Vater Corvo anzutreten. Der jeweils passive Charakter wird in diesem Fall zu Stein verwandelt.

Angesiedelt ist das Geschehen diesmal nicht in Dunwall, sondern der südlich gelegenen Stadt Karnaca. Wenn auch die Atmosphäre hier ebenso bedrohlich anmutet, ist das Setting doch durch einen ganz besonderen Charakter geprägt. Besonders die Geschehnisse rund um die Bewohner Karnacas lockern das Spielgeschehen angenehm auf und fügen sich gekonnt in das Gesamtbild ein.

Eben diese Nebengeschichten werden zu der besonderen Quintessenz des Games, da die Grundidee des Plots alles andere als originell ist. Wenn auch die Charaktere durchaus vielschichtig und interessant erscheinen, haben wir die Geschichte rund um den gepeinigten Rächer doch irgendwo schonmal gehört.

Gameplay: Viele Wege führen ans Ziel

In Sachen Gameplay setzt Arkane Studio auf altbekannte Qualitäten und knüpft an die Wurzeln des Vorgängers an. So könnt ihr euch auf leisen Sohlen durch die Level schleichen oder magische Kräfte einsetzen, um eure Gegner in die Knie zu zwingen. Dabei folgt ihr stets der Stimme des Herzens der Kaiserin, um gut versteckte Runen und Artefakte ausfindig zu machen.

Corvos Skillset wurde größtenteils aus dem ersten Teil übernommen und wird Kenner der Serie schnell vertraut sein. So könnt ihr euch mit dem geübten Mentor von A nach B teleportieren, wilde Rudel von Ratten beschwören oder per Gedankenkontrolle die Wachen eurer Feinde aus dem Weg räumen. Neben diesen magischen Fähigkeiten stehen euch wie gehabt ein Dolch, eine Pistole oder eine Armbrust zur Verfügung. Emily wartet als zusätzlicher Charakter mit gänzlichen neuen Fähigkeiten auf, die für eine willkommene Abwechslung während des Zockens sorgen. So könnt ihr die Herrschaft der Schatten nutzen, um ohne jeden Laut durch die Lüfte zu schweben oder euch in eine mächtige Bestie verwandeln.

Habt ihr das Spiel mit einem der beiden Charaktere gemeistert, dürft ihr euch bei einem zweiten Durchlauf der Fähigkeiten beider Helden bedienen.

Einen ganz besonderen Trumpf spielt Arkane Studio vor allem im Leveldesign aus. Getreu dem Motto „Alle Wege führen nach Rom“ offeriert jedes Level eine Fülle verschiedener Möglichkeiten, um ans Ziel zu gelangen. Ob ihr elegant durch dunkle Wege schleicht oder kaltblütig mordet, liegt ganz in eurem Ermessen. Und wer strategisch vorgeht, wird einen sicheren Weg ans Ziel finden.

Steuerung: Vielfältige Kampftechniken punktgenau abrufen

Egal ob mit Maus, Tastatur oder Controller – die Steuerung von „Dishonored 2“ fällt durchweg rund aus. Trotz der zahlreichen Überlebenstechniken und dem riesigen Waffenarsenal lassen sich individuelle Waffen und Fähigkeitstypen schnell und punktgenau abrufen. Sämtliche Indikatoren sind gut gesetzt und bieten alle Optionen auf einen Blick an, ohne das Interface zu dominieren. So hat der Spieler selbst in hektischen Spielsituationen sowohl das Geschehen als auch seine Feinde unter Kontrolle.

Schwierigkeit: Hier findet jeder Zocker seinen Meister

In Sachen Balance wird es nicht langweilig und selbst Fans des Genres werden hier ihren Meister finden. „Dishonored 2“ hat einen knackigen Schwierigkeitsgrad, ohne dabei die Frustgrenze überzustrapazieren. Jeder einzelne Schritt zieht Konsequenzen nach sich und wer sich einmal im Fokus der Gegner befindet, wird die Tragweite seiner Entscheidungen ausreichend zu spüren bekommen.

Je nach ausgewähltem Schwierigkeitsgrad sieht der Spieler sich Scharen von Gegnern gegenüber, die neben Schnelligkeit vor allem Weitsicht abverlangen. Munition und Tränke sind rar gesät, was einen weisen Umgang mit den eigenen Ressourcen erfordert.

Grafik: Detailverliebt und bildgewaltig

Jedes einzelne Level lädt zum Erkunden ein und ist mit beeindruckenden Farbspielen nahezu detailverliebt kreiert. Arkane Studios hier ganze Arbeit geleistet und lässt auch das letzte Kartenstück nicht aus, um die typisch düstere Atmosphäre des Spiels zu transportieren.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die Erinnerungen wach werden lässt

„Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske“ steht seinem Vorgänger in nichts nach und fängt sowohl die Stimmung als auch das Feeling des ersten Teils binnen kurzer Zeit ein. Neben einem glanzvollen Gewand punktet das Game vor allem mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad, ohne dabei frustrierend anzumuten. Bildgewaltig und mit ausgefeilter Grafik gelingt es den Entwicklern sogar über die etwas platte Story hinwegzutäuschen. Alles in allem eine absolute Kaufempfehlung.

Pro
Contra
Grafik
70%
  • detailverliebte Grafik
  •  teilweise veraltet wirkende Texturen
Sound
70%
  • guter Soundtrack
  •  schlechte Vertonung
Inhalte
70%
  • vielfältiger neuer Schauplatz
  • interessante Nebenmissionen lockern das Gameplay gekonnt auf
  • völlig neues Skillset durch zusätzlichen Charakter
  • einfallslose Grundstory
  • kaum Nebenquests
Balance
85%
  • knackiger Schwierigkeitsgrad
  • vier Schwierigkeitsgrade
  • ausgewogene Skills
Steuerung
85%
  • geschmeidige Schleichtechnik
  • spannendes Kampfsystem
  •  teilweise zu komplex
Extras
80%
  • unterschiedliches Ende
  •  –

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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