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RAGE 2 im Test – Der durchgeknallte Endzeit-Shooter geht in die nächste Runde

Mit RAGE durften sich Zocker im Jahre 2010 in knallharte Doom-Schießereien stürzen und sich in einer chaotischen Open-World austoben. Nun lieferte Spieleschmiede id Software mit RAGE 2 den langersehnten Nachfolger und wirft euch erneut durchgeknallte Gegnerbrocken vor. Ob der Titel lediglich mit actiongeladenen Gefechten überzeugen oder auch hinsichtlich der Spielwelt sowie der Handlung abräumen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Ihr seid angetrieben von dem Wunsch nach Rache

Die Handlung von „RAGE 2“ knüpft 30 Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers an. Die Archen konnten erfolgreich reaktiviert werden und die einstige Einöde ist dichten Dschungellandschaften und anderen Territorien gewichen. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. So treiben fiese Gangs und militärische Streitmachten immer noch ihr Unwesen und versuchen das erblühende Marschland an sich zu reißen. Und dann wäre da noch der Oberbefehlshaber General Martin Cross, der bereits den nächsten Krieg einläutet, um dem Volk seine Vorstellung einer heilen Welt mit allen Mitteln aufzuzwingen.

Ihr schlüpft in die Rolle des Helden Protagonist Walker, der wehrlos dabei zusehen muss, wie zahlreiche seiner Kumpanen sowie auch seine Tante dem brutalen Machthaber zum Opfer fallen. Von Rache getrieben setzt ihr fortan alles daran, die Obrigkeit aus dem Weg zu räumen und nutzt dabei jedoch noch so ausgefallene Waffe.

Dank Nanotriten-Spezialfähigkeiten befördert ihr die Freaks ins Jenseits

Wie bereits der Vorgänger erweist sich auch RAGE 2 als erbarmungsloser Action-Shooter, der euch ein tadelloses Waffenhandling sowie ein hochmodernes Skillset an die Hand gibt, um die triefenden Monster ins Jenseits zu befördern. Ganze elf beeindruckende Nanotriten-Spezialfähigkeiten könnt ihr nach und nach freischalten und für aktive oder passive Manöver im Kampf verwenden.

So könnt ihr mit dem Dash galant ausweichen, um Geschossen sowie den Klauen riesiger Monster blitzschnell zu entwischen.

Bei dem Ground Slam springt ihr nach oben und könnt mit einer mächtigen Stampfattacke alle Gegner aus den Sohlen befördern, die sich in eurem Dunstkreis befinden.

Die Barrier erweist sich als energiegeladener Schild, der sämtliche Kugeln gezielt abwehrt und sich an nahezu jedem Ort abrufen lässt.

Mit dem Shatter wiederum ruft ihr magische Kräfte hervor und könnt eure Gegner durch einen Energiestrahl kraftvoll an Wände drücken, um im nächsten Moment das Gewehr zu zücken.

Bei der Vortex Grenade erzeugt ihr ein schwarzes Loch, das eure Gegner wie von selbst ansaugt und sie durch die Lüfte schleudert.

Wir müssen an dieser Stelle wohl nicht weiter erwähnen, dass das Spiel euch immer wieder dazu einlädt, die verschiedenen Fähigkeiten auszuprobieren – nein, vielmehr lassen sich diese mit entsprechenden Skill-Punkten stetig aufwerten. Wer in den einzelnen Missionen Fleiß beweist, der kann an dem weit verzweigten Talentbaum immer neue Fähigkeiten freischalten sowie bestehende Skills optimieren.

Wuchtig, bizarr und doch ein Stück weit generisch

Abgerundet wird das reiche Arsenal an Fähigkeiten durch eine ganze Bandbreite wuchtiger Waffen, die im Laufe des Spiels eingesammelt werden können. So ist es ganz euch überlassen, ob ihr mit dem Ranger-Sturmgewehr, der treffsicheren Sidewinder-Pistole, dem Raketenwerfer oder einem boomerangartigen Wingstick eure Gegner aufmischt.

Natürlich lassen sich sämtliche Waffen zusätzlich upgraden und mit diversen Waffen-Mods versehen. Wer also der Nachladeschnelligkeit, dem allgemeinen Handling oder den Kapazitäten noch einen Feinschliff verpassen möchte, findet in RAGE 2 ausreichend Gelegenheiten.

Selbstredend lassen sich in RAGE 2 sämtliche herumstehenden Gefährte zweckentfremden, sodass ihr mit leerstehenden Autos, Monster Trucks oder anderen exotischen Fahrzeugen durch die Welt cruisen könnt.

Bis zu dieser Stelle macht RAGE 2 vieles richtig und weiß durch ein actiongeladenes Gameplay sowie einem komplexen und zugänglichen Kampfsystem zu fesseln. Dennoch gewinnt das Spiel, ähnlich wie auch sein Vorgänger, in Sachen Story keine Preise und lässt eine eher seichte Geschichte dahinplätschern. Zwar lockern die stimmungsvollen Zwischensequenzen die Kämpfe immer wieder ordentlich auf und RAGE 2 versprüht oftmals eine leicht perfide Komik – die Hauptkampagne hat man jedoch bereits binnen 4 bis 6 Stunden absolviert. Die Spielwelt unterteilt sich durch das Sumpfgebiet, den Dschungel, die Wüste sowie den leerstehenden Fabriken zwar in diverse Biome – kommt jedoch mit den immer gleichen Missionen samt Figuren daher, sodass die einzelnen Areale schnell generisch anmuten.

Wenn die vielfältigen Einstellungsoptionen nicht über eine mangelnde Fahrphysik hinwegtäuschen können

Schauen wir uns die Steuerung an, so überzeugt RAGE 2 mit übersichtlichen Menüs, die euch einiges an Einstellungsoptionen offenbaren. So lässt sich beispielsweise die Kantenglättung und der Sichtbereich ganz nach Belieben anpassen, sodass jeder Spieler hier sein individuelles RAGE 2 erleben kann. Grund zur Kritik liefert hingegen die Fahrphysik der einzelnen Gefährte, die trotz zahlreicher Skills recht ungelenk in den Kurven liegen.

Dank vier verschiedener Schwierigkeitsstufen für jeden Spielertypen gemacht

In Sachen Balance bietet RAGE 2 dank vier Schwierigkeitsstufen sowohl für Anfänger, Normalspieler als auch absolute Pros die richtige Herausforderung.

Die Kämpfe laufen, ähnlich wie beim Vorgänger, sehr schnell und butterweich ab, sodass ihr euer Waffenhandling im Nu innehabt und von einer Deckung zur nächsten hastet. Die KI agiert in RAGE 2 zwar deutlich cleverer als beim Vorgänger – echte Veteranen werden jedoch den ein oder anderen Zug des Gegners vorhersehen können. Und obwohl die Stufe „Alptraum“ wohl selbst absolute Profis an die Frustgrenze treibt, könnte so mancher Bossgegner noch etwas knackiger und anspruchsvoller ausfallen.

Wenn kontrastreiche Bilder und rockige Klänge sich vereinen

Optisch reißt RAGE 2 zwar keine Bäume aus, liefert jedoch ein solides Gesamtbild ab und glänzt mit scharfen Texturen und authentischen Animationen. Die Open-World vermittelt dank ihrer düsteren Farben einen tristen Eindruck, während punktuell eingesetzte Neon-Farben der ganzen Szenerie einen zuweilen etwas bizarren Eindruck vermitteln.

Angetrieben wird das Spielgeschehen durch rockige Klänge, die während der Kämpfe euren Adrenalinpegel ordentlich ansteigen lassen. Auch die deutsche Synchro ist durchaus vorzeigbar und verleiht den einzelnen Figuren dank der richtigen Prise Wortwitz ihre ganz eigene Persönlichkeit.

Fazit: Ein gelungener Endzeit-Shooter mit einem komplexen Kampfsystem und kleinen Schwächen

RAGE 2 erweist sich im Test als wuchtiges Shooter-Erlebnis und setzt auch dieses Mal auf brachiale Action. Die Vielzahl an Waffen, Spezialfähigkeiten und Mods lässt die Herzen von Individualisten höherschlagen und sorgt für eine vorzeigbare Trefferquote auf dem Schlachtfeld. Wenn auch die Endbosse sich zuweilen recht schnell über den Haufen ballern lassen, so bieten die vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen jedem Spielertypen die Möglichkeit, sich in RAGE 2 zu bewähren. Grund zur Kritik geben hingegen die etwas vorhersehbare KI sowie die recht oberflächlich und wenig spannend erzählte Story. Dennoch darf sich RAGE 2 zurecht als gelungenes Endzeit-Spiel bezeichnen, das euch dank seiner verschiedenen Missionen sowie dem komplexen Kampfsystem ein paar unterhaltsame Spielstunden auf der heimischen Couch gewährt.

Pro
Contra
Story
75%
+ cooles und bizarres Endzeit-Szenario
+ durchgeknallte Figuren verfügen über die richtige Prise an Wortwitz
– Story wird eher oberflächlich und wenig spannend erzählt
Gameplay
85%
+ komplexes, aber gut händelbares Kampfsystem
+ elf einzigartige Nanotriten-Spezialfähigkeiten
+ großes Arsenal an verschiedenen Waffen
+ verschiedenste Fahrzeuge lassen sich für die eigenen Missionen nutzen
+ Open-World unterteilt sich in verschiedene Biome
– Hauptkampagne ist binnen 4 bis 6 Stunden absolviert
– Missionen fallen schnell generisch aus
Balance
80%
+ vier verschiedene Schwierigkeitsstufen
+ KI fällt cleverer als beim Vorgänger aus
– Gegnerverhalten ist stellenweise vorhersehbar
– Endbosse fallen zuweilen etwas zu leicht aus
Steuerung
85%
+ aufgeräumte und klar strukturierte Menüs
+ vielfältige Einstellungsmöglichkeiten
– wenig zugängliche Fahrphysik
Grafik & Sound
95%
+ bizarre Spielwelt dank kontrastreicher Bilder
+ scharfe Texturen und dynamische Animationen
+ antreibende Rock-Klänge
+ gelungene deutsche Synchro sowie viel Wortwitz in den Dialogen

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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Die Handlung von „RAGE 2“ knüpft 30 Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers an. Die Archen konnten erfolgreich reaktiviert werden und die einstige Einöde ist dichten Dschungellandschaften und anderen Territorien gewichen. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. So treiben fiese Gangs und militärische Streitmachten immer noch ihr Unwesen und versuchen das erblühende Marschland an sich zu reißen. Und dann wäre da noch der Oberbefehlshaber General Martin Cross, der bereits den nächsten Krieg einläutet...

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