Backforce V Plus Test: Umfassender Erfahrungsbericht zum neuen Gaming-Stuhl
Mitte des vergangenen Monats hat Backforce mit dem V Plus einen neuen Gaming-Stuhl vorgestellt. Der Nachfolger des aus dem letzten Jahr stammenden Modells Backforce V soll einen Spagat schaffen: Preislich soll er dem Vorgängermodell ähneln, hinsichtlich seiner Ausstattung jedoch dem Topmodell One Plus. Da wir vom aus Baden-Württemberg stammenden Hersteller bereits Positives gewöhnt sind, trauen wir dem Unternehmen den großen Wurf zu. Für uns war das Grund genug, nach dem Backforce V und dem Backforce One Plus auch das neue Modell V Plus einem ausführlichen Praxistest zu unterziehen.
Technische Daten
Minimales und maximales Körpergewicht | 40 kg, 130 kg |
Minimale und maximale Körpergröße | 1,51 m, 1,92 m |
Materialien | Kunststoff, recycelter PET-Stoff |
Gesamthöhe | 127-139 cm |
Höhe der Sitzfläche | 45-57 cm |
Höhe der Rückenlehne | 82 cm |
Breite der Rückenlehne (innen) | 27 cm |
Breite der Rückenlehne (außen) | 59 cm |
Tiefe der Sitzfläche |
46-51 cm |
Breite der Sitzfläche |
48 cm |
Gesamttiefe (ohne Basis) | 60-65 cm |
Breite der Armlehnen | 9 cm |
Tiefe der Armlehnen | 25 cm |
Höhe der Armlehnen von Sitzfläche aus |
18-24 cm |
Preis | € 499,00 * |
Garantie | 10 Jahre |
Lieferumfang und Aufbau
Geliefert wird der Backforce V Plus wie bereits das Vorgängermodell in einem überraschend kleinen Karton. Für Interessierte ist das eine gute Nachricht, da so ein gewöhnlicher Paketversand möglich ist – was die Lieferkosten gegenüber einer Speditionslieferung deutlich senkt.
Im Paket befinden sich neben den Einzelteilen des Stuhls auch eine ausführliche Aufbauanleitung sowie Schrauben und Werkzeuge für die Montage. Die Bedienungsanleitung ist darüber hinaus auch online verfügbar. Interessant ist, dass die einzelnen Schritte – ähnlich wie bei IKEA-Möbeln – nicht ausgeschrieben, sondern alleine grafisch dargestellt sind.
Für uns hat das im Test gut funktioniert. Da alle benötigten Werkzeuge enthalten und die Schritte eindeutig bebildert sind, ist weder eine gute Ausrüstung noch technisches Vorwissen erforderlich, um den Stuhl aufbauen zu können. Auch der Zeitaufwand hielt sich in Grenzen. Länger als 15 Minuten haben wir nicht benötigt, um den Gaming-Stuhl aufzubauen.
Lediglich das Kabel für die einstellbare Lordosenstütze war bei der Montage der Armlehnen ein wenig störend, und bein Montieren der Kopfstütze konnten wir eine Schraube nicht bündig einschrauben, sodass wir diese weglassen mussten, um die LED-Brosche einsetzen zu können. Einfacher und schneller geht die Montage übrigens mit einem Akkuschrauber.
Design und Verarbeitung
Einmal aufgebaut, macht der Stuhl einen guten Eindruck. Gehalten ist er im typischen Backforce-Design: sportlich und relativ raumeinnehmend. Wer sich für einen Backforce-Gaming-Stuhl interessiert, dürfte davon kaum überrascht sein. Das Unternehmen setzt seit seinem ersten Gaming-Stuhl auf diese auffällige Gaming-Optik. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihm das Auge fürs Detail fehlen würde. Überzeugt hat uns diesbezüglich die Bienenwabenoptik am Rand der Sitzfläche sowie oben an der Rückenlehne. Auch abnehmbare Schulterpatches, die gegen Eigenanfertigungen getauscht werden können, beweisen Sensibilität für ästhetische Feinheiten. Gegenüber dem Vorgängermodell ist diesbezüglich ein Aspekt hinzugekommen: Rückseitig findet sich nun eine LED-Brosche, die bereits vom Backforce One Plus bekannt ist.
Wie bereits beim Vorgängermodell haben wir die blaue Farbversion getestet. Diese zeigt sich nun jedoch wesentlich dezenter und unauffälliger als beim Backforce V: Die gewählte Farbe ist hier nur in Akzenten zu sehen, im Vordergrund stehen eindeutig schwarze Elemente. Das gilt auch für alle anderen Farbvarianten, die angeboten werden.
Hochwertige Verarbeitung
Verarbeitet ist der Backforce V Plus hochwertig – auch wenn nicht überall das beste Material zum Einsatz kommt. Insbesondere beim Fußkreuz fällt auf, dass der Hersteller einen Kompromiss eingehen musste, um ein insgesamt sehr hochwertiges Produkt günstig anbieten zu können. So setzt Backforce hier auf Kunststoff und nicht wie beim One Plus auf Aluminium. Negativ aufgefallen ist uns das aber nicht, da der verwendete Kunststoff äußerst robust ist. Die Lebensdauer des Stuhls sollte sich durch die Materialwahl also nicht merklich verkürzen.
Auch die Fußrollen des Backforce V Plus sind aus Plastik gefertigt. Sie entsprechen denen, die bereits im Vorgängermodell sowie im One Plus zum Einsatz gekommen sind – und konnten ihr Können damit bereits seit einiger Zeit unter Beweis stellen. Auch in unserem Test haben sie überzeugt. Die Gleiteigenschaften sind gut, der Stuhl bewegt sich problemlos.
Auffällig ist daneben, dass Backforce beim V Plus auf recyceltes Material setzt, insbesondere beim Stoffbezug. Die gepolsterten Kunststoffarmlehnen sind ebenfalls mit Stoff überzogen, und nicht mit Kunstleder wie beim One Plus. Wie bereits beim Vorgängermodell Backforce V betont das Unternehmen damit sein Nachhaltigkeitsstreben. Der Backforce V Plus kann damit mit gutem Gewissen gekauft werden – weder knappe Ressourcen noch Tiere werden für seine Fertigung ausgebeutet.
Sitzkomfort und Ergonomie
Hinsichtlich des Sitzkomforts gibt es gegenüber dem Vorgängermodell einige Veränderungen. So ist der Backforce V Plus nun mit einer komplett einstellbaren Synchronmechanik ausgestattet, die die Synchronautomatik des Vorgängers ersetzt. Konkret bedeutet das, dass der Widerstand der Rückenlehne nun mit Hilfe eines Drehrads exakt eingestellt werden kann. Beim günstigeren Backforce V wird der Widerstand hingegen automatisch reguliert und lässt sich nicht weiter individualisieren.
Doch damit nicht genug. Der Backforce V Plus verfügt auch über eine Sitztiefen- und eine Sitzneigungsverstellung. Die Sitztiefe kann mittels eines Hebels verstellt werden. Wird der Hebel betätigt, lässt sich die Sitzfläche nach vorne oder hinten verschieben und wird damit länger bzw. kürzer. Damit ist es möglich, den Stuhl für unterschiedliche Menschen passgenau zu machen. Ähnliches gilt für die Sitzneigungsverstellung. Diese dient primär der Entlastung der Wirbelsäule insbesondere im unteren Rücken und hat für uns im Test einen großen Unterschied gemacht: Die Sitzneigungsverstellung um wenige Grad hat den Sitzkomfort spürbar verbessert. Auf lange Sicht dürften auch gesundheitliche Vorteile bemerkbar werden – insbesondere für all jene, die viel und lange sitzen. Nicht nur Verspannungen sollten sich reduzieren lassen; auch die Gefahr von Bandscheibenvorfällen könnte sinken.
Ebenfalls neu ist die voll einstellbare Lordosenstütze. Das 4-Wege-Modell lässt sich auch horizontal und vertikal einstellen und unterscheidet sich damit von der klassischen Lordosenstütze, die maximal nach oben oder unten verschoben werden kann. Die Lordosenstütze kann zu 100 Prozent an die individuelle Krümmung der Wirbelsäule angepasst werden und damit eine optimale Stützung gewährleisten. Wir haben das in unserem Praxistest als sehr angenehm erlebt. Auch hier gilt jedoch wieder: Die positiven Effekte werden sich vor allem über längere Zeiträume entfalten! Das kurzfristig angenehme Sitzgefühl ist folglich lange nicht alles, was die verbesserte Lordosenstütze zu bieten hat.
Wegklappbare 4D-Armlehnen
Konsequent auf Ergonomie setzt Backforce auch bei den Armlehnen. Hier baut das Unternehmen auf 4D-Modelle, die sich zudem nach hinten wegklappen lassen. Damit kann der Stuhl letztlich sowohl mit individuell passend eingestellten als auch ganz ohne Armlehnen genutzt werden. Die gleichen Armlehnen kommen auch beim Top-Modell One Plus zum Einsatz und konnten sich dort bereits in der Praxis beweisen. Zusätzlich sind sie gepolstert und erlauben damit eine besonders weiche Ablage der Arme.
Darüber hinaus lassen sich alle vom Vorgängermodell bekannten Einstellungen vornehmen. Die Sitzfläche ist etwa in der Höhe verstellbar, womit der Stuhl auf Gesamthöhen zwischen 127 und 139 Zentimeter kommen kann. Ebenfalls bereits bekannt ist die Atmungsaktivität des Stoffbezugs, die sich insbesondere bei längeren Gamingsessions sehr positiv auswirkt: Niemand wird auf dem Backforce V Plus in seinem eigenen Schweiß sitzen müssen.
Trotz der vielfältigen Anpassmöglichkeiten wird der Gaming-Stuhl technisch bedingt nicht für jeden Menschen geeignet sein. Die Grenzen gibt Backforce dabei eindeutig an: 40 bis 130 Kilogramm Körpergewicht und 1,51 bis 1,92 Meter Körpergröße sind die Bereiche, die der Gaming-Stuhl abdecken kann. Liegst du außerhalb dieser Grenzen, raten wir dir davon ab, den Backforce V Plus zu kaufen. Für alle anderen hat er jedoch einen enormen Sitzkomfort und beste ergonomische Eigenschaften zu bieten und dürfte damit auch langfristig eine sinnvolle Investition sein.
Fazit zum Backforce V Plus Test
Insgesamt handelt es sich um einen würdigen Nachfolger des Backforce V, dem die Annäherung an das Top-Modell One Plus sicht- und spürbar gelingt. Die Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell wirken sich insbesondere auf den Sitzkomfort und die Ergonomie eindeutig positiv aus. Hervorzuheben sind hier die Synchronmechanik und die Verbesserung der Lordosenstütze ebenso wie die gestiegenen Anpassmöglichkeiten des Sitzes. All das hat in unserem Test dazu beigetragen, dass auch längeres Sitzen ohne unangenehme Nebenwirkungen problemlos möglich war. Auf Dauer dürfte der Backforce V Plus damit angenehmes und schonendes Spielen ermöglichen.
Auch die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, wenngleich bei den Materialien teilweise gespart wird. Das jedoch ist vor dem Hintergrund des Preises von 499 Euro vollkommen verständlich. Unserer Meinung nach gelingt Backforce in dieser Hinsicht ein guter Kompromiss. Erwähnenswert ist diesbezüglich auch, dass das Unternehmen eine Garantie von zehn Jahren auf den Stuhl gewährt – trotz der Sparmaßnahmen bei der Materialwahl.
Backforce V Plus
Design und Verarbeitung
Ausstattung
Sitzkomfort und Ergonomie
Preis-Leistungs-Verhältnis
98/100
Der Backforce V Plus überzeugt mit hohem Sitzkomfort, ausgezeichneter Ergonomie und robusten Materialien, womit er trotz der etwas kostengünstigeren Materialwahl eine solide und langlebige Investition für passionierte Gamer darstellt. Durch die verbesserte Synchronmechanik, die Anpassungsfähigkeit und die nachhaltige Produktion setzt er neue Maßstäbe in seiner Preisklasse.
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