Heutzutage sind 500 Euro für ein Handy keine Seltenheit und dennoch kennt jeder Kratzer auf dem Displayglas – womöglich sogar Risse. Zumindest Kratzern kann man mit einer Schutzfolie Herr werden – jedoch verändert sich meist die Haptik, Gleiteigenschaften sind verringert und Blasen unter der Folie verleiden den Anblick.
In den letzten Monaten hat sich ein Angebot deutlich vergrößert – Displayschutz für mobile Hardware in Form von temperiertem Glas. Hier sind Härten von 7-9H [klick] (normale Folie 1-3H) und oleophobe (=fettabweisende) Oberfläche sowie der Hinweis auf besonders leichtes Anbringen Standard.
Was steckt letztlich dahinter? Jeder kennt temperiertes Glas aus der Schulzeit in Form von Reagenzgläsern und die Erfahrung zeigt, dass dieser Werkstoff durchaus haltbar ist. In der Regel erhält man eine solche, meist 0.3 mm starke „Folie“, dann ab 5 Euro zusammen mit alkoholischem Reinigungstuch, Mikrofaser Poliertuch und einen Plastikspatel im Handel.
Das erste Auspacken des neuen Zubehörs ist dann auch eine Überraschung. Als Folie kann man es nicht im eigentlichem Sinne bezeichnen, denn es ist ein Stück dünnes Glas, wenig flexibel und wenn man genau hinschaut, sieht man eine Silikonbeschichtung auf der noch durch Schutzfolie geschützten „Rückseite“.
Flugs das Handydisplay gereinigt und poliert, kann die Folie bei etwas Sorgfalt in einer möglichst staubarmen Umgebung einfach angebracht werden. Dabei erlebt man die 2te Überraschung – die Folie saugt sich nach Platzierung und leichtem Druck mittels Adhäsion fast von allein vollständig an und viele schaffen erstmals eine blasenfreie Applikation.
Der Test mit Messer zeigt dann, dass solch Schutz wirklich kratzfest und auch die Haptik deutlich näher am Original–Displayglas ist. Endlich gleiten Finger wieder und auch Fett lässt sich relativ einfach wegpolieren. Selbst Fehler verzeihen einige Folien, denn ein Abziehen und Reinigen sowie Neuanbringen ist je nach Hersteller möglich. Manche Anbieter werben auch mit eine Art „Explosionsschutz“ beim Herunterfallen (Folie nicht Display splittert), was im Prinzip aber ein Effekt bei der Herstellung des Glases ist, da auf der Oberfläche Druckspannung und im Innern Zugspannung entstehen.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten – die 0.3 mm lassen sich an den Rändern deutlich ertasten, manuelle Buttons liegen dann spürbar tiefer und bedingt durch die „Dicke“ schlucken Glasfolien etwa 1-2% Helligkeit. Da es Glas ist, kann es auch bei z. B. Handysturz splittern. Letztlich spielt auch der Preis eine Rolle, denn Glasschutz kostet deutlich mehr als eine einfache Folie.
Fazit: Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass eine Glasfolie eine lohnende Anschaffung sein kann. Für etwa 10 Euro erhält man eine hochwertige Folie, die Haptik und Kratzfestigkeit sind sehr gut und das Entstehen von unschönen Lufteinschlüssen wird effektiv verringert oder gar ganz verhindert.