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Klipsch T5 II True Wireless ANC im Test: Die neue Referenz?

Kennern von High-End-Audiogeräten wird der Hersteller Klipsch keineswegs unbekannt sein. Das im Jahr 1946 in den USA gegründete Traditionsunternehmen fertigt seit vielen Jahrzehnten hochwertige Lautsprecher und hat mittlerweile auch im Bereich der Kopfhörer Fuß fassen können. Mit den T5 II True Wireless ANC möchte das Unternehmen nun auch gegen die immer größer werdende Zahl an Konkurrenten im Bereich der geräuschunterdrückenden True-Wireless-Kopfhörer ankämpfen.

Dabei lässt sich bereits am Preis ablesen, dass wir uns hier ganz klar in der Oberklasse befinden. Während viele andere kleinformatige Kopfhörerpaare mit ANC nämlich bereits unter 200 Euro erhältlich sind, erwartet Klipsch mit knapp 350 Euro einen überaus prall gefüllten Geldbeutel von seinen Kunden. Ob der Preis gerechtfertigt ist und wie sich die Mini-Kopfhörer von Klipsch gegen die unmittelbare Konkurrenz von Apple, Sony und Bose schlägt, lest ihr in unserem ausführlichen Test.

Technische Details

Name Klipsch T5 II True Wireless ANC
Maße Kopfhörer: 28 mm x 23 mm x 20 mm Ladecase: 49 mm x 53 mm x 28 mm
Bluetooth Bluetooth 5.0
Akkulaufzeit Kopfhörer: 7 Stunden (5 Stunden mit ANC) Ladecase: 21 Stunden (15 Stunden mit ANC)
Schutz vor Wasser und Schmutz Spritzwasserschutz nach IPX4-Standard
aktive Geräuschunterdrückung ANC und Transparenzmodus mit insgesamt sechs Mikrofonen
Farben Gunmetal, Kupfer, Silber
Treiber dynamische 5,8-mm-Treiber, Codecs: AAC und SBC
Frequenzbereich 10 Hz bis 19 kHz
Preis € 207,59 *

Lieferumfang

In der hochwertigen Verpackung befindet sich neben den Kopfhörern selbst auch das praktische Transport- bzw. Ladecase. Darüber hinaus legt Klipsch insgesamt sechs Paar Ohrstöpsel in unterschiedlichen Größen bei. Ab Werk befindet sich bereits eines auf den In-Ears. Obendrein gibt’s das passende USB-C-Ladekabel und einen dazugehörigen  USB-C auf USB-A Adapter. Abgerundet wird der Lieferumfang mit dem üblichen Papierkram.

Stilvolles Design und hochwertige Verarbeitung

Die T5 II True Wireless ANC gibt es wahlweise in den Farben „Gunmetal“, Kupfer und Silber. Unser Testobjekt kam in der Version mit dem reißerischen Namen „Gunmetal“ daher. Bei der Fertigung achtet Klipsch ganz klar darauf, dass die stylischen Kopfhörer nicht nur deinen Augen schmeicheln.

Die Anleihen an ein klassisches Zippo-Feuerzeug gefallen uns richtig gut!

Auch, wenn man sie das erste Mal in den Händen hält, wird der positive Ersteindruck aufrecht erhalten. Dies gilt sowohl für die In-Ears selbst als auch das Ladecase. Schließlich setzt Klipsch beim dazugehörigen Ladecase auf eine Verarbeitung auf allerhöchstem Niveau. Ich habe bislang kaum eine Lade- bzw. Transporthülle in den Händen gehalten, die sich derart robust und edel zugleich angefühlt hat.

Ein seitlich angebrachtes Scharnier sorgt dafür, dass sich das Case spielend leicht öffnen lässt.

Das Design der Ladehülle erinnert stark an ein klassisches Zippo-Feuerzeug. Dafür sorgt auch die seitliche Öffnungsmulde. Hat man das Ladecase einmal geöffnet, erblickt man gleich die beiden Kopfhörer. Und auch hier setzt sich der positive Ersteindruck fort. Auf der Oberseite kann man den Firmenschriftzug lesen. Die In-Ears werden magnetisch in der Ladebox gehalten, was das versehentliche Herausfallen verhindern soll.

Die beiden In-Ears werden magnetisch in der Hülle gehalten.

Einmal herausgenommen haben die beiden In-Ears direkt Platz in meinen Ohren genommen. Dies fühlte sich zunächst ein wenig sperrig, aber keineswegs unbequem an. Klipsch hat hier bei mir persönlich den perfekten Mittelweg zwischen festem und bequemem Sitz gefunden.

Die T5 II True Wireless ANC sitzen komfortabel und gleichsam fest in den Ohren.

Solltest du mit den Ohrstöpseln nicht zufrieden sein, die sich ab Werk auf den In-Ears befinden, kannst du dich alternativ bei den fünf weiteren Größen bedienen. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Allerdings werden Personen, die keine Freude an In-Ear-Kopfhörern haben auch hier nicht glücklich werden. Da die Klipsch nämlich tendenziell sogar etwas fester in den Ohren sitzen als andere Vertreter der Gunst, sind sie für solche Personen keineswegs empfehlenswert.

Der große Gummifuß der Ladehülle soll Umfallen und hin und her rutschen verhindern.

Das Ladecase hat, wie bereits erwähnt, ein edles Äußeres mit einem metallischen Finish und einem gummierten Boden. Selbiger sorgt dafür, dass es auf glatten Oberflächen stabil hält. Auf der Rückseite befindet sich ein USB-C-Anschluss für das mitgelieferte, mit Stoff ausgekleidete USB-C-Ladekabel.

Auch das mitgelieferte USB-C-Kabel ist von höchster Qualität. Wer keine passende Verbindungsmöglichkeit besitzt, kann den beiliegenden USB-C-auf-USB-A-Adapter nutzen.

Solltest du über keinen entsprechenden Anschluss verfügen, kommt Klipsch dir entgegen. Schließlich legt der Hersteller einen passenden USB-A-auf-USB-C-Adapter bei. Das Case kann auch drahtlos auf Qi-fähigen Pads aufgeladen werden. Dezente weiße LEDs zeigen an, wie viel Akkulaufzeit das Case noch zur Verfügung stellen kann bzw. wie weit der Akku bereits aufgeladen wurde.

Praktische Steuerung per Kopfbewegung

Die Bedienung der Klipsch T5 II ANC hat ein paar Überraschungen zu bieten. Solltest du wie ich Touch-Steuerung an kleinen In-Ears hassen, bist du hier goldrichtig. Die Außenseiten jedes Ohrhörers sind als Tasten konzipiert, die unterschiedliche Funktionen mit sich bringen. Drückst du beispielsweise einmal auf den linken Hörer, schaltest du die aktive Geräuschunterdrückung an. Mit einem weiteren Klick auf den linken Hörer schaltest du diese wieder aus. Klickst du wiederum ein drittes Mal, aktivierst du den sogenannten Transparenzmodus.

Blaues Blinken signalisiert den Pairing-Modus. Hierfür muss der Knopf des rechten Hörers drei Sekunden lang gedrückt gehalten werden.

Auf der rechten Seite wird die Wiedergabe der Kopfhörer gesteuert. Drückst du den Ohrhörer einmalig, wird die Musik entweder abgespielt oder pausiert. Bei doppeltem Klicken sieht es wiederum anders aus. Wenn du auf der linken Seite einen Doppelklick vollführst, wird die Lautstärke verringert. Tippst du den linken Hörer sogar dreimal, wird sie hingegen erhöht. Bei einem Doppelklick auf der rechten Seite springst du zurück zum vorigen Titel. Dreimaliges Tippen sorgt wiederum dafür, dass du zum nächsten Titel springst.

Die In-Ears sitzen zu eng oder zu locker? Dann kannst du den Gummiaufsatz gegen einen größeren oder kleineren austauschen.

Während sich der linke Hörer um ANC kümmert, wird dem rechten Hörer bei Anrufen eine bedeutsame Rolle zuteil. Sollte ein Anruf eingehen, kannst du diesen mittels eines einfachen Klicks annehmen. Beim Telefonat sind viele verschiedene Kombinationen zwischen Knopf halten und Knopf drücken möglich. Hier kann man schnell die Übersicht verlieren und vor allem am Anfang überfordert sein. Mit der Zeit geht das Bedienmuster aber in Fleisch und Blut über. Solltest du mit der Steuerung ab Werk unzufrieden sein, lässt sie sich in der App individuell anpassen.

Die Bedeutung deiner Eingaben lässt sich in der App einstellen.

Wer sich für eine moderne Steuerung interessiert, kann gerne einmal die Bragi Moves der Klipsch T5 II ANC ausprobieren. Hierbei handelt es sich um spezielle Gestensteuerungen, die dir vollen Körpereinsatz abverlangen. Du steuerst Dinge wie das Überspringen eines Titels hierbei mit Kopfschütteln. Dreimal den Kopf geschüttelt und die Kopfhörer springen zum nächsten Song. Nun stell dir einmal vor, dass du gleich mehrere Titel überspringen möchtest. Auch, wenn du keinen Metal hörst, wirst du ums Headbangen nicht herumkommen.

Das Feature hat in der Praxis zwar funktioniert, aber sobald ich mich in der Öffentlichkeit befand, habe ich auf die spezielle Gestensteuerung verzichtet. Mir war das Kopfschütteln dann doch etwas unangenehm. Aber es gibt durchaus Szenarien, in denen die Bragi Moves hilfreich sein können. Solltest du beispielsweise deine Hände regelmäßig nicht frei haben, um Einstellungen an den Hörern selbst vorzunehmen, ist die Bewegungssteuerung Gold wert. Wer sie nicht nutzt, sollte sie allerdings ausschalten. Ansonsten drohen regelmäßig Falscheingaben.

Schutz vor Staub und Wasser nach IPX4

Wie der Großteil der anderen kabellosen In-Ears mit ANC, setzen auch die Klipsch T5 II ANC auf einen Schutz vor Staub und Wasser. Insbesondere weist der US-amerikanische Hersteller hier einen Schutz nach IPX4-Standard vor. Damit sind die Kopfhörer vor leichten Spritzern geschützt, was sie vor allem für Sportler interessant macht. Doch den Wasserschutz solltest du nicht auf die Spitze treiben. Hier geht es vornehmlich um Spritzwasserschutz.

Setzt man die In-Ears ins Ladecase, deutet eine rote LED an, dass der Akku aufgeladen wird.

Echter Wasserdruck kann bei den In-Ears zum sofortigen Defekt führen, weshalb sie auf keinen Fall ins Wasser fallen dürfen. Auch eine Reinigung unter fließend Wasser solltest du tunlichst vermeiden. Darüber hinaus solltest du unbedingt beachten, dass zwar die Kopfhörer selbst, nicht aber das Ladecase über einen entsprechenden Spritzwasserschutz verfügen. Sollten die In-Ears also einmal nass geworden sein, müssen sie unbedingt trocknen, bevor du sie wieder ins Ladecase zurücksetzt.

Klipsch Connect App

Wie es sich für moderne Kopfhörer gehört, verzichtet Klipsch natürlich auch bei seinen kompakten In-Ears nicht auf eine maßgeschneiderte App. Angesichts des horrenden Preises darf man dies aber auch erwarten. In der Klipsch Connect App, die du wahlweise für Android und iOS herunterladen kannst, findest du jede Menge nützliche Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten vor. Insbesondere Hifi-Freunde werden sich über die kleinen Details freuen, die hier nach Lust und Laune angepasst werden können.

Bild: Apple App Store

Ein spannendes Feature hört auf den Namen „Dirac Audio“. Dieses könnte Hifi-Nerds jedoch ein Dorn im Auge sein. Schließlich reduziert es ein wenig die Genauigkeit und Natürlichkeit der Musikwiedergabe. Wer exakte Höhen und Mitten haben möchte, sollte es in der App deaktivieren, da es ab Werk aktiviert ist. Ich persönlich fand Dirac Audio nicht schlecht und hatte das Gefühl, dass das Feature einen runderen Klang auf die Ohren zauberte. Das ist aber schlussendlich Geschmacksache.

Doch in der App bekommst du nicht nur Zugriff auf umfangreiche Features wie die Gestensteuerung und Dirac Audio. Obendrein können sich Kenner hier im Sechsband-Equalizer austoben. Dieser hat nicht nur benutzerdefinierte Voreinstellungen zu bieten, sondern kann auch ganz individuell nach Lust und Laune definiert werden. Obendrein bekommst du in der App Zugriff auf den ANC-Modus sowie den Transparenzmodus.

Zu guter Letzt erfüllt die App dann ihren Nutzen, wenn mal wieder ein Firmware-Update ansteht. So bleiben deine T5 II ANC immer auf dem neuesten Stand. Eine nervige Angewohnheit fiel mir persönlich bei der Nutzung der App aber dann doch auf. So aktualisiert sich Klipsch Connect jedes Mal, wenn du eine noch so kleine Änderung vornimmst. Selbst beim bloßen Öffnen der App musst du stets ein paar Sekunden Wartezeit in Kauf nehmen. Wenn es einmal schnell gehen muss, kann einen dies gerne mal zur Weißglut treiben. Da Otto-Normal-Verbraucher aber nicht allzu oft in die App blicken werden, dürfte dies nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.

Die Hardware und Akkulaufzeit

Um den kleinen In-Ears zu einem großen Klangerlebnis zu verhelfen, verbaut Klipsch dynamische 5,8-mm-Treiber. Diese liefern einen Frequenzbereich von 10 Hz bis 19 kHz ab. Mit an Bord ist darüber hinaus modernes Bluetooth 5.0. Dieses enttäuschte mich im Test nicht und reichte quer durch meine knapp 80 m² große Wohnung. Dank Kompatibilität zu den Codecs AAC und SBC ist auch auf Seiten der Klangqualität für beste Voraussetzungen gesorgt.

Die drei LEDs am Ladecase zeigen dir, wie voll der Akkustand der Ladestation noch ist.

Allerdings vermissen wir den Support von AptX. Vielleicht kann Klipsch dies ja in Form eines Updates nachreichen. Laut Herstellerangaben sollen es die kleinen In-Ears auf knapp 7 Stunden Hörgenuss schaffen. Bei aktivierter Geräuschunterdrückung soll sie wiederum bei 5 Stunden liegen.

Geht dem Ladecase der Saft aus, wird es per USB-C-Port wieder aufgeladen.

Das Ladecase sorgt für 21 weitere Stunden Akkulaufzeit im Normalmodus, bzw. 15 Stunden bei aktiviertem ANC. Die Angaben von Klipsch kann ich durchaus bestätigen. Bei durchschnittlicher Lautstärke hielten die T5 II ANC knapp 6:30 h durch. Aktiviertes ANC verringerte die Laufzeit auf 4:45 h.

Klang und ANC

Nun wollen wir aber zur Königsdisziplin kommen – dem Sound. Spätestens hier müssen Kopfhörer in der Preisklasse vom T5 II True Wireless ANC unter Beweis stellen, dass sie ihren Preis wert sind. Lasst uns bei der aktiven Geräuschunterdrückung anfangen. Diese ist Klipsch relativ solide gelungen. Wenn es zu intensivem Rumpeln im niedrigen Frequenzbereich kommt, sorgen die T5 II True Wireless ANC für ein zuverlässiges unterdrücken. Vor allem Vielflieger, aber auch tagtägliche Bus- oder Zugpendler werden sich darüber freuen. Lediglich ein paar hochfrequente Tonfetzen finden trotz ANC ihren Weg zu den Ohren des Hörers.

Allerdings ist dies im Bereich von ANC-Kopfhörern eher die Regel, denn die Ausnahme. Hört man parallel zum aktivierten ANC keine Musik, muss man leider mit einem schwachen Zischen leben. Dieses kann auf Dauer etwas nervig sein. Befindest du dich in etwas lauteren Umgebungen, nimmt dieses weiße Rauschen aber ab. Während Höhen die Achillesferse darstellen, liefern die Klipsch T5 II Wireless ANC bei Mitten eine gute Arbeit ab. So werden Gespräche von anderen Personen erfreulich ausgeblendet, was auch ungestörtes Arbeit im Café oder Restaurant ermöglicht.

In der App kannst du ANC nach deinen Wünschen anpassen. So kannst du beispielsweise aktivieren, dass ANC automatisch startet, wenn du Musik hörst.

Die Königsklasse in Sachen ANC liefert Sonys WF-1000XM4 ab. Hier können die Klipsch leider nicht mithalten. So werden von Sonys Glanzstücken nicht nur niederfrequente Geräusche zuverlässig herausgefiltert. Obendrein liefern sie bei Mitten und Höhen eine bessere Performance ab. All das tun sie auch ohne störendes Rauschen. Auch gegen die QuietComfort Earbuds von Bose können die Klipsch T5 II Wireless ANC leider nicht ankommen.

Doch von den Klipsch T5 II Wireless ANC wünscht man sich nicht nur eine gute Geräuschunterdrückung. Viel wichtiger dürfte vielen Hörern der allgemeine Klang der In-Ears sein. Und auch dieser lässt sich am ehesten mit dem Wort solide bewerten. Fangen wir bei den Tiefen an. Diese sind haargenau platziert und knarzen zu keinem Punkt. Vor allem bei sehr tiefen Bässen liefern die T5 II Wireless ANC eine wirklich tolle Performance ab. Auch die hohen Mitten und Höhen stellen die kleinen Kopfhörer gut dar. Selbst in hochfrequenten Bereichen wie Gitarrensoli liefern sie eine gute Performance ab.

Wer gerne RnB, Hip Hop, EDM oder andere sehr basslastige Musik hört, dem wird bei den Tiefen vielleicht ein wenig der Wumms fehlen. Hier kommt die praktische Klipsch Connect App zum Einsatz. Mit deren Hilfe kann man im Rahmen eines umfangreichen Equalizers die Klangdetails anpassen. Schlussendlich gilt auch bei den Klipsch T5 II Wireless ANC das selbe wie bei allen anderen Audio-Geräten. Probehören ist Pflicht! Vor allem dann, wenn man so viel Geld für ein Paar Kopfhörer ausgeben möchte, sollte man sich doch sicher sein, dass sie auch den eigenen Ohren schmeicheln.

Allerdings muss man hier auch die Kirche im Dorf lassen. Schließlich liefern die Kopfhörer zwar ein gutes Klangbild ab, aber es gibt auch weit günstigere Alternativen, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Zwei der berühmtesten Beispiele wären wohl Sonys WF-1000XM4 und Apples AirPods Pro. Während Sony in Sachen Klang komplett die Nase vorn hat, agieren die ANC-In-Ears von Apple zumindest auf Augenhöhe mit denen von Klipsch.

Kabellos telefonieren

Wie es sich für moderne In-Ears gehört, besitzen natürlich auch die T5 II Wireless ANC eine Freisprechfunktion. Angesichts der insgesamt sechs Mikrofone, die die Kopfhörer allein aufgrund ihrer ANC-Funktion an Bord haben, wäre alles andere auch verwunderlich. Um die Aufnahmequalität zu überprüfen habe ich zunächst einen Freund angerufen und um Feedback gebeten. Da dieser alles klar und deutlich verstanden hat und lediglich den Sound ein wenig blechern empfand, stand für mich fest, dass die kleinen In-Ears auch in dieser Disziplin kein Reinfall sind.

Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich mit meinem iPhone eine zusätzliche Sprachmemo aufgenommen und mir diese sogleich angehört. Wie sich herausstellte, war das Ergebnis wirklich okay. Ich konnte jedes meiner Worte klar und deutlich verstehen. Von einem Erstklassigen Ergebnis kann man allerdings nicht sprechen. Dafür war die Verständlichkeit mitunter etwas zu eingeschränkt. Kurzum: Für das Telefonat zwischendurch sind die Klipsch definitiv ausreichend. Die Teilnahme an einer Telefonkonferenz oder gar die Aufzeichnung eines Podcasts solltest du mit den In-Ears jedoch lieber unterlassen.

Fazit: Gute Kopfhörer zu einem viel zu hohen Preis

Lasst uns objektiv beginnen. Bei den Klipsch T5 II Wireless ANC handelt es sich zweifelsohne um ein Kopfhörerpaar allerhöchster Güte. Die Verarbeitungsqualität ist auf Top-Niveau und das Design im Retro-Style gefällt mir richtig gut! Auch im Ohr liefern die Kopfhörer eine gute Performance ab. So bieten sie eine solide aktive Geräuschunterdrückung und einen guten Klang. Allerdings fällt es mir schwer, potentiellen Käufern die Klipsch T5 II Wireless ANC zu empfehlen. Schließlich gibt es zu einem niedrigeren Preis Konkurrenten, die ihnen in so ziemlich jeder Disziplin ebenbürtig oder sogar überlegen sind. Ein Beispiel wären Sonys WF-1000XM4. Diese mögen zwar dem einen oder anderen optisch nicht so gut gefallen, doch in puncto Klang, ANC und Akkulaufzeit sind sie Klipsch einfach eine Nasenlänge voraus.

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Versteht mich nicht falsch. Die Klipsch klingen richtig gut. Wenn man jedoch Kopfhörer testet, darf man auch den aufgerufenen Preis nicht außer Acht lassen. Und es ist gerade das Preis-Leistungs-Verhältnis, das hier einen echten Kritikpunkt darstellt. Es gibt jede Menge Kopfhörerpaare für knapp 250 Euro oder sogar darunter, die in Sachen ANC und Klang eine ähnliche Leistung abliefern wie das Modell von Klipsch mit einer UVP von 349 Euro. Schlussendlich ist das alles aber Geschmacksache. Fest steht, dass die Klipsch T5 II Wireless ANC ein Design besitzen, das einzigartig ist und sicherlich viele Käufer überzeugen wird. Eure Entscheidungsfindung erleichtert ihr euch dann, wenn ihr euch zusätzlich zu den Klipsch gleich mehrere potentielle Kopfhörerpaare bestellt und ausprobiert. Wir raten euch hierbei zu den Apple AirPods Pro (für iPhone-User), den Bose QuietComfort Earbuds und den Sony WF-1000XM4.

Klipsch T5 II True Wireless ANC

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Klipsch liefert hier ein paar richtig tolle In-Ears mit überzeugendem Klang und gutem ANC ab. Wäre da nur nicht der verflucht hohe Preis...

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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H
Holgi

Neues Mitglied

1 Beiträge 0 Likes

Hallo,

Ich habe bereits mehrere Geräte von Klipsch geordert, 3 x Klipsch T5 Wireless und 3 x Klipsch T5 II Sport.
Es sind die ersten In-Ear-Buds, die auch wirklich bei mir im Ohr bleiben.

Vielen Dank für den obigen Test, ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht, insofern wäre nichts hinzuzufügen.
Meine Erfahrungen zeigen, dass Klipsch offensichtlich ein Qualitätsproblem mit den Akkus hat. Mein erstes funktionsfähiges Gerät war die vierte Lieferung. Alle vorigen Geräte hatten das Problem, dass die Geräte nach wenigen Minuten die Meldung "low battery, power off" trotz sehr langer Ladezeit abgaben oder einzelne der Geräte sich gar nicht erst aufluden.

Insgesamt habe ich bisher nur ein funktionsfähiges Paar, mit dem bin ich allerdings sehr zufrieden.

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