Donald Trumps soziales Netzwerk Truth Social steht bereits lange vor dem Start vor den ersten gravierenden Problemen: Neben Hackangriffen steht ein Lizenzverstoß im Raum.
Angriffe auf Testversion
Bereits kurz nach der Ankündigung des neuen sozialen Netzwerks ist es mehreren Personen gelungen, in zwei verschiedene Testversionen von Truth Social einzudringen. Die Testumgebungen waren wohl öffentlich zugänglich und nicht ausreichend gesichert, sodass es etwa gelang, Accounts unter verschiedenen Namen Prominenter zu registrieren – darunter auch der Account @donaldjtrump. In der Folge wurde das Netzwerk mit einer Bilder- und Kommentarflut überzogen, die die Missgunst der Angreifenden deutlich zum Ausdruck brachte.
Mittlerweile verdichten sich die Hinweise darauf, dass hinter dem Angriff das Anonymous-Kollektiv steht. Es liegt damit nahe, dass es sich um eine geplante Aktion handelte. Darauf deutet auch ein Kommentar in der New York Times hin, der die Aktion als „Online-Krieg gegen den Hass“ bezeichnet.
Lizenzverstoß offensichtlich
Hinzu kommt ein offensichtlicher Lizenzverstoß. Das neue soziale Netzwerk basiert technisch auf der Open-Source-Software Mastodon. Mastodon-Gründer Eugen Rochko bestätigte entsprechende Vermutungen und wies etwa darauf hin, dass Fehlermeldungen in Truth Social noch das originale Mastodon-Design aufwiesen und auch im Quellcode der Seite eindeutige Hinweise auf Mastodon zu finden seien. Problematisch ist das zunächst nicht, da die Software frei genutzt werden kann. Trumps Truth Social verstößt dabei jedoch gegen die Lizenzbedingungen: Die Lizenz, unter der Mastodon nutzbar ist, verlangt, dass Nutzende ihren Code ebenfalls frei zugänglich machen. Das ist bei Truth Social bisher nicht geschehen. Stattdessen wird der Code als proprietär bezeichnet.
