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Gaming-Branche ruft eigene Verwertungsgesellschaft ins Leben

Die Gaming-Branche wächst und gedeiht prächtig. Dabei sind es aber häufig nicht unbedingt die Spieleentwickler und Publisher selbst, die am Erfolg ihrer eigenen Werke hohe Summen verdienen. Insbesondere Streamingplattformen wie Twitch und YouTube haben dafür gesorgt, dass es mittlerweile ertragreiche Wege gibt, um mit Videospielen Geld zu verdienen – Ohne überhaupt an der Entwicklung beteiligt zu sein. Damit die Entwickler und Unternehmen hinter den Spieletiteln aber auch ein Stück vom Kuchen abbekommen, wurde nun eine neue Verwertungsgesellschaft vom Game-Verband ins Leben gerufen. Hier sollen die Köpfe hinter Videospielen für Privatkopien eine entsprechende Vergütung geltend machen können. Dies erinnert an Konzepte bekannter Verwertungsgesellschaften wie der VG Wort oder der GEMA.

Gaming-Branche erhebt Ansprüche

An Videospielen verdienen schon längst nicht mehr nur Publisher und Entwickler. Einen höheren Stellenwert nimmt mittlerweile die Zweitverwertung ein. Hier streamen bekannte und weniger bekannte Internetpersönlichkeiten Tag für Tag ihre neuesten Let´s Plays. Das Millionengeschäft ist der Gaming-Branche seit Jahren ein großer Dorn im Auge. Da verwundert es auch nicht, dass in letzter Zeit immer lauterere Forderungen nach einer Verwertungsgesellschaft nach dem Vorbild einer GEMA oder VG-Wort aufkamen. Aus der einstigen Idee wurde nun Gewissheit. So hat der Game-Verband nun die Verwertungsgesellschaft für die Hersteller von Games (VHG) gegründet. Ähnlich wie bei den Pendants aus der Musik- und Textbranche steht hier eine Urheberrechtsabgabe im Fokus. Mithilfe der VHG sollen Entwickler und Publisher diese einfordern können.

Worauf müssen sich Gamer einstellen?

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die neue VHG für eingefleischte Gaming-Fans Änderungen mit sich bringt. Die dürfen allerdings aufatmen. Man müsse nun keine zusätzlichen Gebühren befürchten. Geschäftsführer der VHG ist Christian-Henner Hentsch. Dieser gilt als Rechtsexperte, wenn es um die Verwertungsrechte im Bereich Gaming geht. Schließlich war Hentsch bislang Leiter Recht und Regulierung beim Game-Verband. Von der neuen Verwertungsgesellschaft erhofft er sich indes nicht nur die Möglichkeit für Entwickler und Unternehmen, verdientermaßen eine Verwertungsgebühr einzufordern. Obendrein soll die neue Gesellschaft die Gaming-Branche auch wieder einen Schritt professioneller machen.

Das hat der Markt vor allem in Deutschland auch bitter nötig. Obwohl dieser nämlich Jahr für Jahr gewaltig wächst, fristet er noch immer ein Schattendasein, wenn man einen direkten Vergleich zur Musik- oder Filmbranche anstellt. Wie genau Ausschüttungen stattfinden sollen, hat die VHG in einem FAQ beantwortet. Diese und weitere Fragen wird sich auch das Deutsche Patent- und Markenamt stellen müssen. Schließlich muss dieses sich nun mit der Rechtmäßigkeit der VHG auseinandersetzen. Bis das schlussendliche Urteil der Behörde feststeht, können bis zu zwei Jahre vergehen lässt die Verwertungsgesellschaft die Öffentlichkeit wissen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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