Alltag

Heizung entlüften: Optimal vorbereitet in die kalte Jahreszeit

Mit den ersten kalten Tagen rückt die Heizungsanlage wieder in den Fokus. Doch meist bleibt ein reibungsloser Start nach so langem Stillstand Wunschdenken. Die Heizkörper bleiben kalt und die gesamte Anlage gibt gluckernde Geräusche von sich? Oft ist in diesem Fall Luft im System der Übeltäter. An dieser Stelle hilft Heizung entlüften weiter, um die Wärmezirkulation wiederherzustellen. Doch nicht nur bei offensichtlichen Problemen, sondern auch zur Vorbeugung und Steigerung der Energieeffizienz ist das Heizkörper Entlüften eine sinnvolle Methode. In den folgenden Abschnitten erklären wir, wie du deine Heizung selbst entlüften kannst und was du dabei beachten solltest.

Heizung richtig entlüften: Welche Vorteile bringt die Prozedur?

Alte Heizungen entlüften ist nicht nur eine Sache, die du innerhalb kurzer Zeit ganz nebenbei erledigen kannst. Vielmehr handelt es sich dabei um eine notwendige Wartungsmaßnahme, die du auf jeden Fall regelmäßig durchführen solltest – mindestens einmal im Jahr, am besten, wenn du die Heizsaison beginnst. Heizkörper richtig entlüften optimiert deine Heizung gleich in mehrerer Hinsicht:

  • Luftblasen im Heizsystem können einen erheblichen Einfluss auf die Zirkulation der heißen Flüssigkeit haben. Wenn sich Luft in den Heizkörpern oder Rohrleitungen ansammelt, kann dies die Zirkulation der heißen Flüssigkeit behindern und zu kalten Stellen im Heizkörper führen. Kalte Stellen bedeuten, dass der Heizkörper nicht seine volle Wärmeleistung erbringen kann, was wiederum zu einem kühleren Raum und einem unangenehmen Wohnambiente führen kann. Heizung entlüften hilft, diese Luft zu entfernen, was eine bessere Wärmezirkulation ermöglicht und somit eine effizientere Wärmeabgabe im gesamten Raum gewährleistet.
  • Ein Heizsystem, das mit Luft gefüllt ist, benötigt mehr Energie, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Das liegt daran, dass die Heizung härter arbeiten muss, um die durch die Luft verursachte Barriere zu überwinden. Wenn du die Heizung richtig entlüftest, reduzierst du den Energieverbrauch, was sich positiv auf deine Energiekosten auswirkt.
  • Regelmäßiges Entlüften kann auch dazu beitragen, die Lebensdauer deiner Heizungsanlage zu verlängern. Luft im System kann zu Korrosion führen, die die Heizungsanlage schädigen kann. Durch das Entlüften wird die Luft entfernt, was die Wahrscheinlichkeit von Korrosion verringert. Dies führt zu langfristigen Kosteneinsparungen, da die Notwendigkeit für teure Reparaturen oder der Ersatz der Heizungsanlage hinausgezögert werden kann.
  • Ein weiterer Vorteil des Entlüftens ist die Reduzierung von Geräuschen in den Heizkörpern und Rohrleitungen. Luft in den Heizkörpern kann zu einem Gurgeln oder Klopfen führen, das besonders nachts störend sein kann. Heizung entlüften hilft, diese Geräusche zu eliminieren, was zu einer ruhigeren und angenehmeren Wohnatmosphäre beiträgt.

So erkennst du Luft im System

Du benötigst keine speziellen Messwerkzeuge, um feststellen zu können, ob sich im Heizkreislauf Luft angesammelt hat. Zu den häufigsten Anzeichen zählen beispielsweise kalte Stellen auf den Heizkörpern sowie eine merkbar schlechtere Heizleistung als üblich. Darüber hinaus kann es in diesem Szenario auch vorkommen, dass manche Heizkörper in deinen vier Wänden warm werden, und andere hingegen völlig kalt bleiben. Gerade in höher gelegenen Stockwerken tritt dieses Phänomen häufig auf, da Luftblasen in der Regel aufsteigen und so verhindern, dass Warmwasser nach oben gelangt.

Ferner kann es vorkommen, dass deine Heizkörper bzw. die Rohre gurgelnde oder gluckernde Geräusche von sich geben, wenn sich Luftblasen hindurchbewegen. Spätestens dann ist die Motivation groß, etwas dagegen zu unternehmen. Denn die nächste Heizkostenabrechnung kommt bestimmt, und mit einem effizienten Heizkreislauf kannst du deine Energiekosten auf einem möglichst geringen Niveau halten.

Tipp: Nicht immer hast du volle Kontrolle über deine Heizung sowie das Heizung entlüften. Mietwohnung oder Eigentumswohnung stellen hier einen Sonderfall dar, da hier nicht selten ein Hausmeister oder ein externer Servicebeauftragter diese Tätigkeiten übernimmt. Gib in diesem Fall deinem Vermieter oder deiner Hausverwaltung rechtzeitig Bescheid.

Wie entlüftet man eine Heizung?

Bevor du mit dem Heizung entlüften beginnst, ist es wichtig, sicherzustellen, dass du alles Nötige zur Hand hast. Du benötigst idealerweise folgende Utensilien, um möglichst reibungslos und sauber zu arbeiten:

  • Ein Tool zum Heizung entlüften – Schlüssel oder Kombiwerkzeug mit integriertem Auffangbehälter, je nach Platzangebot solltest du dich für eine Variante entscheiden
  • Eimer und Lappen für eventuell austretendes Wasser
  • Für die Vorsichtigen unter uns: Handschuhe und, wenn der Heizkreislauf noch auf Betriebstemperatur ist, ist fallweise auch eine Schutzbrille keine schlechte Investition

Du solltest außerdem sichergehen, dass die Heizung während des Vorgangs ausgeschaltet ist. Das gilt auch für die Umwälzpumpen, die ansonsten den Druck im System aufrechterhalten.

Tipp: Heizung entlüften ohne Umwälzpumpe abzustellen ist ebenfalls eine weit verbreitete Praxis. Du solltest hier aber besser einen Wasserbehälter mit integriertem Entlüftungsschlüssel nutzen, da sonst schmutziges Heizungswasser austreten kann. Zudem kann diese Variante dabei helfen, die Luft besser aus dem System zu drücken.

Heizungen entlüften – Schritt für Schritt zu einem warmen Zuhause

Sobald du dich dafür entschieden hast, die Heizung für diese Wartungsmaßnahme stillzulegen oder einfach auf gut Glück weiter zu betreiben, kannst du dich ausrüsten und loslegen. Beginne am besten an den tiefsten Punkten im Haus, möglichst in der Nähe des Heizkessels, und arbeite dich dann in die höheren Stockwerke vor.

  1. Stelle sicher, dass ausreichend Platz vorhanden ist, um den Wasserbehälter unter das Ventil stellen zu können. Bedenke dabei, dass das Wasser in den Rohren mit großem Druck austreten kann und gib deshalb bei empfindlichen Oberflächen darauf acht, diese nicht zu verschmutzen. Oder decke diese gegebenenfalls mit einem Tuch ab.
  2. Öffne anschließend das Thermostatventil, indem du dieses auf die höchste Stufe drehst. So kann Wasser nachströmen und die Luft besser aus dem Heizkörper entweichen.
  3. Lokalisiere das Entlüftungsventil im seitlich oberen Bereich des Heizkörpers und drehe die Austrittsöffnung gegebenenfalls schräg nach unten zeigend in deine Richtung. So kannst du sichergehen, dass das austretende Wasser sicher in der Schale landet.
  4. Setze den Schlüssel am Ventil an und drehe ihn gegen den Uhrzeigersinn, um das Ventil zu öffnen. Sobald Wasser austritt und keine Luft mehr ausströmt, schließe dieses wieder.
  5. Säubere bei Bedarf sämtliche Verschmutzungen und wiederhole den Vorgang bei allen weiteren Heizkörpern. Wenn es sich um eine größere Anzahl handelt, kannst du dir auch eine Checkliste anlegen, die du dann der Reihe nach abarbeitest.

Heizung entlüften – Schlüssel ist nicht gleich Schlüssel

Je nach Heizkörpermodell und -alter kann es vorkommen, dass du einen speziellen Entlüftungsschlüssel für das System benötigst. Dabei handelt es sich um ganz simple Werkzeuge, die dir aber eine Menge Kopfzerbrechen ersparen können, wenn du den passenden Schlüssel verwendest. Von einer Notlösung in Form einer Kombizange oder anderen Behelfsmitteln ist abzuraten, da du damit vielleicht das Ventil beschädigst. Im Grunde genommen existieren drei verschiedene Arten an Schlüsseln, die du sogar als Set ordern kannst. Die traditionellste Variante ist der Vierkantschlüssel, ein simpler quadratischer Schlüssel, der die meisten Ventile öffnen kann. Modernere Heizkörper erfordern möglicherweise einen Innensechskantschlüssel, sodass du in diesem Fall am besten vorher nachmisst.

In deinen vier Wänden sind noch antike Modelle verbaut? Hier ist vielleicht sogar ein gewöhnlicher Schlitzschraubendreher ausreichend, um die Ventile zu öffnen. Achte aber in jedem Fall darauf, dass der Schlüssel exakt sitzt. Mit etwas Pech kannst du nämlich das Ventil zwar öffnen, aber nicht mehr schließen – und spätestens dann benötigst du einen größeren Behälter. Letzterer kann in kompakter Variante eine sinnvolle Investition sein, um austretendes Wasser nicht in der Gegend zu versprühen. Auf weitere Tools wie beispielsweise ein spezielles Entlüftungsgerät kannst du als Privatanwender aber verzichten.

Heizungscheck nach dem Entlüften

Sobald du alle Heizkörper entlüftet hast, solltest du noch einen kurzen Heizungscheck durchführen. Überprüfe dabei den Druck in deinem Heizkreislauf und fülle gegebenenfalls Wasser nach, sollte sich der Wert unterhalb der Soll-Marke befinden. Fülle aber keinesfalls zu viel Wasser ins System, da sich dieses im Betrieb noch weiter ausdehnt und dann vielleicht das Überdruckventil triggert. Sind nach der Prozedur immer noch glucksende Geräusche zu hören oder vermutest du noch immer Luft im System, kannst du den Vorgang noch einmal wiederholen. Oftmals ist es sogar notwendig, noch einmal Druck aufzubauen, um so die letzte Luft in Richtung Heizkörper zu drängen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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