Lebensmittel, Dinge des täglichen Bedarfs und Energie – in den letzten Monaten sind die Kosten für lebenswichtige Güter rapide gestiegen. Schuld daran sind außergewöhnliche Zustände wie Krieg und Inflation. Natürlich stellen sich dabei viele Verbraucher die Frage, wie man effektiv Kosten einsparen kann. Ein guter Anfang stellt das Heizen dar. Solltest du deinen Heizkörperthermostat wechseln, lassen sich nämlich bereits viele Euro sparen. Wie du den Wechsel hin zu einem smarten Thermostat anstellst, erklären wir dir im Folgenden.
Heizkörperthermostat wechseln: Schone Umwelt und Geldbeutel
Solltest du in keinem Neubau wohnen, verfügen deine Heizkörper höchstwahrscheinlich noch über herkömmliche Thermostate. Hier musst du für eine Temperaturveränderung stets selber Hand anlegen. Mitunter kann das zu einer echten Geduldsprobe werden. Schließlich ist bei vielen die Wohnung aufgrund ungenauer Einstellung der Heizstufe zu kalt oder zu warm. Besonders ärgerlich ist das Ganze dann, wenn die Wohnung warm ist, obwohl du gar nicht zuhause bist. Ein klassisches Beispiel ist die arbeitsbedingte Abwesenheit. Sitzt du morgens vor Arbeitsbeginn am Frühstückstisch frierst du womöglich und drehst die Heizung auf. Diese benötigt erfahrungsgemäß einige Minuten, um in Fahrt zu kommen. Schlussendlich brichst du zur Arbeit auf und die Wohnung wird erst bei deiner Abwesenheit warm. Die Stunden, welche du nun am Arbeitsplatz verbringst, werden deine eigenen vier Wände sinnlos geheizt.
Doch das muss nicht sein. Wir haben einen Tipp, wie du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen kannst. Und zwar mithilfe eines elektronischen Thermostats. Dieses ermöglicht es dir, deine Wohnung effizient und individuell zu heizen. Werfen wir hierbei nochmals einen Blick auf das Beispiel. Bei einem elektronischen Thermostat kannst du regulieren, welche Temperatur der Raum zu welcher Uhrzeit haben soll. Das Thermostat selbst entscheidet sich dann für die richtige Stufe, indem es kurzerhand die Außentemperatur misst. Weiterhin kannst du verschiedene „Heizperioden“ festlegen. Damit du bereits beim Frühstück in einer warmen Wohnung sitzt, regelt der Thermostat deine Heizung bereits dann hoch, wenn du noch friedlich im Bett schlummerst.
Verlässt du die Wohnung, fährt der Thermostat die Heizung dann wieder herunter. Im Rahmen der Heizpläne kannst du nicht nur Wunschtemperaturen und Uhrzeiten regulieren. Obendrein lässt sich das Ganze in der Regel in Wochentage unterteilen. So kannst du für das Wochenende oder Tage im Homeoffice ganz bequem andere Zeiten einstellen. Moderne Thermostate ermöglichen häufig sogar eine bequeme Steuerung per dazugehöriger App. Wie gut das mitunter funktioniert, machen Modelle wie der AVM FRITZ!DECT 301 (Test) deutlich. Dieses zielgerichtete Heizen spart nicht nur Kosten ein, sondern sorgt obendrein für einen höheren Wohnkomfort. Schließlich sorgt der smarte Thermostat in Eigenregie dafür, dass es in deiner Wohnung genauso warm ist, wie du es dir wünschst.
Heizkörperthermostat wechseln: Klassischer Thermostat
Für Laien sind Heizkörper samt dazugehörigem Thermostat ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist es von großem Vorteil, über die Funktionsweise bescheid zu wissen. Dann kannst du auch besser nachvollziehen, warum ein Wechsel sinnvoll ist. Unabhängig davon, ob du über einen klassischen Thermostat oder einen modernen, elektronischen Thermostat verfügst, ist die Aufgabe des Gerätes identisch. So soll ein Thermostat dafür sorgen, die Menge des Warmwassers zu regulieren, welches durch deinen Heizkörper zirkuliert. Die Unterschiede liegen vielmehr in der Bedienung des Thermostats.
Klassisches Thermostat
Ein Standard-Thermostat verfügt über einen großen Drehregler, welcher in der Regel über fünf verschiedene Heizstufen verfügt. Je höher die Stufe, desto mehr Heizwasser wird in den Heizkörper geleitet. Dabei entspricht jede Zahl einer bestimmten Temperatur. Die Stufe 3 bildet den Mittelwert und bedeutet in der Regel 20°C. Als Grundlage für die Berechnung der Raumtemperatur kommt eine Flüssigkeit innerhalb des Thermostats zum Einsatz. Diese dehnt sich aus oder zieht sich zusammen – je nach dem wie hoch die Umgebungstemperatur ist. Dabei sorgt ein Ausdehnen der Flüssigkeit dafür, dass ein Stift zwischen Thermostat und Heizkörper betätigt wird, der den Zufluss des Heizwassers reguliert. Bleiben wir bei dem Beispiel mit den 20°C. Solltest du mit dem Thermostat die Heizstufe 3 eingestellt haben und die Raumtemperatur liegt bei knapp 20°C, registriert dies der Thermostat und der Stift verbleibt in neutraler Position.
Bei einer Raumtemperatur von 22°C wiederum dehnt sich die Flüssigkeit aus. Infolgedessen wird der Stift gedrückt und der Zufluss reduziert. Umgekehrt würde eine Temperatur von 18°C dafür sorgen, dass sich die Flüssigkeit zusammenzieht, der Stift zurückgezogen und der Zufluss von Heizwasser freigegeben wird. Welche Auswirkung die Raumtemperatur auf das Heizverhalten des Thermostats hat, hängt dabei natürlich von der jeweiligen Stufe ab. Das lässt sich auch beim Drehen am Thermostat erkennen. Beim Aufdrehen vergrößert sich der Raum für die Flüssigkeit. Zudrehen wiederum verengt den Raum. So kannst du aktiv Einfluss darauf nehmen, welche Temperatur der Raum haben soll. Da diese Methode mittlerweile aber schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, setzen Verbraucher zunehmend auf elektronische Thermostate. Wie diese funktionieren, wollen wir dir nun erklären.
Elektronisches Thermostat
Die Ausgangssituation ist auch beim elektronischen Thermostat mit der eines Standardthermostats vergleichbar. Dreh- und Angelpunkt ist auch hier der Stift, welcher zwischen Thermostat und Heizkörper sitzt. Schließlich wird über diesen die Durchflussmenge des Heizwassers reguliert. Allerdings unterscheidet sich die Kommunikation zwischen Thermostat und Nutzer gänzlich. Hier bekommst du keinen Drehregler an die Hand. Stattdessen lässt sich über ein Display bequem die gewünschte Temperatur einstellen. Den Rest erledigt das elektronische Thermostat. Herzstück bildet dabei keine Flüssigkeit, sondern ein Motor nebst integriertem Thermometer. Letzteres lässt das Thermostat die Raumtemperatur messen, was Grundlage für die Regulierung des Übergangsstifts ist. Je nach dem, welche Wunschtemperatur du einstellst, dreht der Motor das Ventil auf oder zu.
Dementsprechend wird der Stift mehr oder weniger gedrückt. Der eine kleine Nachteil, den elektronische Thermostate aufweisen, lässt sich bereits aus ihrem Namen herauslesen. So benötigen sie elektronische Energie, um zu funktionieren. In der Regel setzt du hier Batterien ein. Doch das muss nicht immer der Fall sein. Manche Hersteller bieten ihre Produkte bereits jetzt als autarke Lösung an. Hierbei kommt das sogenannte Energy Harvesting zum Einsatz. Dabei generiert das Thermostat Umgebungsenergie und nutzt diese, um auch ohne Batterie oder Akku arbeiten zu können. Da die Modelle mit Batteriezwang jedoch eine erstaunlich gute Ausdauer bieten, kannst du hier bedenkenlos zugreifen.
Heizkörperthermostat wechseln: Die Qual der Wahl
Ein Wechsel des Thermostats steht spätestens dann an, wenn das alte Modell den Geist aufgibt. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob du erneut zum Standard-Modell oder einem smarten Pendant greifen solltest. Wie sooft im Leben, kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden. Es kommt vielmehr darauf an, welche Anforderungen du an ein Thermostat stellst. Wer sich zum Beispiel nicht daran stört, die Temperatur nicht über zielgenaue Temperatureingabe, sondern das klassische Stufensystem zu regulieren, kann auch bei einem mechanischen Thermostat verbleiben. Doch unabhängig von den smarten Features und dem hohen Nutzerkomfort bringen die elektronischen Thermostate auch ein großes Einsparpotenzial mit sich. Schließlich kannst du mit ihnen deutlich zielgerichteter Heizen. Die Alternative dazu wäre, dass du am klassischen Thermostat dauerhaft Platz nimmst und die Temperatur nach deinen Wünschen anpasst.
Allerdings ist elektronisches Thermostat nicht gleich elektronisches Thermostat. Mittlerweile ist der Markt prall gefüllt mit den unterschiedlichsten Modellen. Dabei lässt sich die Kategorie grob in Thermostat mit und ohne Smart-Home-Features unterteilen. Die Geräte ohne Smart-Home-Funktionen verfügen meist über ein großes Display und einige wenige Knöpfe über die du Eingaben vornehmen kannst. Insbesondere Heizzeiten und Temperatur kannst du hier gekonnt regulieren. Einmal eingestellt, reguliert das elektronische Thermostat das Ventil vollautomatisch. Noch mehr Nutzerkomfort bekommst du hingegen mit einem smarten Thermostat. Dieses wird in dein heimisches Netzwerk eingebunden, was einen Fernzugriff ermöglicht. Du kommst aus dem Urlaub wieder und möchtest deine Wohnung schon einmal für deine Ankunft vorwärmen? Dann kannst du dies bequem über die passende App auf deinem Smartphone tun. Streng genommen ermöglichen smarte Thermostate also eine Steuerung von jedem Ort mit Internetanbindung aus.
Heizkörperthermostat wechseln: Mehr Features = höherer Preis
Die smarten Features, welche Thermostate mittlerweile zu bieten haben, sind zum Teil wirklich beeindruckend. Schließlich übersteigen sie schon lange die bloße Möglichkeit einer Fernsteuerung. Manche Modelle kommen zum Beispiel mit einem passenden Fenstersensor daher. Solltest du gerade deine Wohnung lüften, erkennt der Sensor dies und sendet die Information an das Thermostat. Um unnötiges Heizen zu verhindern und einer kostspieligen Energieverschwendung vorzubeugen, regelt das smarte Thermostat nun die Heizung herunter. Ist das Fenster wieder zu, wird die Heizung wieder hochgeregelt. Ähnliche Möglichkeiten eröffnen Türsensoren. Hier kannst du festlegen, dass die Raumtemperatur steigen soll, wenn du nach Hause gekommen bist. Umgekehrt regelt sich die Heizung automatisch herunter, wenn du die Wohnung wieder verlässt.
Grundsätzlich solltest du dir aber die Frage stellen, ob du derartige Features auch wirklich aktiv nutzen möchtest. Schließlich bedeutet ein Mehr an Funktionen auch einen höheren Preis. Insbesondere dann, wenn du dein gesamtes Haus mit den Thermostaten ausstatten möchtest, können da bei Flaggschiff-Modellen mitunter einige Hundert Euro zusammenkommen. Bis diese Ausgabe sich wieder amortisiert müssen schon einige Heizperioden ins Land ziehen. Nutzt du hingegen die Features aktiv, raten wir dir vehement dazu, ein Premium-Modell zu wählen. Schließlich lassen sich bei Anwendung der smarten Features bei den Heizkosten viele Euros sparen. Das smarte Thermostat von AVM schlägt übrigens mit 44,00 Euro zu Buche. Ein fairer Preis!
Heizkörperthermostat wechseln: Die Installation
Solltest du dein Heizkörperthermostat wechseln wollen, musst du im Vorfeld keine Angst haben. Selbst Laien können dies problemlos vollführen. Allerdings solltest du ein paar Punkte beachten, um deine Sicherheit zu gewährleisten. Für den Wechsel selbst musst du nicht mehr als 5 Minuten an Arbeitszeit einkalkulieren. Solltest du mehrere Geräte austauschen wollen, reduziert sich die Zeit von Thermostat zu Thermostat, da du dich mit der Zeit einspielst. Um die Gefahr von Verletzungen so gering wie möglich zu halten, solltest du die Heizung vor dem Wechsel unbedingt erkalten lassen. Das bedeutet, dass du das alte Thermostat auf die Stufe 0 schaltest. Während die Heizung abkühlt, kannst du dir schon einmal das notwendige Werkzeug zusammensuchen. Da es sich hier um keine große handwerkliche Herausforderung handelt, genügt bereits eine einfache Rohrzange. Ist die Heizung kalt, kann es auch schon losgehen. Gehe einfach wie folgt vor:
- Stelle den alten Thermostat auf Anschlag, sodass er auf der höchsten Stufe steht. Das soll dafür sorgen, dass der Stift nicht bei der Demontage stört.
- Nehme die Rohrzange zur Hand und löse den Ring mit dem das Thermostat an dem Heizkörper befestigt wurde. Hierbei gilt: Nach fest kommt lose! Führe also leichte Bewegungen mit der Rohrzange durch um Schäden zu vermeiden. Drehe dabei gegen den Uhrzeigersinn.
- Ist der Ring lose, nimmst du das alte Thermostat ab.
- Überprüfe nun den Zustand des Übertragungsstifts. Lässt er sich geschmeidig bewegen oder ist er stattdessen starr und unbeweglich? Wenn der Stift sich nicht oder nur schwer bewegen lässt, solltest du einen Experten zurate ziehen. Schließlich sollte dieser dann ausgetauscht werden, da er seiner Aufgabe nur noch unzureichend nachkommen kann. Die Folge ist ein zu kalter Heizkörper.
- Nimm nun den neuen Thermostat zur Hand und drehe diesen auf Maximalstufe auf.
- Setze ihn auf den Übertragungsstift auf und drehe ihn zunächst händisch am Heizkörper fest.
- Verwende für das weitere Festdrehen nun deine Rohrzange. Achte aber auch hier wieder darauf, dass du nicht zu fest drehst.
- Nimm nun die gewünschten Einstellungen am Thermostat vor.
Fazit: Wechsel zum smarten Thermostat lohnt sich
Wer seinen Heizkörperthermostat wechseln möchte, profitiert nicht nur von einem höheren Nutzer- und Wohnkomfort. Obendrein sparst du jede Menge Geld und schonst auch noch die Umwelt. Allerdings muss es nicht gleich das teuerste Smart-Home-Thermostat sein. Auch günstige Modelle mit Temperatur- und Heizzeiteingabe am Gerät selbst reichen bereits aus, um Energiekosten effektiv zu senken. Solltest du allerdings Smart-Home-Fan sein und auf einen Fernzugriff nicht verzichten wollen, empfehlen wir dir einen elektronischen Thermostat mit Internetanbindung. Unabhängig davon, ob du nun einen klassischen Thermostat oder ein modernes elektronisches Modell wählst, solltest du als Mieter einen wichtigen Punkt beachten. Hebe unbedingt das alte Thermostat der Heizung auf. Schließlich ist die Heizung nicht dein Eigentum. Obendrein möchtest du sicher auch in deiner neuen Wohnung von der kostensparenden und mitunter überaus smarten Heizmöglichkeit profitieren.