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CMF Phone 1 Test: Die Nothing-Tochter sorgt für frischen Wind unter den Budget-Smartphones

Große Technik zum kleinen Preis. Dafür steht die Marke CMF by Nothing, Ableger des Tech-Unternehmens aus London. Dass diese Prämisse aufgeht, hat der Hersteller bereits bei der Watch Pro 2 und den Buds Pro 2 eindrucksvoll unter Beweis gestellt, die in unserem Test überzeugen konnten. Mit dem CMF Phone 1 sorgt man nun für frischen Wind in der Budget-Klasse der Smartphones, liefert extrem viel Handy für einen Preis von rund 200 Euro und hat dabei noch einige frische Ideen im Schlepptau, wie unser Test verrät.

Technische Daten

Produkt Phone 1
Prozessor MediaTek Dimensity 7300
CPU
  • 4 x 2.6 GHz Arm Cortex-A78
  • 4 x 2.0 GHz Arm Cortex-A55
Betriebssystem Android 14; NothingOS 2.6
Display
  • 6,67 Zoll; 2.400 x 1.080 Pixel
  • AMOLED, 60 Hz – 120 Hz Bildwiederholrate
  • bis 2.000 Nits Helligkeit
Kamera
  • 50-Megapixel Hauptkamera (f/1.8);
  • 16-MP Selfie-Kamera
Speicher 8 GB RAM; 128 / 256 GB Flashspeicher;
erweiterbar per micoSD-Karte
Netzwerk SIM-Kartenslot (2x Nano-SIM); 5G
Konnektivität Wi-Fi 6; Bluetooth 5.3
Maße und Gewicht 164 mm x 77 mm x 8 mm (H x B x T); Gewicht: 197g
Akkukapazität 5.000 mAh; 33 W Laden (Kabel)
Farben Schwarz, Orane, Hellgrün
Besonderheiten IP52-Zertifizierung; Rückseite austauschbar; Zubehör an Rückseite
Preise (UVP) € 219,00 *

CMF Phone 1 Test: Mach dir dein Design, wie es dir gefällt

  • einzigartiges Design
  • Rückseite austauschbar
  • gute Verarbeitung

Ein frischer, jugendlicher Look, der sich in nur wenigen Handgriffen schnell verändern lässt. Was bereits beim Wearable CMF Watch Pro 2 funktionierte, gilt genauso für das CMF Phone 1. Denn: Die Rückseite des Smartphones lässt sich binnen kürzester Zeit austauschen.

Das Phone 1 gibt es dabei wahlweise in klassischer schwarzer Farbgebung als auch in einem frischen Orange oder einem mintgrünen (Light Green) Look. Optional gibt es, für den Preis von rund 35 Euro, aber auch Cases in Orange, Blau oder eben Light Green, mit denen ihr die Optik (und Haptik) des Gerätes verändern könnt.

CMF Phone 1

Denn die Hüllen sind keine Hüllen, sondern ersetzen kurzerhand die komplette Rückseite des Smartphones. Während unser Testgerät in der Farbe Schwarz mit einer leicht angerauten Oberfläche daherkommt, fühlt sich das Case in der Farbe Blau, das uns der Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt hat, dank des veganen Leders merklich griffiger und „wärmer“ an.

CMF Phone 1

Der Austausch gestaltet sich dabei denkbar simpel: Im Lieferumfang des Case befinden sich, neben einem Schraubendreher, ein SIM-Kartenslot sowie der runde Zubehörknopf in passender Farbe. Einfach die vier Schrauben entfernen, SIM-Kartenslot herausnehmen und schon könnt ihr die Rückseite abziehen.

CMF Phone 1
Die Rückseite des CMF Phone 1 ist austauschbar

Dieser runde Knopf an der Rückseite hat aber noch weitere Funktionen, denn das CMF Phone 1 lässt sich optional mit weiterem Zubehör nutzen. Darunter ein Lanyard, ein Card Holder-Wallet oder ein Standfuß.

Was das allgemeine Design des CMF Phone 1 anbelangt, so sieht das Smartphone in meinen Augen absolut ansprechend aus und realisiert einen minimalistischen, leicht industriell angehauchten Look. Die silbern abgesetzten Bedienelemente stellen dabei einen angenehmen Akzent dar.

Da lässt es sich, auch hinsichtlich des Preises, absolut verkraften, dass das Phone 1 überwiegend aus Kunststoff gefertigt ist. Die Verarbeitung liegt auf gutem Niveau, allerdings ist vor allem das schwarze Gehäuse recht anfällig für Kratzer.

CMF Phone 1

Schade: Geboten wird lediglich eine IP52-Zertifizierung, also ein Spritzwasserschutz. Wirklich wasserfest ist das Gerät also leider nicht. Auch das Glyphe-Interface mit leuchtenden LEDs, das wir beispielsweise aus dem Nothing Phone 2a Plus (unser Test) kennen, fehlt dem günstigeren Phone 1.

Tolles AMOLED-Display, gute Ausstattung

  • helles AMOLED-Display
  • hohe Auflösung
  • 120 Hertz.

Das Display des CMF Phone 1 fällt, in der Preisklasse bis 250 Euro, ziemlich beeindruckend aus. So spendiert der Hersteller dem Gerät ein 6,67 Zoll großes Super-AMOLED-Display, das mit 2400 x 1.080 Pixeln auflöst und eine Bildwiederholrate von 120 Hertz mit sich bringt – perfekt für Games also.

Auch die Helligkeitswerte findet man in dieser Preisklasse eher selten. Bei der typischen Darstellung wird der Bildschirm bis zu 700 Nits hell, bei HDR-Inhalten sind es in der Spitze sogar satte 2.000 Nits. Dank dünner Displayränder nimmt der flache Bildschirm fast die gesamte Vorderseite des Gerätes ein. Farben und Kontraste stellt das Phone 1 sehr gut dar, macht also beim Medienkonsum wirklich Spaß.

Allerdings zeigt sich das verwendete Glas etwas anfälliger für Fingerabdrücke und Schmutz, als es bei Smartphones in höheren Preisregionen der Fall ist. Dafür spendiert CMF by Nothing dem Phone 1 einen optischen Fingerabdrucksensor, der sehr präzise und schnell arbeitet.

Ausstattung und Software

  • MediaTek-Chip mit 8 Gbyte RAM
  • Speicher per microSD-Karte erweiterbar
  • kein NFC; durchschnittliche Lautsprecher

Auch die Ausstattung kann sich absolut sehen lassen. Unter der Haube werkelt der MediaTek Dimnsity 7300-Chipsatz, der acht Rechenkerne mit Taktfrequenzen von bis zu 2,5 GHz kombiniert und dank 4-nm-Fertigung sehr effizient arbeitet.

Ihm stehen 8 GByte Arbeitsspeicher zur Seite, wobei sich das Smartphone bis zu weitere 8 GB aus dem Systemspeicher leihen kann. Standardmäßig ist hier eine Speichererweiterung um 2 GByte eingestellt, diese kann auf 4 GB oder 8 GB erhöht werden, was jedoch einen Neustart erfordert. Der Speicher ist wahlweise 128 GB oder 256 GB groß und kann auf Wunsch per microSD-Karte um bis zu 2 Terabyte erweitert werden.

Alternativ lassen sich zwei SIM-Karten mit dem Phone 1 nutzen. 5G beherrschen beide Slots. Hinzu kommen schnelles Wi-Fi 6 mit überzeugender Reichweite und Bluetooth 5.3 für die Verbindung mit kabellosen Geräten.

Was es leider nicht gibt, ist NFC – ein entsprechender Chip ist hier leider nicht verbaut, was in dieser Preisklasse aber nicht unüblich ist. Zudem gibt es nur einen Mono-Lautsprecher an der Unterseite, der zwar schön laut wird, bei hohen Werten aber zu Verzerrungen neigt. Gerade die Mitten kommen zudem etwas detailarm daher, was man bei gesprochenen Inhalten für einen etwas matschigen Klang sorgt.

Als Betriebssystem kommt Nothing OS 2.6 auf Basis von Android 14 zum Einsatz, dessen cleanen und minimalistischen Look ich einfach unglaublich gerne mag. Wer diese Schwarz-Weiß-Optik nicht haben möchte, der kann alternativ aber auch ein klassisches Android-Design verwenden.

Leider gibt es seitens des Herstellers nur 2 Jahre Android-Updates und 3 Jahre Sicherheitsupdates. Etwas schwach. Der aktuelle Sicherheitspatch ist vom 01. August 2024.

Performance des CMF Phone 1

  • gute System- und CPU-Leistung
  • schwache GPU
  • kaum für Spiele geeignet

Obwohl der Chip des CMF Phone 1 neuer ist als beispielsweise der des Nothing Phone 2a, nutzt der Hersteller langsamere CPU-Kerne und eine schwächere GPU. Was bedeutet, dass das Smartphone hinsichtlich der Performance nicht ganz mit aktuelleren Mittelklasse-Geräten mithalten kann. Dennoch kann das Phone 1 bei der reinen CPU-Leistung mit dem deutlich teureren Nothing Phone 2a Plus mithalten.

Gerade in Spielen zeigt die Grafikeinheit Schwachstellen. Für gelegentliches Gaming mit wenig aufwändigen Games reicht das Gebotene zwar, viel mehr ist dann aber auch nicht drin. Das liegt auch daran, dass CMF by Nothing – im Vergleich zum Nothing Phone 2a/2a Plus ein simpleres Kühlsystem nutzt.

Wirklich viel merkt man davon erfreulicherweise aber nicht. Auch im Stress-Test ist kaum ein Leistungsabfall zu Verzeichnen, während sich das Gerät nicht allzu stark erwärmt und somit problemlos weiterverwendet werden kann. Und dennoch: Wer viel mit seinem Smartphone spielen will, wird hier aufgrund der schwachbrüstigen GPU also nur bedingt glücklich.

Benchmark Ergebnis
PCMark Work 3.0 11.750 Punkte
Geekbench 6 Multi-Core 2.935 Punkte
Geekbench 6 Single-Core 1.031 Punkte
Geekbench 6 GPU 2.506 Punkte
Geekbench AI 915 / 914 / 2.071 Pkt.
3DMark Wild Life Extreme 849 Pkt.; 5,08 FPS
3DMark Steel Nomad Light 344 Pkt.; 2,55 FPS
3DMark Steel Nomad Light Stress-Test 98,8 Prozent

Im Alltag und bei normalen Aufgaben, darunter auch Multitasking, Streaming von hochauflösenden Videos und vielem mehr merkt man von dem etwas schwachbrüstigen SoC allerdings nichts: Hier punktet das CMF Phone 1 mit einer schnellen Reaktionszeit, flüssigen Bedienung und tadellosen Verwendbarkeit im Alltag.

Die Kameras des CMF Phone 1

Rückseitig setzt das CMF Phone 1 auf eine 50-MP-Hauptkamera, die den Sony IMX 882-Sensor nutzt. Dieser ist beispielsweise auch in deutlich teureren Modellen wie dem Poco F6 zu finden. Er bietet eine Blende von f/1.8, weist allerdings leider keine optische Bildstabilisierung (OIS) auf. Wer wackelige Hände hat, läuft also durchaus Gefahr, dass es den Bildern an Schärfe mangelt.

CMF Phone 1
Rückseitig gibt es eine 50-MP-Kamera. Das zweite Objektiv ist nur ein Tiefensensor

Hinzu kommen ein 2-MP-Tiefensensor für Portrait-Aufnahmen, sowie eine 16-MP-Selfie-Kamera an der Vorderseite. Die Bildqualität der Hauptkamera geht dabei, bei guten Lichtverhältnissen, in Ordnung.

Gelingen euch verwacklungsfreie Aufnahmen, so punkten diese mit einer stimmigen Schärfe und gutem Detailgrad. Der Dynamikumfang fällt allerdings etwas niedrig aus, was den Fotos einen übersättigten, eher flachen Look verleiht, bei dem es zwischen dunklen und hellen Bereichen doch an Kontrast fehlt. Ähnlich verhält es sich mit der Selfie-Kamera, die solide Ergebnisse abliefert, denen es allerdings an Alleinstellungsmerkmalen fehlt.

Portrait-Aufnahmen sehen recht gut aus. Das Bokeh stellt das fokussierte Motiv recht gut frei, zeigt aber einige Schwachstellen bei der Freistellung von Haaren und feinen Details.

CMF Phone 1
Der Portrait-Modus liefert gute Ergebnisse

Bei schwierigen Lichtverhältnissen oder Nachtaufnahmen fällt die Bildqualität weiter zurück. Bildrauschen ist stets präsent, während Details schnell verloren gehen. Zudem wirken Beleuchtung und Farbgebung wenig realitätsnah. Videos zeichnet die Hauptkamera maximal in 4K-UHD-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Auch hier geht die Qualität in Ordnung, wirkliche Alleinstellungsmerkmale sucht man aber vergebens.

Akku des CMF Phone 1

  • 5.000 mAh
  • hervorragende Laufzeit
  • 33 Watt Ladegeschwindigkeit

Das CMF Phone 1 setzt auf einen 5.000 mAh starken Akku, der – in Kombination mit dem effizienten Chip – sehr gute Laufzeiten erreicht. Im PCMark 3.0 Battery Benchmark komme ich auf eine Laufzeit von 17 Stunden und 31 Minuten. Ein exzellenter Wert, der auf Augenhöhe mit dem Nothing Phone 2a Plus liegt.

CMF Phone 1

Geladen wird mit einer Geschwindigkeit von maximal 33 Watt, kabelloses Laden ist hingegen leider nicht möglich. Dafür beherrscht das Phone 1 Reverse-Wireless-Charging mit bis zu 5 Watt.

CMF Phone 1 Test: Fazit

Das CMF Phone 1 bietet ein ziemlich beeindruckendes Paket für rund 220 Euro. Das Design ist absolut einzigartig, die Verarbeitungsqualität dafür wirklich gut. Und die Ausstattung kann sich ebenfalls wirklich sehen lassen. Dass sich der Speicher per microSD-Karte erweitern lässt, ist zudem ein willkommenes Feature.

Hinzu kommen der ausdauernde Akku, das tolle Display und eine absolut stimmige Performance – wenn ihr mit dem Gerät nicht gerade zocken wollt. Dafür fehlen eben Features wie NFC, kabelloses Laden oder ein besseres Kamera-Setup, dass man bei der Konkurrenz im Preisbereich bis 300 Euro eben durchaus finden kann.

Wen das nicht stört, der findet im CMF Phone 1 einen absolut soliden Allrounder, der in einigen Bereichen über seiner Preisklasse spielt, in anderen dafür aber etwas zurückfällt. Preisbewusste Käuferinnen und Käufer können nach Abwägung aber definitiv zugreifen.

CMF Phone 1 Test: Silver Award

CMF Phone 1

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Vielseitiges und hochwertiges Budget-Smartphone mit tollem Display, starkem Akku und guter Performance, das aber Schwächen bei den Kameras hat. Auch auf NFC müsst ihr verzichten.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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