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Anonymous-Angriff auf Attila Hildmann: Hosting-Anbieter gehackt

Der als veganer Koch bekannt gewordene, mittlerweile als stark Rechtsaußen orientierte Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann war Ziel eines Hacks des Anonymous-Kollektivs. Die Hacker wollten eigentlich die Website des Schwurblers übernehmen, gelangen dabei aber gleich an den Zugang zum gesamten Hosting-Anbieter.

Anonymous hackt Hildmann: Operation Tinfoil

Anonymous erlangte einmal mehr den vollen Zugang zur Website des extremistischen Verschwörungstheoretikers Attila Hildmann. Im Rahmen der „Operation Tinfoil“ (zu Deutsch: „Operation Aluhut“) bläst die Hacker-Vereinigung zum Großangriff auf Verschwörungstheoretiker. Ziel ist es, deren Online-Auftritte zu übernehmen und damit die gezielten Desinformationskampagnen und Verschwörungstheorien einzudämmen.

In einem gewohnt salopp formulierten Beitrag klären die Hacker ihr gesamtes Vorgehen und verraten, was sich beim Durchforsten des Hosters der Attila Hildmann-Website alles entdeckt haben.

Sie beschreiben detailliert, dass sie die von ProSite gehosteten Web-Auftritte nach Sicherheitslücken abgescannt haben. Dabei stieß man auf eine verwundbare Joomla-Installation. Durch Abschottung der einzelnen Auftritte sei man hier zunächst nicht weitergekommen.

Durch den Root-Zugriff auf alle ProSite-Datenbanken war es dann aber möglich, die komplette Datenbank des Providers offenzulegen:

Aber was ist denn das bitte bei ProSite? Das ist ein Nudelsieb, aber kein Hoster.

Jeder einzelne Schritt und Zugriff wird von Anonymous fein säuberlich in Screenshots festgehalten, darunter letztlich unverschlüsselte, personenbezogene Kundendaten wie beispielsweise Kreditkartendaten.

Dies verstößt nach der Einschätzung des Hacker-Kollektivs nicht nur gegen die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO, sondern auch gegen den bindenden Kreditkarten-Sicherheitsstandard PCI-DSS der Zahlungsdienstleister. Sogar die CVC-Sicherheitsnummer würde bei ProSite in derselben Datenbanktabelle ohne weitere Schutzmechanismen klar angegeben.

„Deine Website haben wir“

Die Anonymous-Hacker hatten den Webauftritt Hildmanns mit einem sogenannten Defacement ersetzt. Dabei handelt es sich um das mutwillige Verschandeln oder Entstellen von Webseiten. Hacker verschaffen sich dabei illegal Zugang zu Sites und hinterlassen ihren Künstlernamen, Nachrichten an Verbündete oder politische Statements.

Mittlerweile ist der Internet-Auftritt des Verschwörungstheoretikers komplett vom Netz genommen worden. Zudem nutzten sie den weitreichenden Zugriff und sperrten den eigenen Angaben zufolge den Zugang zum Verwaltungssystem sowie zum Rechenzentrum und richteten Chaos in der Verwaltung an.

Weiterhin habe Anonymous nach ihren Recherchen Hinweise darauf gefunden, dass der Geschäftsführer von ProSite ebenfalls der Querdenker-Szene angehöre. Zusätzliche Motivation also für die Hacker, hier weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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