Statt dass bereits einige Apps beim Kauf eines neuen iPhones installiert sind, haben sich die russischen Behörden und Apple daraufhin geeinigt, Empfehlungen auszusprechen. So werden bei der Einrichtung des Smartphones ab 01.04.2021 „inländische Apps“ zur Installation empfohlen.
Neues Gesetz ab April
Hintergrund der Einigung zwischen Russland und Apple ist ein neues Gesetz, welches vorschreibt, dass auf importierten Laptops, Tablets, Smartphones und Desktops keine Standard-Apps der Hersteller aus Korea, China und USA installiert werden sollen, sondern inländische Apps. Das neue Gesetz wird in Russland ab dem 01. April 2021 in Kraft treten. Anstatt nun die inländischen Apps bereits zu installieren, konnte Apple einen Kompromiss mit den russischen Behörden finden. Bei der Auslieferung von iPhones müssen die Apps nicht bereits auf dem Smartphone sein. Die Lösung ist hier ein Pop-up, welches bei der Einrichtung erscheint. Hier werden die Programme aufgelistet, die vom russischen Staat zur Installation empfohlen werden. So versucht der Kreml die Kontrolle über Browser-, Karten-Apps und die Mail-App zu erhalten.
Apple gibt nicht zum ersten mal nach, bereits in 2019 gab das Unternehmen den Forderungen der russischen Regierung nach. Daraufhin wurde in der Karten-App die ukrainische Halbinsel Krim als ein russisches Gebiet ausgewiesen, welche seit 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektiert wurde. Das Unternehmen vertritt den Standpunkt die Gesetze in den Ländern, welche zu den Absatzmärkten von Apple gehören, einzuhalten. Der Konzern will nicht nur am „Spielfeldrand stehen und zusehen, sondern weiterhin Einfluss haben“. So Tim Cook zum Absatzmarkt China, ähnlich sieht die Einstellung wohl gegenüber Russland aus. Daher auch ein weiteres Nachgeben bei den Forderungen der russischen Regierung.
Empfehlungen bleiben Empfehlungen
Die Empfehlungen der russischen Behörden welche mit dem Pop-up erscheinen, können durch den Nutzer auch abgelehnt werden, es bleiben also lediglich Empfehlungen. Die Auswahl kann dabei immer wieder durch das Moskauer Digitalministerium angepasst werden.