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Datenschutz: Google will zukünftig auf Cookies verzichten

In der Zukunft will Google auf das individualisierte Tracking verzichten und ein pseudonymisiertes Gruppen-Tracking durchführen. Damit haben die von Dritten gesetzten Cookies ausgedient.

„Privacy First“

Bereits Anfang letzten Jahres hatte Google bekannt gegeben, Cookies von Dritten, welche zielgerichtete Werbung ermöglichen, abzuschaffen. Damit will der Konzern besser den Datenschutzstandards der EU und auch der USA nachkommen. Google setzt auf eine Zukunft, bei der Datenschutz im Netz zuerst kommt, ganz dem Motto „Privacy First“. Für Nutzer heißt das, der Konzern trackt nicht mehr einzelne Internetnutzer für Werbezwecke. Zukünftig wird der Chrome-Browser keine von Dritten gesetzten Cookie (Third-Party-Cookies) mehr unterstützen. Google selbst plant keine direkten Nachfolger nach der Abschaffung, im Gegensatz zu manchen Werbemittlern. Die Umsetzung soll zunächst erst auf dem Computer erfolgen, damit sind Smartphone-Apps und Android erst einmal außen vor.

„Privacy Sandbox“

Um die Vorteile digitaler Werbung zu nutzen, ist es nach Ansicht von David Temkin (zuständig für Datenschutz im Reklamebereich bei Google), das verfolgen einzelner Verbraucher im Netz nicht nötig. User sollen künftig Interessengruppen zugeordnet werden, um Werbung zu schalten. Durch den Fortschritt bei der Pseudonymisierung, Aggregation und der Datenverarbeitung ist die auch machbar. Dabei geht es dem Konzern nicht um eine einfach Abschaffung der Cookie-Technik. Es sollen eine ganze Reihe neuer Verfahren eingeführt werden, durch welche eine gezielte und zugeschnittene Werbung ermöglicht.

Die neuen Maßnahmen werden von Google unter dem Begriff „Privacy Sandbox“ zusammengefasst. Die Privatsphäre der einzelnen User soll damit nicht mehr komplett „über Bord geworfen werden“. Ein Teil der neuen Maßnahmen von Google ist das sogenannte Federated Learning Of Cohorts (FLoC), durch dieses wird personalisierte Werbung ohne Anlegen eines Nutzerprofils möglich. FLoC soll nach Angaben von Google noch im März in den Chrome-Browser implementiert werden. So kann es direkt in der Praxis bei den Nutzern erprobt werden. Im nächsten Schritt wird das neue FloC-Konzept mit den Google-Ads-Kunden in die Testphase gehen, dies soll schon im zweiten Quartal der Fall sein. Eine Lösung für Android ist derzeit noch in der Diskussion.

Verlagerung von Targeting

Durch die abgelegten Cookies im Browser wurden bislang persönliche Profile erstellt, um gezielte Werbekampagnen anzuzeigen. Durch das neue System wird das Targeting in den Browser verlagert, dies geschieht durch Umrechnung des Browser-Verlaufes in Hash-Werte, welche unscharf sind. Hat ein Nutzer nun ähnliche Suchverläufe, so wird der gleiche Hash-Wert errechnet. Ein Teil des Hash-Wertes wird mit dem Google-Server geteilt. Google stellt sicher das die von Werbetreibenden adressierten Interessengruppen weder zu groß, noch zu klein sind. So wird der Zugriff auf einzelne User-Identitäten verhindert. So kommt der Konzern dem zunehmend Wunsch nach mehr Datenschutz nach.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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