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Facebook: 90 Millionen Dollar Schadenersatz für illegales Tracking

Facebook hat seine Nutzerinnen und Nutzer jahrelang ohne Zustimmung nicht nur auf seinen eigenen Seiten, sondern auch auf unzähligen anderen getrackt. Hierfür zahlt das hinter dem sozialen Netzwerk stehende Unternehmen Meta in den USA nun 90 Millionen Dollar Schadenersatz.

Tracking via Like-Button

Facebook stellt Betreiberinnen und Betreibern von Websites einen Like-Button zur Verfügung, der für diese insofern attraktiv ist, als die Reichweite der eigenen Beiträge so ohne großen Mehraufwand teilweise drastisch gesteigert werden kann: Klicken Nutzerinnen und Nutzer auf den Like-Button, so wird diese Interaktion auch auf Facebook festgehalten – und weitere Personen können den gelikten Beitrag sehen. Doch die Like-Buttons dien(t)en auch einem weiteren Zweck: Die Grafiken und Codes werden direkt von Facebooks Servern geladen, was dazu führt, dass die Nutzerinnen und Nutzer, die sich auf Seiten mit eingebundenem Like-Button befanden, verfolgt werden konnte – ganz ohne direkt mit Facebook in Kontakt zu treten oder dem Tracking zuzustimmen. Facebook konnte damit genauere personenbezogene Daten sammeln, was sich wiederum in höheren Werbepreisen niederschlug. Legal war die Praxis jedoch nicht.

90 Millionen US-Dollar als Schadenersatz

In den USA hat es in der Vergangenheit mehrere Sammelklagen gegen diese Praxis gegeben, die teilweise zurückgewiesen, dann jedoch erneut aufgenommen wurden. Nun hat das Unternehmen sich mit den Klagenden auf einen Vergleich geeignet: 90 Millionen US-Dollar werden an die Betroffenen ausgezahlt. Reich wird dabei jedoch niemand, haben doch geschätzt 126 Millionen Menschen zwischen dem 22. April 2010 und dem 26. September 2011, dem Zeitraum, auf den die Klagen sich beziehen, in den USA Facebook genutzt. All diese Personen sind nun anspruchsberechtigt. Hinzu kommen Kosten für Anwältinnen und Anwälte in Höhe von 26 Millionen US-Dollar sowie die für den Scheckversand anfallenden Kosten.

Bei großen Sammelklagen in den USA melden sich im Median vier bis fünf Prozent der Berechtigten. Bleiben nach Abzug aller Kosten 60 Millionen Dollar übrig und melden sich fünf Prozent der Anspruchsberechtigten, bleiben pro Person rund 9,52 Dollar übrig. Meldet sich ein Prozent der Betroffenen – ein Rechtsprofessor, auf den Meta verweist, gibt an, dass sich bei sehr großen Sammelklagen im Schnitt weniger als 1,5 Prozent der Berechtigten melden –, bleiben in diesem Falle hingegen rund 47,61 Dollar übrig.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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