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Facebook präsentiert eigene Videotelefonie-Geräte

Facebook scheint den Bereich der Videotelefonie und der virtuellen Realität für sich entdeckt zu haben. Kürzlich stellte der US-Konzern zwei Videotelefoniegeräte mit eigens entwickelter Technik vor, die laut Konzern dazu dienen sollen, räumlich getrennte Menschen besser miteinander zu verbinden.

Neben der normalen Videotelefonie, die auch diverse andere Anbieter ermöglichen, will Facebook auch Elemente der virtuellen Realität anbieten, um Nutzer miteinander zu verbinden. Facebook beruft sich auf das große Interesse der Menschen an engerer Verbindung auf digitalem Wege, was unter anderem mit der häufigen Nutzung der Videotelefonie über WhatsApp und den Facebook-Messenger begründet wird. Eine Verbesserung dieser Verbindung sei mit der heutigen Technik nicht möglich, weshalb das Unternehmen sich entschlossen habe, eigene Hardware zu bauen. Im Zuge dessen stellte Facebook die beiden neuen Geräte „Portal“ und „Portal+“ her, die am Montag offiziell vorgestellt wurden.

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Bei beiden Geräten handelt es sich gewissermaßen um Kombiprodukte aus Webcam, smartem Lautsprecher und Bildschirm. Personen, die die Portal-Geräte nutzen, sollen automatisch von der Kamera verfolgt werden. Gleichzeitig soll die Kamera automatisch auf die Gesichter der sich im Blickfeld befindlichen Personen zoomen. Insgesamt wolle man auf diesem Wege einen Teil der menschlichen Kommunikation ins Virtuelle verlagern.

Im Zuge der weiteren Entwicklung der Geräte, die vorerst nur in den Vereinigten Staaten zu haben sein werden, wolle man auch VR-Produkte wie die bereits angekündigte „Oculus Quest“ einbinden wollen, um das Nutzererlebnis noch weiter zu verbessern. Facebook räumte jedoch ein, dass man in dieser Hinsicht momentan noch vor Problemen stehe – beispielsweise bei der Umsetzung der Mimik. Die Interaktivität solle langfristig jedoch durch den Einsatz derartiger VR-Videotelefonie gesteigert werden. Zu diesem Zwecke arbeitet der Konzern an Sensoren, die auf das Gesicht gerichtet sein und die Mimik erkennen sollen. Weiterhin bestehe die Möglichkeit, die Stimmlage virtuell in Mimik umzusetzen.

Eingesetzt werden können die beiden neuen Geräte laut Facebook insbesondere in Konferenzen mit mehreren Teilnehmern, die sich an verschiedenen Orten befinden. Virtuelle Konferenzen könnten laut Facebook besser an die Bedürfnisse der Teilnehmer und Veranstalter angepasst werden als analog stattfindende. Auch hier räumt der Konzern jedoch bestehende Probleme bei der Interaktion, vor allem bei Mimik und Stimme, ein.

Die bisher entwickelten Geräte unterscheiden sich jedoch nur marginal von denen anderer Hersteller. Der Smart-Speaker „Portal“ ist 10,1 Zoll groß, verfügt über einen 10-Watt-Lautsprecher und unterstützt sowohl WLAN als auch Bluetooth. Die größere Portal-Plus-Version ist 15,6 Zoll groß. Die Abwicklung der Videoanrufe erfolgt über den Facebook-Messenger. Wer um seine Privatssphäre besorgt ist, kann Mikrofon und Kamera ausschalten und die Kamera abdecken – in diesem Falle ist das Gerät, das ganz eindeutig vor allem für die Videotelefonie entwickelt wurde, jedoch ein absoluter Fehlkauf. Die Zusatzfunktionen – Musik- und Videostreaming sind als Extras vorhanden. Zu Beginn werden nur Spotify, Pandora, iHeartRadio, „Facebook Watch“, „Food Network“ und Newsy unterstützt.

In den USA kostet die kleine Version 199 Dollar. Für das Portal-Plus-Gerät werden 399 Dollar verlangt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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