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General Motors erteilt Android Auto und Apple CarPlay Absage

Bei modernen Autos spielt die Software eine immer größere Rolle. Dabei wird auch die Zusammenarbeit zwischen Smartphone und Fahrzeug zunehmend wichtig. Dementsprechend setzen viele Automobilhersteller immer häufiger auf Android Auto, Apple CarPlay oder beides. General Motors (GM) möchte dabei aber offenbar nicht mitmachen und hat nun bekanntgegeben, bei seinen Elektroautos auf die Softwarelösungen von Google respektive Apple zu verzichten. Stattdessen möchte der Konzern eine eigene Software implementieren. Ob der mutige Plan aufgeht?

GM erteilt Apple und Google eine Absage

Der Wettstreit am Automobilmarkt tobt derzeit heißer denn je. Schließlich ist nicht nur jeder Hersteller gewillt, die eigenen Modelle möglichst attraktiv auf dem Markt zu platzieren. Obendrein müssen Entscheidungen von großer Tragweite getroffen werden. Mit dem fortschreitenden Siegeszug der Elektromobilität befinden wir uns nämlich an einem entscheidenden Punkt, der Verlierer, aber auch Gewinner zutage fördern wird. Umso spannender sind die teils gänzlich unterschiedlichen Herangehensweisen namhafter Automobilkonzerne. Erst vor ein paar Tagen berichteten wir darüber, dass VW künftigen Fahrzeugen einen Support für Android Auto von mindestens 15 Jahren zusichert. Während der deutsche Traditionskonzern auf Software aus dem Hause Google setzt, macht General Motors es gänzlich anders. Der US-Konzern möchte nämlich weder Android Auto noch Apple CarPlay in seinen Fahrzeugen anbieten.

Das soll aber keineswegs bedeuten, dass die Displays der Elektroautos von bekannten Marken wie Chevrolet oder Cadillac gänzlich leer bleiben. Stattdessen möchte der Autokonzern kurzerhand in Eigenregie eine Softwarelösung entwickeln. Diese soll maßgeschneidert zu den eigenen Fahrzeugen passen. Davon erhofft sich der Konzern eine enge Verknüpfung zwischen Fahrzeughardware und der entsprechenden Software. Insbesondere die bei Elektroautos so bedeutsame Effizienz soll dabei im Vordergrund stehen. Das ergibt durchaus Sinn. Schließlich können Dinge wie Reichweitenberechnung oder Öko-Modus bestmöglich arbeiten, wenn Software und Fahrzeugtechnik eng verknüpft sind. Dass General Motors damit dem global wachsenden Trend von Autos als „Software auf Rädern“ entgegenwirken möchte, wird auch durch eine Erklärung des Konzerns deutlich. So sagte eine Sprecherin gegenüber The Verge „das Fahrzeug kann mehr wissen als ein Telefon“.

Geht der Plan wirklich auf?

Es ist durchaus ein großes Wagnis, das der US-Konzern hier eingeht. Schließlich erfreuen sich die Softwarelösungen von Apple und Google nicht ohne Grund so großer Beliebtheit. Smartphones werden immer wichtiger und gelten für viele Menschen als täglicher Begleiter. Insbesondere während der Autofahrt möchten die wenigsten darauf verzichten, das Smartphone kurzerhand auf dem Fahrzeugdisplay wiederzufinden. Das System ist einfach wie genial und damit auch deutlich sinnvoller als die zahlreichen Lösungen, die über die Jahre von Autoherstellern entwickelt wurden. Doch es gibt eben auch einen entscheidenen Nachteil. So agiert das Infotainmentsystem hier lediglich als Spiegelung des Smartphones. Eine enge Verknüpfung zu Fahrzeugkomponenten, wie General Motors sie nun herstellen möchte, besteht eben nicht. Dennoch sind sich Experten sicher, dass die enge Verknüpfung zwischen Infotainment und Smartphone für einen Großteil der Nutzer wichtiger ist.

Der große Nachteil von Android Auto und Apple Car Play

Womöglich muss man perspektivisch eine Zwischenlösung erarbeiten. Schließlich hat General Motors Recht, wenn es die Vorteile einer eigenen Software bei Elektroautos ausführt. Insbesondere auf Langstreckenfahrten spielt im Bereich der E-Autos die Routenberechnung eine große Rolle. Dazu mögen die Softwarelösungen zwar imstande sein, wirklich aussagekräftig ist das Ganze schlussendlich aber nicht. Schließlich basieren die Reichweiten dabei stets auf Optimalbedingungen. Bei Minusgraden und einem starken Wind unterscheidet sich die tatsächliche Reichweite dann doch deutlich. Umso wichtiger ist es, dass Parameter wie bspw. Umgebungstemperatur und Reifendruck in die Berechnung mit aufgenommen werden können. Allerdings zeigen sich die Hersteller gegenüber den „Datenkraken“ noch sehr verschlossen.

Zu groß ist womöglich die Angst davor, dass die gesammelten Datenmengen womöglich als Grundlage für die eigenen Autos von Google und Apple herhalten könnten. Die Gerüchte um entsprechende Pläne halten sich seit Jahren hartnäckig. Dementsprechend können Apple CarPlay und Android Auto bislang auch nicht auf wichtige Fahrzeugdaten zugreifen. Wie lange namhafte Hersteller dem Druck aber noch standhalten können, ist fraglich. Schließlich lässt sich bereits jetzt beobachten, dass Marken zunehmend Android als Basis für die eigene Software nutzen. Parallel dazu werden die Möglichkeiten der Software immer vielfältiger. So hat Apple inzwischen bereits eine Version seiner Auto-Software präsentiert, die sogar das Kombiinstrument hinter dem Lenkrad darstellen kann.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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