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Hausbau auf dem Mars? Lebende Tinte revolutioniert 3D-Drucker

Hast du einen kleinen Moment, für einen Ausflug in die Zukunft? Dann solltest du dir einmal zu Gemüte führen, woran ein Forscherteam aus den USA derzeit forscht. Die Experten haben eine Methode entwickelt, um Häuser lebendig werden zu lassen. Dabei kommt nicht nur ein 3D-Drucker, sondern auch eine ganz besondere Tinte zum Einsatz. Ziel des Ganzen? Die Wissenschafter möchten Materialien erschaffen, die sich selbst aufbauen und reparieren können.

Lebendige Materialien in der Wissenschaft

Entsprechende Gebäude sollen dann unter anderem auf dem Mars gebaut werden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Schließlich ist es angesichts der widrigen Umstände vor Ort äußerst kompliziert, klassische Reparaturarbeiten an den Häusern vorzunehmen. Auch, wenn die ersten Ergebnisse erst jetzt an die Öffentlichkeit gelangt sind, ist die Forschung im Bereich der lebendigen Materialien keineswegs neu. Ganz im Gegenteil. An vergleichbaren Stoffen hat die Forschung schon seit längerem Interesse. Allerdings war es bislang vornehmlich der medizinische Bereich, der sich für die Nutzung interessierte. Ein großes Problem stand den Wissenschaftlern dabei jedoch stets im Weg. Sie wussten schlichtweg nicht, wie sie ein lebendiges Material in einer dreidimensionalen Form erschaffen sollen. Was lange Zeit unmöglich schien, ist nun einem Forscherteam gelungen.

Lebendige Tinte aus Kolibakterien

Der Zusammenschluss von Wissenschaftlern der Harvard University und Harvard Medical School hat im Rahmen seiner Forschung einen gigantischen Durchbruch zu verkünden. So haben sie gewissermaßen lebendiges Material erschaffen, das man als „Tinte“ für einen 3D-Drucker nutzen kann. Herzstück der etwas anderen Tinte ist das Kolibakterium. Selbiges kennt man bislang eher von Magen-Darm-Erkrankungen. Mithilfe des Bakteriums ist es den Forschern gelungen, Nanofasern herzustellen. Die lebendigen Fasern konnten sie im Anschluss daran zu einem Bündel zusammenschließen und mit weiteren Zusätzen vermengen. Am Ende stand eine Substanz, die man als Tinte für ganz normale 3D-Drucker verwenden kann. Um dafür zu sorgen, dass die Tinte auch wachsen kann, haben die Forscher zum Schluss noch speziell veränderte Mikroben hinzugefügt. Diese sollen ihrerseits für die Produktion weiterer Nanofasern sorgen. Genial oder?!

Erste erfolgreiche Probe-Drucke

Natürlich legte das Forscherteam nach seinem Durchbruch direkt los. Am Ende ihrer Probe-Drucke standen tatsächlich dreidimensionale Objekte, welche gewissermaßen lebendig waren. In der Generalprobe stand auf der Agenda, ein Krebsmedikament zu erstellen. Dies gelang den Wissenschaftlern durch die Stimulation mithilfe unterschiedlicher chemischer Stoffe. Am Ende stand ein 3D-Gebilde, welches seinerseits ein Medikament gegen Krebs produzierte. Doch auch ökologische Probleme hatten die Forscher bei ihren Experimenten im Sinn. Um dabei möglichst umweltschonend zu agieren, verzichteten sie sogar auf eine Beigabe zusätzlicher Chemikalien. Trotzdessen gelang es ihnen eine Substanz zu erschaffen, die den Giftstoff Bisphenol filtern kann.

Revolutionärer Hausbau auf dem Mars?

Die Möglichkeiten scheinen schier grenzenlos. Dementsprechend hat das Forscherteam der Harvard University Großes vor mit der lebendigen Tinte. Ein gar nicht so unrealistisches Szenario sei es beispielsweise, mithilfe der Substanz, Gebäude auf Mond oder gar Mars zu errichten. Dies würde dafür sorgen, dass der Mensch selbst gar nicht Hand anlegen müsse, um den Hausbau voranschreiten zu lassen. Man müsse „nur“ die lebende Tinte auf Mars oder Mond platzieren. Dank ihrer besonderen Zusammensetzung sorgt sie dann für einen Aufbau in Eigenregie. Doch entsprechende Häuser könnten sich nicht nur von allein aufbauen. Auch eine Reparatur wäre dank der Mikroben möglich. Allerdings wird es wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis aus der Zukunftsmusik auch Realität wird. Zunächst müsse man nämlich noch klären, wie man die dafür notwendige Menge an lebender Tinte überhaupt produzieren könne.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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