Am 14. Januar 2020 stellte Microsoft den Support von Windows 7 endgültig ein. Leider hat die Berliner Verwaltung es bis zu diesem Stichtag nicht geschafft, alle ihre PCs auf Windows 10 umzustellen. Aus diesem Grund mussten sie eine teure Verlängerung des Supports bei Microsoft anfordern.
Folgen eines nicht vorhandenen Updates
Wer über den 14. Januar 2020 hinaus seinen PC weiterhin mit Windows 7 betreiben möchte, muss einige empfindliche Nachteile in Kauf nehmen. Das schwerwiegendste Problem ist sicherlich die fehlende Sicherheit. Schließlich kommen für das Betriebssystem keine weiteren Sicherheitsupdates mehr. Hiervon sind jedoch einige Personen ausgenommen. So ist es Firmenkunden möglich, sich einen erweiterten Support zu sichern. Dieser gilt bis maximal 2023. Allerdings geht dieser erweiterte Support mit hohen Kosten einher. Da auch die Stadt Berlin darauf angewiesen ist, treffen den Steuerzahler nun Kosten in Millionenhöhe.
Das Versäumnis der Behörden
Ein Bericht des Rundfunks Berlin Brandenburg (RBB) förderte das Dilemma zu Tage. Die Berliner Verwaltung hat es schlichtweg versäumt, alle in der Verwaltung verwendeten PCs von Windows 7 auf Windows 10 umzustellen. Berichten zufolge wurden sogar erst etwa 75% der Rechner aktualisiert. In der Berliner Verwaltung sind in Summe etwa 82.000 PCs in Verwendung.
Hohe Kosten durch Supportverlängerung
Selbstverständlich befinden sich auf den Rechnern der Berliner Verwaltung empfindliche Daten von Bürgern. Dementsprechend ist es ein „Muss“, dass die Sicherheit der PCs gewährleistet ist. Aus diesem Grund sieht sich die Verwaltung gezwungen, das Angebot des erweiterten Supports von Microsoft zu nutzen. Wie hoch die Kosten für das fortdauernde Sicherheitsupdate sind, berichtet Zdnet.
Für die Enterprise Edition fallen für das erste Jahr 25 USD an. Das Zweite Jahr kostet bereits 50 USD und das dritte Jahr stolze 100 USD. Diese Preise gelten pro PC. Derzeit sind in der Berliner Verwaltung noch etwas über 20.000 PCs mit Windows 7 im Einsatz. Geht man davon aus, dass der Rechner drei Jahre Support in Anspruch nehmen muss, handelt es sich um insgesamt 175 USD. In Gänze würde der dreijährige Support aller PCs Kosten von insgesamt umgerechnet 3,15 Millionen Euro verursachen.
Kein neues Problem
Es handelt sich hierbei keinesfalls um einen flüchtigen Fehler der Berliner Verwaltung. Sie ist diesbezüglich vielmehr ein Wiederholungstäter. So gab es im Jahr 2015 bereits große Probleme bei der Umstellung von Windows XP auf Windows 7. Auch diese konnte nicht fristgerecht vollzogen werden. Mittlerweile befürchtet die Politik, dass auch die neuerliche Frist von drei Jahren nicht eingehalten werden kann. Sollte die Umstellung von Windows 7 auf Windows 10 nicht bis zum Januar 2023 vollendet werden, drohen große Sicherheitslücken.