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ICE mit 5G: Die Deutsche Bahn startet Testlauf

Langsames Netz im ICE? Damit soll wohl bald schon Schluss sein. In den letzten Monaten hat die Deutsche Bahn nämlich einen ersten Streckenabschnitt mit passender Technik für 5G ausgestattet. Heute kommt es dann zur Jungfernfahrt mit (hoffentlich) schnellem Internet.

ICE mit 5G tritt zur Jungfernfahrt an

Heute ist es soweit. Der erste ICE wird mit 5G-Netz an Bord über die Gleise peitschen. Stattfinden soll das Ganze auf einer Teststrecke in Mecklenburg-Vorpommern, die eine Länge von insgesamt 10 km aufweist. Im Rahmen der Jungfernfahrt möchte man testen, wie gut der Empfang des Mobilfunkstandards funktioniert, wie  die SZ berichtet. Damit befindet sich das gemeinsam mit O2 Telefónica ins Leben gerufene Projekt „Gigabit Innovation“ auf dem Höhepunkt.

Für die doch recht kurze Strecke mussten beide Unternehmen einen recht großen Aufwand betreiben. So befinden sich auf den gerade einmal 10 km ganze 13 Funkmasten, die eigens für die 5G-Abdeckung errichtet wurden. Man stelle sich nur vor, dass das gesamte Schienennetz der Deutschen Bahn damit ausgestattet werden muss. Doch nicht nur die Strecke wurde überarbeitet. Auch an dem ICE selbst wurden wohl Anpassungen vorgenommen.

Höchstgeschwindigkeit vorerst nicht möglich

So nutzt man bei der Testfahrt einen ICE, der im normalen Personenverkehr nicht mehr zum Einsatz kommt. Dieser wurde mit der entsprechenden Empfangstechnik ausgestattet. Das müsse wohl beim späteren „Serieneinsatz“ nicht geschehen. Vielmehr sollen die Antennen am Zug überprüfen, wie gut es um den Empfang des 5G-Netzes bestellt ist. Dabei soll auch die Fahrtgeschwindigkeit eine große Rolle spielen. Zu Beginn legt der Schnellzug dabei gerade einmal 80 km/h zurück.

Erst im Nachgang soll eine Maximalgeschwindigkeit von 140 km/h möglich sein. Für einen ICE ist auch das aber immer noch wie Fahren mit angezogener Handbremse. Schließlich kann der Schnellzug bis zu 300 km/h schnell fahren. Allerdings scheint die Funkübertragung über 3,6 GHz-Band derartigen Geschwindigkeiten nicht standhalten zu können. Hier wird man sich vorerst entscheiden müssen, was wichtiger ist. Datengeschwindigkeiten von bis zu 1.000 MB/s oder aber eine hohe Reisegeschwindigkeit.

Während sich die Bahn äußerst euphorisch zeigt, ist durchaus auch vorsichtige Skepsis angebracht. Schließlich steht in den Sternen, ob der Testlauf auch in einem Großausbau im Bahnnetz führen wird. Sollte sich beim Test herausstellen, dass die vergleichsweise einfach zu installierenden Funkmasten die geforderte Signalstärke liefern, könnte auch ein Ausbau im größeren Stil denkbar sein. Mal schauen, welche Erkenntnisse die ersten Ergebnisse liefern.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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