Mit iOS 12 führt Apple einige interessante neue Funktionen ein. Vor allem Besitzer älterer iPhones dürften sich über die Ankündigungen des US-Konzerns freuen.
Nachdem erst vor einigen Monaten bekannt wurde, dass Apple ältere iPhones mit den neuen Betriebssystemen automatisch ausbremste, verspricht iOS 12 nun Besserung: Die Leistungsfähigkeit älterer iPhones soll durch das neue Betriebssystem deutlich gesteigert werden. Bisher berichteten zahlreiche Nutzer, dass die Geschwindigkeit ihrer Smartphones nach Updates eklatant abnahm. Irgendwann gab Apple dann öffentlich zu, ältere Modelle mit den Updates bewusst in ihrer Leistung zu drosseln. Laut Angaben des Konzerns diene dies der Schonung der älteren Akkus und nicht etwa dazu, die Nutzer zum Kauf eines neuen Gerätes zu verlocken. Was auch immer der tatsächliche Grund war: Nach der öffentlichen Entschuldigung des Unternehmens folgt nun ein Schritt in eine gänzlich andere Richtung. Die Geschwindigkeit der Kamera-App soll um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Die Tastatur soll um bis zu 50 Prozent schneller auf dem Bildschirm erscheinen. Auch die Apps sollen schneller werden. Wer ein älteres iPhone-Modell besitzt, darf also auf ein Aufleben seines Gerätes hoffen. Wer ein neues iPhone besitzt, dürfte die Änderungen hingegen kaum spüren.
Die Funktion „Screen Time“ stellt eine weitere Neuerung dar, die ebenfalls höchstinteressant ist. So wird die Nutzungszeit künftig gemessen werden. iPhone-Nutzer können bald erfahren, wie lange sie das Telefon am Tag nutzen. Auch detaillierte Statistiken werden verfügbar sein. So können etwa Änderungen der Nutzungsdauer und des Nutzungsverhaltens analysiert werden. Das Gerät misst auch, welche Apps und Webseiten wie häufig verwendet werden. Wer schon immer einmal einen Einblick in sein Verhalten bezüglich neuer Medien bekommen wollte, darf sich also auf das neue Betriebssystem freuen. Darüber hinaus gibt Apple Eltern die Möglichkeit, das Nutzungsverhalten ihrer Kinder zu kontrollieren. Eltern können etwa maximale Nutzungszeiten für bestimmte Anwendungen vorlegen und einen Zugriff auf die Nutzungsdaten des Smartphones ihres Kindes erhalten. So kann kontrolliert werden, ob die vereinbarten Smartphonezeiten eingehalten werden – aus pädagogischer Sicht eher fragwürdig, technisch aber interessant.
Die Foto-App erhält indes ein Update. Es soll leichter werden, Fotos direkt aus den Alben heraus mit Freunden zu teilen. Auch das reagieren auf diese geteilten Fotos – beispielsweise durch das Zurücksenden eines Fotos vom gleichen Ereignis – soll erleichtert werden. Weiterhin sollen Fotos leichter auffindbar werden – aus diesem Grund wird es bald möglich sein, zwei Suchbegriffe zu kombinieren.
Auch Siri erhält ein Update. Bedingt durch die starke Konkurrenz von Google und Amazon muss der Sprachdienst attraktiver werden. Hierzu können bald eigene Sprachbefehle eingeführt werden, die durchaus komplex sein können. Des Weiteren schlägt Siri automatisch das Erstellen bestimmte Befehle vor. Wird beispielsweise häufig per Whatsapp mit Person X kommuniziert, schlägt Siri mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann den Sprachbefehl „Whatsapp-Nachricht an X“ vor. Auch die Einbindung in Apps von anderen Anbietern soll verbessert werden. So soll es beispielsweise bald möglich sein, Bestellungen in lokalen Geschäften via Siri zu tätigen.
Kleinere Änderungen stellen die Funktionen „Car Play“ und „Memoji“ dar. Über „Car Play“ können künftig Navigationsapps von anderen Anbietern genutzt werden, während sich über Memoji animierte Avatare mit den Gesichtszügen eines Nutzers erstellen lassen.
Vor allem im geschäftlichen Kontext dürfte eine Facetime-Neuerung von Bedeutung sein. So sind bald Konferenzen mit bis zu 32 Teilnehmern möglich. Auch das spätere Eintreten in eine solche Gruppenunterhaltung wird möglich sein. Bisher konnten sich lediglich zwei Nutzer via Facetime unterhalten.