Von iStorage kommt der USB-Datenträger datAshur PRO, der mit besonderen Sicherheitsfunktionen glänzt. Auf ihm werden nicht nur Daten standardmäßig verschlüsselt abgelegt, um sie zu entsperren, muss auf dem Stick eine PIN eingegeben werden. Wir haben diesen ungewöhnlichen USB-Stick auf seine Funktionalität untersucht und erlebten bei den Benchmarks eine Überraschung.
Ein herrenlos herumliegender USB-Stick ist immer eine Einladung für Neugierige. Dritte freuen sich, wenn sie darauf die Kennwortsammlung, eine Liste persönlicher PINs oder ein explizites Tagebuch finden. Besonders kritisch wird es, wenn dieser USB-Stick auch noch wichtige Unternehmensdaten enthält. Damit solche vertrauliche Daten nicht in falsche Hände fallen, sollten sie verschlüsselt werden. Für viele ist das jedoch zu zeitaufwändig, zu kompliziert oder schlicht zu lästig.
Verschlüsselung, einfach gemacht mit dem datAshur PRO
Mit dem datAshur PRO will es iStorage dem Besitzer so einfach wie möglich machen und dazu noch für höchstmögliche Sicherheit sorgen – „Military Grade“ wie es im englischen oftmals heißt. Steckt man den USB-Stick ein, sieht man zunächst einmal – gar nichts. Denn der datAshur PRO ist mit einem Nummernpad ausgestattet. Erst nach Eingabe der korrekten PIN wird der Inhalt auf dem Rechner sichtbar. Daten, die auf den USB-Stick abgelegt werden, verschlüsselt der Controller mit Hilfe eines eigenen Hardware-Moduls automatisch.
Steckt man den USB-Stick an, muss man die PIN eingeben, wenn man wieder an die Daten will. Auf sie kann dann ganz normal im Dateimanager zugegriffen werden, eine Software wird dafür nicht benötigt. Das macht den datAshur PRO äußerst mobil, er funktioniert ohne zusätzliche Treiber oder externe Programme und – je nach verwendetem Dateisystem – auf allen gängigen Betriebssystemen, sei es Windows, Linux oder macOS. Jeweils eine grüne, rote und blaue LED zeigen die verschiedenen aktuellen Betriebsmodi des USB-Sticks an.
Hohe Sicherheitsstufe für vertrauliche Daten
Ein Akku auf dem datAshur PRO sorgt dafür, dass der USB-Stick stets die Eingabe der PIN bereits vor dem Einstecken in den PC ermöglicht. Aber selbst wenn der Akku einmal leer wird, in wenigen Sekunden am Rechner ist das Nummernpad wieder betriebsbereit und der Stick lässt sich auch am USB-Port entsperren. Laut Hersteller erfolgt die Abfrage der PIN stets auf dem Stick selbst und kann deshalb nicht von Keyloggern mitgelesen werden. Auch vor sogenannten Brute-Force-Angriffen, bei der sämtliche Zahlenkombinationen ausprobiert werden, bis die korrekte gefunden wird, ist der Stick sicher, zumal im gesperrten Zustand überhaupt kein Zugriff auf den Stick möglich ist.
Zudem versichert der Hersteller, der Stick sei Tamper-Proof. Das Zerlegen des USB-Sticks zerstöre den Stick und den Schlüssel unwiderruflich. Die Daten könnten dann auch von den extrahierten Speicherelementen nicht mehr ausgelesen werden. Ausprobiert haben wir das natürlich nicht. Zudem ist der Stick wasserdicht, wenn die mitgelieferte Schutzhülle aus Aluminium ordentlich auf dem Gummiring am Stick aufgeschoben wird, der ebenfalls aus Aluminium besteht. Ein Ring aus geflochtenem Stahl samt Schraubverschluss dient als Schlüsselanhänger.
Keine Daten ohne korrekte PIN
Trotz der komplexen Einstellungsmöglichkeiten ist das Tastenfeld recht einfach gehalten, erfordert aber etwas Auswendiglernen, wenn man den ausführlichen Spickzettel, der dem Paket beiliegt, nicht zur Hand hat. Hilfreich sind die LEDs für die Statusanzeige. Trotz des Tastenfelds ist der Stick nicht viel größer als andere herkömmliche USB-Sticks. Vor allem ist er schlank, behindert also keine andere Stecker in einem danebenliegende Port am Rechner. Die Tasten sind dennoch ohne Probleme individuell zu betätigen, taktiles Feedback bestätigen die Eingabe.
Der Hersteller hat auch weitere Schutzmaßnahmen eingebaut, die bei einem Verlust des USB-Sticks für Sicherheit sorgen: Wird die falsche PIN zehnmal eingegeben, setzt sich der Stick automatisch zurück und löscht den aktuellen Schlüssel. Alle darauf befindlichen Daten sind dann unwiderruflich verloren. Zudem kann ein Timeout definiert werden, nachdem der Stick automatisch gesperrt wird, wenn er in einem Rechner steckt. Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Möglichkeit, den Nur-Lesemodus zu aktivieren. All das kann aber nicht nur der Benutzer selbst, sondern auch ein Administrator.
Zusätzliche Sicherheit dank Admin-Modus
Mit einem zweiten Admin-Modus mit eigenen Schlüssel kann der datAshur PRO nochmals abgesichert werden, und zwar vor dem eigentlichen Benutzer. Alle zuvor genannten Einstellungen kann der Administrator dann selbst festlegen, sie gelten dann auch für den Benutzer, etwa der Read-Only-Modus, wenn Daten lediglich transportiert und nicht verändert werden sollen. Der Benutzer kann diese Admin-Enstellungen nicht selbst ändern.
Wir haben unser Exemplar des datAshur PRO mit 32 GByte auch einem Benchmark-Test unterzogen. Als Vergleich diente einer der aktuell schnellsten USB-Sticks von Sandisk, dem Ultra Flair – zugegeben ein etwas unfairer Vergleich. Beide nutzen jedoch die USB-3.0-Schnittstelle. Angeschlossen waren beide an einem entsprechen Steckplatz am I/O-Panel unseres Gehäuses. Verwendet haben wir die aktuelle Version von Crystaldiskmark. Natürlich sind die von uns gemessenen Werte lediglich Vergleichswerte.
Nicht die besten Benchmark-Werte, …
Erwartet haben wir, dass der datAshur PRO deutlich langsamer sein würde als der Stick von Sandisk. Besonders beim Lesen waren die Unterschiede jedoch mehr als deutlich, vom Sandisk-Stick konnten wir Daten dreimal schneller lesen als vom datAshur PRO. Beim Schreiben war der datAshur PRO ebenfalls unterlegen, allerdings weit weniger als beim Lesen. Der Controller ist ein Phison PS2313 mit einer Firmware vom Juli 2015.
Dann fiel uns ein, dass die Verschlüsselung bei der Schreibgeschwindigkeit ja ebenfalls eine Rolle spielt, die auch dem datAshur PRO ja mit einem eigenen Hardwaremodul erfolgt. Aktuell wird im Normalfall eine AES-Verschlüsselung mit 512-Bit empfohlen, der Hersteller iStorage setzt auf dem datAshur PRO aber eine Verschlüsselung von 256 Bit ein, wohl auch deshalb, weil die Daten auf dem Stick durch die anderen Funktionen zusätzlich abgesichert sind. Bei 256 Bit ist die Verschlüsselungsgeschwindigkeit naturgemäß höher als bei 512 Bit.
… außer bei der Verschlüsselung
Einen letzten Vergleich zwischen dem Sandisk-Stick und dem datAshur PRO zogen wir dann, in dem wir mit der Verschlüsselungssoftware Veracrypt den Sandisk-Stick ebenfalls mit AES-XTS und 256 Bit verschlüsselten. Veracrypt nutzte auch das Hardwaremodul unseres flotten Ryzen 2700X von AMD. Und siehe da: Der datAshur PRO schlug den Sandisk Flair beim Schreiben plötzlich um Längen. Letztendlich stehen die Benchmarks aber weit unten in die Prioritätenliste eines solchen USB-Sticks, der sich vor allem bei der Funktionalität in puncto Sicherheit hervortut.
In einem weiteren Test installierten wir auf dem datAshur PRO das auf Sicherheit getrimmte Linux-Betriebssystem Tails. Wir konnten auf allen drei Testrechnern von dem Stick erfolgreich booten – nach Eingabe der PIN natürlich. Außerdem lief Tails insgesamt subjektiv genauso flott wie auf anderen vergleichbaren Datenträgern. Die niedrigen Benchmarks spielten hier keine Rolle.
Fazit zum iStorage datAshur PRO Test
Wer vertrauliche Daten sicher transportieren will, ist mit dem datAshur PRO bestens bedient. Vor allem gut hat uns gefallen, dass der Zugriff auf die Daten auf dem Stick nur über die Eingabe der PIN auf dem Stick erfolgen kann. So sind Brute-Force-Angriffe auf die darauf befindlichen verschlüsselten Daten unmöglich. Zudem benötigt der Stick keinerlei zusätzliche Software und funktioniert unabhängig vom Betriebssystem. Nach korrekter Eingabe des PINs sind die Daten im Dateimanager sofort sichtbar, egal ob unter Windows, Linux oder macOS. Allein an der Lesegeschwindigkeit müsste iStorage noch arbeiten.
Der datAshur PRO ist hervorragend verarbeitet, sowohl der Stick selbst, als auch die Hülle, die, wenn korrekt aufgesetzt, den Stick sogar wasserdicht machen, sind aus robustem Aluminium. Die leicht erreichbaren Tasten bestätigen die Eingabe durch taktiles Feedback und drei LEDs geben Informationen zum Status des Sticks. Insgesamt macht der datAshur PRO einen hervorragenden Eindruck, der seinen vergleichsweise hohen Preis unbedingt rechtfertigt.
iStorage datAshur PRO
Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistung
Mit üppigen Sicherheitsfunktionen ausgestatteter USB-Stick
Der datAshur PRO von iStorage glänzt mit professionellen Sicherheitsfunktionen wie ein integriertes Nummernpad für die PIN-Eingabe.