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Japan will drahtloses Laden durch die Luft ermöglichen

Wäre es nicht praktisch, Smartphones und andere Geräte einfach laden zu können, indem man sie in die Hand hält? Japan plant nun einen entsprechenden technologischen Vorstoß, der genau das ermöglichen soll. Damit soll eine schnurlose Stromübertragung in Gebäuden und im Freien realisierbar sein.

Schnurlose Stromübertragung in Japan

Das Startup Aeterlink der Stanford University mit Sitz in Japan hat im November 2021 eine neue Technik eingeführt, die Strom per Mikrowellen auf einer Reichweite von bis zu 20 Metern übertragen kann.

Im Rahmen einer Präsentation der kabellosen Ladetechnik wurden die Büroräume eines Baukonzerns mit Sendern und den speziellen Empfängern versehen. Die Sender wurden an der Decke angebracht und waren in der Lage, smarte Bürostühle über das 920-MHz-Band mit Elektrizität zu versorgen.

Die Stühle können dann automatisch an das Gebäudemanagementsystem melden, ob sie besetzt sind, um dann die Klimaanlage genauer steuern zu können.

https://www.youtube.com/watch?v=p4BrkYHMJQI

Mit der Freigabe von Frequenzen für die schnurlose Stromübertragung will die japanische Regierung einen ganz neuen Markt erschließen. Aufgrund von Störungen der Sendesignale ist die neue Technik aktuell allerdings nur bedingt markttauglich, das soll sich jedoch schon bald ändern.

Kabellose Stromversorgung ab 2024 auch im Freien

Die Behörden die kabellose Stromübertragung zunächst in Gebäuden ermöglichen. Ab dem Jahr 2024 soll die Technologie dann sogar im Freien erlaubt werden. Zunächst werden drei Frequenzbänder freigegeben: 920-MHz für Umgebungen mit Menschen, sowie das 2,4- und 5,7 GHz-Netz für unbemannte Umgebungen.

Die Ladeleistung fällt aufgrund des für Menschen ungefährlichen 920-MHz-Bandes derzeit noch äußerst begrenzt aus. Lediglich wenige Milliwatt werden aktuell geboten. Für bestimmte Sensoren an Geräten und Maschinen, die sich ansonsten kaum mit Strom versorgen ließen, sei dies laut Aeterlink jedoch ausreichend.

Als Beispiel werden Sensoren in Roboterhänden von Produktionsstätten genannt, die sich nur schwer via Kabel aufladen ließen. Die Vermarktung von schnurloser Stromversorgung von Fabriken soll im kommenden Jahr beginnen.

Aeterlink Gründer Yuji Tanabe hatte an der amerikanischen Stanford-Universität unter anderem die schnurlose Aufladung für medizinische Implantate wie beispielsweise Herzschrittmacher mitentwickelt und gilt als Pionier auf diesem Gebiet.

Kabelloses Laden dank 5G

In Japan beschäftigt sich auch der Mobilnetzanbieter Softbank mit dieser Technologie. Gemeinsam mit der Universität Kyoto, dem Kanazawa Institute of Technology und dem National Institute of Information and Communications Technology arbeitet man an einer Technik, die dann in den Sendern für 5G-Mobilnetze untergebracht werden soll.

Die Ladeleistung soll ausreichen können, um Smartwatches oder In-Ear-Kopfhörer kabellos mit Strom zu versorgen. Die elektrische Ladung wird im 28-Gigahertz-Hochfrequenzband realisiert und soll  anfangs immerhin ein Milliwatt über eine Reichweite von zehn Metern übertragen können. Softbank will die Reichweite jedoch auf 100 Meter erhöhen und hofft, die Technik bereits ab dem Jahr 2025 einführen zu können.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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