Sennheiser gibt seine Kopfhörer-Sparte auf, übernommen wird diese von einem Schweizer Unternehmen. Dabei soll der Name weiterhin gleich bleiben.
Investor aus der Schweiz
Bereits im Februar diesen Jahres hat der Audiotechnik-Hersteller Sennheiser bekanntgegeben sich neu organisieren zu wollen, um sich in der Zukunft ganz auf den Geschäftsbereich Professionell konzentrieren zu können. Im letzten Jahr hatte sich das Unternehmen auch schon von seiner Gaming-Sparte gelöst. Nun ist die Kopfhörer-Sparte an der Reihe und soll in diesem Jahr noch unter anderer Leitung stehen. Dabei hatte das Unternehmen schon einige Zeit nach Investoren für seine Kopfhörer-Sparte gesucht.
Der neue Schweizer Investor will dann die komplette Kopfhörer-Sparte inklusive Lautsprechersystemen für den Heimbedarf übernehmen. Bei den Unternehmen handelt es sich um Sonova, der medizinische Hörsysteme anbietet. Sennheiser teilte mit, das eine Übernahmeabsicht auch schon unterzeichnet ist. Dabei soll die Übernahme gegen Ende des zweiten Quartals erfolgen, vorausgesetzt die Regulierungsbehörden stimmen dieser zu.
Die Kaufsumme für die Kopfhörer-sparte soll bei 200 Millionen Euro liegen, was durchaus gerechtfertigt ist, da die Abteilung mit ihren 600 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ungefähr einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro erreicht.
Standort und Mitarbeiter dürfen bleiben
Arnd Kaldowski, Chef von Sonova, teilte mit, dass sowohl der Standort als auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen übernommen werden. Hintergrund ist vor allem die Expertise. Sennheiser selbst hat seinen Standort im niedersächsischen Wedemark in der Nähe von Hannover, dagegen ist Sonova in Stäfe, welches 25 km südöstlich von Zürich liegt, ansässig. Nicht nur Standort und Belegschaft, sondern auch der Name soll bleiben. Daher vertreibt Sonova die beliebten Kopfhörer weiterhin unter dem Namen „Sennheiser“. Dafür kann Sonova technologisch etwas zu den Kopfhörern beisteuern. Durch die eigenen Erfahrungen könnten so die Sprachausgabe und auch die Batterieladung verbessert werden.
Ziel der Übernahme soll es sein, „das Team zusammen zu halten“ und auch die „Reichweite zu erhöhen“. Das Unternehmen möchte „potenzielle Nutzer von Hörgeräten“ früher ansprechen und erreichen. Arnd Kaldowski sagte weiter, dass Menschen mit Hörverlust oft länger auf eine Hörhilfe warten müssen und sieht die Übernahme auch als „Markterweiterung“, um diese früher hereinzubringen.