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Laion weist Löschanliegen zurück und fordert Geld

Das Large-scale Artificial Intelligence Open Network (Laion), das einen Datensatz mit 5,8 Milliarden Bildern zum KI-Training betreibt, hat die Löschanfrage eines Fotografen zurückgewiesen. Darüber hinaus wurde ihm eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von rund 900 Euro in Rechnung gestellt.

Fotograf verlangt Löschung seiner Bilder

Der Fotograf Robert Kneschke hatte im Februar des laufenden Jahres über die Website haveibeentrained.com herausgefunden, dass mehrere seiner Bilder für das KI-Training genutzt worden sind und sich in der Datenbank von Laion befinden. In der Folge wandte er sich mit der Bitte um Löschung seiner Fotos aus der Datenbank an Laion und verwies in diesem Zusammenhang auf sein Urheberrecht an den Werken. Der Fall weist damit einen engen Bezug zu den momentan diskutierten Grundsatzfragen rund um KI auf, die viele Fachleute dazu veranlasst haben, einen Entwicklungsstopp für KI zu fordern, um offene politische, rechtliche und ethische Fragen klären zu können. Bezüglich ChatGPT wurde in Deutschland zuletzt ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, um offene Datenschutzfragen zu klären. Im Vordergrund stehen bei all diesen Bestrebungen jedoch nicht die möglichen Rechte der Urheber des Trainingsmaterials der KI, um die es im vorliegenden Fall geht.

Laion weist Anfrage zurück und fordert Bearbeitungsgebühr

Kurz darauf erhielt Kneschke einen Brief von einer Kanzlei, die Laion vertritt. In dem Schreiben kündigt die Kanzlei an, dass Laion die Bilder nicht löschen wird, da das Urheberrecht eingehalten werde. Argumentiert wurde primär damit, dass Laion keines seiner Fotos direkt gespeichert habe. In der Datenbank, deren Inhalte für das KI-Training genutzt werden, finden sich lediglich Links auf die extern gespeicherten Bilder. Darüber hinaus stellte die Kanzlei ihm 886 Euro für die Bearbeitung einer unberechtigten Forderung in Rechnung.

Kneschke hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen Laion einzuleiten. Sein Fall könnte damit zum Präzedenzfall für ähnlich gelagerte Urheberrechtsfragen zumindest im Bereich des KI-Trainings werden.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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