Microsoft erhebt schwere Vorwürfe gegen Konkurrenten Sony. Die Redmonder behaupten, Sony sabotiere die Spiele-Flatrate Xbox Game Pass, indem man für sogenannte Sperrrechte bezahlen würde.
Sabotiert Sony den Xbox Game Pass?
Microsofts Spiele-Flatrate Xbox Game Pass ist ein voller Erfolg. Nicht nur für Millionen von Abonnentinnen und Abonnenten weltweit, sondern auch für die Spielehersteller, die sich schon mehrfach positiv über das Abo-Modell geäußert haben. Vor allem kleinere Indie-Studios profitieren davon, ihre Titel bzw. die Rechte daran im Game Pass anzubieten.
Nun erhebt Microsoft aber schwere Vorwürfe gegen den direkten Konkurrenten Sony. Das geht aus einem Dokument hervor, das Microsoft im Rahmen der Übernahme von Activision Blizzard in Brasilien veröffentlicht und den zuständigen Behörden überreicht hat.
Microsoft behauptet, Sony würde für sogenannte Sperrrechte bezahlen, um Entwickler daran zu hindern, ihre Inhalte auf dem Xbox Game Pass „und anderen konkurrierenden Abonnementdiensten“ anzubieten.
Weiter ins Details geht das Dokument der Anwälte allerdings nicht. Unklar bleibt also, von welchen Inhalten und Spielen für den Xbox bzw. PC Game Pass Microsoft konkret spricht. Unklar ist zudem, warum Sony die Rechte zur Nutzung bestimmter Titel sperren lässt und ob man damit darauf abzielt, Microsofts boomenden Game Pass zu schaden.
Denkbar wäre auch, dass Sony sich die Rechte vorbehält, um den erst kürzlich erweiterten PlayStation Plus-Katalog weiter auszubauen, der – zumindest bisher – nicht ganz die Konkurrent zum Xbox Game Pass geworden ist, die sich viele Fans erhofft hatten.
Call of Duty: Shooter-Hit auch weiterhin auf Sony-Konsolen
Mit der Übernahme von Activision Blizzard gehen auch die Rechte an der Shooter-Serie Call of Duty an Microsoft über. Die CoD-Serie zählt seit ihrem Debüt im Jahr 2003 zu den meistverkauften Spieleserien schlechthin und führt nach ihrer Veröffentlichung im Herbst jedes Jahr die Verkaufscharts an.
Der vorletzte Ableger, Call of Duty Black Ops Cold War soll sich allein im Monat seines Erscheinens, im November 2020, rein digital rund 6 Millionen Mal verkauft haben.
So bestätigte Microsoft in einem Dokument an den Administrative Council for Economic Defense in Brasilien, dass die Call of Duty-Serie auch zukünftig nicht exklusiv für Microsoft-Konsolen angeboten werden, wie VideogameChronicle berichtet.
Der Grund ist simpel: CoD als Xbox-Exklusivtitel sei aus finanzieller Sicht schlicht nicht profitabel. Klar, immerhin gingen dem Unternehmen dadurch ja mehrere Millionen verkaufte Exemplare der PlayStation-Spielerschaft flöten.
Dafür dürften Besitzerinnen und Besitzer der Xbox-Konsolenfamilie aber von anderen Vorteilen profitieren, darunter möglicherweise eine frühere Veröffentlichung oder exklusive Inhalte – die in den vergangenen Jahren immer im Sony-Lager zu finden waren. Beispielsweise auch in Form exklusiver Konsolendesigns.