News

MIT: Covid-19-Diagnose per KI?

Forschende des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die Covid-19-Kranke an ihrem Husten erkennen soll – noch bevor Symptome vorliegen. Die KI wurde in einer Studie getestet und stellte ihr Können unter Beweis. Was bedeutet das nun für den weiteren Pandemieverlauf?

Covid-19 am Husten erkennen?

Während hierzulande der zweite flächendeckende Lockdown begonnen hat, melden Forschende aus den USA scheinbar Sensationelles: Eine Künstliche Intelligenz soll in der Lage sein, eine Infektion mit Sars-CoV-2 am Klang des Hustens festzustellen. Was abenteuerlich klingt, basiert technisch auf der Verschaltung verschiedener neuronaler Netzwerke, die die Lautstärke des Hustens, den emotionalen Zustand einer Person sowie Veränderungen der Atemleistung messen und bewerten sollen. Trainiert wurden die Netzwerke mit zehntausenden Aufnahmen von Husten und gesprochenen Wörtern. Sie sollen nun in der Lage sein, die für Covid-19 typischen Abweichungen zu detektieren und entsprechend Alarm zu schlagen.

Vielversprechende Studienergebnisse

In einer Testreihe gelang das erstaunlich gut. 98,5 Prozent der symptomatischen Infizierten wurden von der KI im Test für infiziert gehalten. Bei den asymptomatischen Infizierten erkannte die KI 100 Prozent. In siebzehn Prozent der Fälle gab die KI ein falschpositives Ergebnis aus. An der Studie nahmen 70.000 Probandinnen und Probanden teil. Insgesamt sind die Ergebnisse damit vielversprechend.

Juan Brian Subirana, Leiter des Teams, das die KI entwickelte und in der Studie testete, hält das Diagnosetool für sinnvoll einsetzbar. So könnte es, sofern eine Zulassung durch die zuständige Gesundheitsbehörde erteilt wird, etwa als Smartphone-App verbreitet werden. Nutzerinnen und Nutzer könnten morgens täglich in ihr Smartphone husten und einen Test durchführen lassen, wenn die App Alarm schlägt. So könnte vergleichsweise effektiv verhindert werden, dass Infizierte vor dem Auftreten erster Symptome andere Personen anstecken.

Subirana betonte auch, dass das Tool darauf abziele, asymptomatische Infizierte zu erkennen; nicht jedoch dazu, bei vorhandenen Symptomen die Diagnosearbeit zu übernehmen. Das Team um Subirana will die KI nun weiter trainieren und arbeitet dazu mit Krankenhäusern weltweit zusammen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"