Die Übernahme von ARM durch Nvidia scheint offensichtlich nicht Früchte zu tragen. Gerüchteweise soll der namhafte Grafikkartenhersteller bereits intern davon sprechen, dass eine gemeinsame Zukunft wohl eher unrealistisch sei. Grund dafür ist wohl keineswegs mangelndes Interesse seitens Nvidia. Vielmehr sehe man einer Erlaubnis durch die zuständigen Kartellbehörden eher pessimistisch entgegen.
Druck von allen Seiten
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende? So oder so ähnlich scheint Nvidia gerade wohl seinen Kauf von ARM zu sehen. Mit dem Entwickler für Chiparchitekturen hatte der Grafikkartenhersteller ambitionierte Ziele im Sinn. Doch offensichtlich hat man sich nun der Realität gebeugt und eingesehen, dass ein Kauf des Unternehmens wohl keiner kartellrechtlichen Überprüfung standhalten würde. Dabei wäre Nvidia mit einem Kaufpreis von stolzen 40 Milliarden US-Dollar wohl zu allem bereit gewesen. Die Einsicht hat der Grafikkarten-Gigant nicht selbst an die Öffentlichkeit getragen. Vielmehr handelt es sich hierbei um Informationen über die das Nachrichtenportal Bloomberg mit Verweis auf Insider berichtet.
Grund für die Aufgabe des hochpreisigen Deals dürfte wohl unter anderem das Brodeln in den Chefetagen anderer ARM-Lizenznehmer sein. Diese sahen insbesondere die Stellung von Nvidia kritisch. Schließlich ist das Unternehmen selbst Lizenznehmer von ARM. Doch auch politisch musste Nvidia mit ordentlich Gegenwind leben. Insbesondere die Federal Trade Commission (FTC) machte Ernst. Die US-Amerikanische Wettbewerbsbehörde reichte nämlich Ende letzten Jahres Klage gegen die Übernahme-Ambitionen von Nvidia ein. Sollten sich die Gerüchte nun nicht bewahrheiten und Nvidia tatsächlich doch noch ARM kaufen wollen, dürfte die Klage für eine lange Verzögerung sorgen.
Ein teures Vergnügen
Sollte sich Nvidia dem Druck beugen, bedeutet dies keineswegs, dass der Grafikkartenhersteller ohne irgendwelche Kosten davonkommt. Ganz im Gegenteil. So hat SoftBank, Entwickler von ARM, penibel darauf geachtet, dass im Übernahmevertrag von vor knapp anderthalb Jahren eine folgenschwere Klausel integriert wurde. Diese besagt, dass Nvidia eine Anzahlung von 1,25 Milliarden US-Dollar zu leisten hat, wenn eine Übernahme bis zum September 2022 nicht geschehen ist. Das entspricht in etwa 25 Prozent des durchschnittlichen Jahresgewinnes von Nvidia.