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Nvidia: Hacker erpressen GPU-Hersteller

Welche Ausmaße die wahnhafte Jagd auf Kryptowährungen mittlerweile angenommen hat, ist teilweise wirklich erschreckend. Nun hat Nvidia am eigenen Leibe erfahren müssen, dass die Gier nach dem Schürfen neuer Bitcoins und Co. nicht zu bremsen ist. Schließlich wurde der beliebte Grafikkarten-Hersteller Opfer einer Cyberattacke. Die Hacker selbst wollen Nvidia damit dazu zwingen, die sogenannte Mining-Bremse zu entfernen.

GPUs als moderne Geldquelle

Für Nvidia ist der Supergau eingetreten. Ein Hacker-Kollektiv namens Lapsus$ zwingt das Unternehmen dazu, ihren Forderungen Folge zu leisten. Ansonsten droht nicht nur eine Veröffentlichung von Kundendaten. Obendrein möchten die Kriminellen wertvolle Firmengeheimnisse des Unternehmens an die Öffentlichkeit bringen. Doch was wollen die Hacker damit erreichen? Ihre Forderung klingt eigentlich ganz simpel. Sie wollen Nvidia dazu bringen, die sogenannte Mining-Bremse abzuschalten. Diese schlägt sich in einer Limitierung der Leistung beim Schürfen von Kryptowährungen nieder. Die entsprechende Bremse hat der Hardware-Hersteller bereits im Sommer letzten Jahres angekündigt.

Damals stellte das Unternehmen klar, dass man insbesondere in der Modellreihe der 3000er GPUs eine entsprechende Drosselung einführen möchte. Und diese hat es in sich. So sollen beim Schürfen von Ethereum beispielsweise nur noch 50 Prozent der ursprünglichen Rechenpower eingesetzt werden können. Das Ziel des Ganzen liegt auf der Hand. Nvidia möchte, dass die hauseigenen Modelle für das genutzt werden, wofür die konzipiert wurden: Gaming. Da die Hardware allerdings bei sogenannten Mining-Farmen immer begehrter wurden, kam es im letzten Jahr zu einem regelrechten Engpass. Folglich sollen nur noch Personen zu einer Nvidia-Grafikkarte greifen, die sie zum Zocken aktueller Games nutzen wollen.

Warnung vor Daten-Leak

Sollte Nvidia den Forderungen der Hacker nicht nachkommen, drohen diese mit einer Veröffentlichung umfangreicher Firmengeheimnisse. Um deutlich zu machen, dass sie nicht bluffen, haben sie bereits ein erstes Exempel statuiert. Ein erster Leak hat nämlich bereits stattgefunden. In dem insgesamt 20 GB großen Datensatz sollen sich beispielsweise Mitarbeiter-Passwörter befinden. Insgesamt sollen die erbeuteten Daten knapp 1 TB umfassen. Das dürfte also nur ein Vorgeschmack sein. Wenn Nvidia die Firmware seiner Grafikkarten nicht überarbeitet und die entsprechende Bremse deaktiviert, könnte dies schwere Folgen für den Hersteller haben. Dass Nvidia zu Recht Angst vor einer Veröffentlichung der Daten hat, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, worum es sich bei der Beute handelt.

Insbesondere die Informationen zu dem Sicherheitschip „Falcon“ könnten schwere Folgen haben, wenn sie in die falschen Hände geraten. Dieser dient der Verschlüsselung von Nvidias Grafikkarten. Darüber hinaus sollen sich aber auch Datensätze zu Schaltplänen, Treibern und anderen wichtigen Infos in den Händen der Erpresser befinden. Beim genaueren Hinsehen muss man sich dann doch die Frage stellen, warum die Hacker überhaupt derart aggressiv vorgehen. Schließlich geben sie Nvidia gegenüber an, dass sie ohnehin den Quellcode der Grafikkarte derart anpassen können, um die Mining-Bremse auszuschalten. Wir sind gespannt, wie die Geschichte weitergeht und ob Nvidia den Hackern Kleinbei geben wird.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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