News

Nvidia ARM-Übernahme gescheitert: Verlust in Milliardenhöhe

Das war wohl nichts. Die geplante Übernahme des Chipherstellers ARM durch Nvidia ist gescheitert. Der Widerstand der Behörden gegen die Akquisition war offenbar zu groß. Stattdessen plant ARM für das Jahr 2023 den Gang an die Börse.

ARM-Übernahme durch Nvidia geplatzt

Chips des britischen Herstellers ARM kommen in nahezu allen Smartphones zum Einsatz. Seit Jahren versucht Grafikkarten-Hersteller Nvidia, den Hersteller zu übernehmen. Die geplante Übernahme ist nun aber gescheitert, wie beide Unternehmen mitteilen. Kartellbehörden und andere Branchenriesen hatten sich bereits seit Jahren gegen den Deal gestemmt, offenbar mit Erfolg.

Befürchtet wurde, dass Nvidia bei einer möglichen Übernahme Chips auf Basis der ARM-Struktur zur Verbesserung der eigenen Marktposition nutzen könnte. Dies wies der Grafikkartenhersteller jedoch stets zurück. Der Gegenwind aus der Technologie-Branche war jedoch riesig. ARM gehört derzeit zum Inhaber SoftBank und ist aktuell rund 40 Milliarden US-Dollar wert.

Ein Problem sehen die Mitbewerber vor allem im unabhängigen Lizenzmodell von ARM. ARM agierte bislang komplett unabhängig und konnte dabei die eigene Architektur eigenständig und neutral entwickeln, um diese interessierten Firmen auf Grundlage für eigene Entwicklungen zur Verfügung zu stellen.

Da Nvidia hingegen selbst ARM-Prozessoren entwickelt, stünde eine entsprechende Übernahme in direkter Konkurrenz mit Lizenzabnehmern, was zu einer unfairen Marktlage führen würde. Offiziell nennen Nvidia und SoftBank „regulatorische Herausforderungen“ als Grund für die gescheiterten Übernahmepläne, nachdem die US-Regierung in Form der Federal Trade Commission (FTC) im Dezember vergangenen Jahres gegen die Übernahme geklagt hatte.

Nvidia zahlt, ARM geht an die Börse

Aufgrund einer zuvor bereits festgelegten Vertragsklausel muss Nvidia trotz der gescheiterten Pläne dennoch tief in die Tasche greifen. Wie beide Unternehmen bestätigen, muss Nvidia satte 1,25 Milliarden US-Dollar an SoftBank zahlen, was knapp einem halben Quartalsgewinn des Grafikkartenherstellers entspricht.

Bei ARM hingegen tritt CEO Simon Segars aufgrund der gescheiterten Übernahme ab. Fortan steht Rene Haas an der Spitze des Unternehmens, wie man offiziell mitgeteilt hat. Pikantes Detail: Vormals war Haas jahrelang als Leiter des Computing Products Business bei Nvidia tätig.

Und der hat ambitionierte Pläne. SoftBank will ARM bereits im kommenden Jahr an die US-Börse bringen. Das dafür nötige Initial Public Offering (IPO) soll bis Ende März 2023 über die Bühne gehen. Nvidia plant jedoch, auch weiterhin Lizenzen auf Basis der ARM-Architektur abzunehmen. Man wolle auch in Zukunft Prozessoren mit ARM-CPU-Kernen und eigens entwickelten GPU-Kernen anbieten, wie es heißt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"