Die wachsende Bedeutung von Unternehmen wie Starlink macht deutlich, dass der Boom um Satelliteninternet derzeit am hochkochen ist. Nun rüstet nicht nur das US-Unternehmen von CEO und E-Auto-Jünger Elon Musk auf. Auch das US-Militär möchte im Bereich des satellitengestützten Internets investieren. Das Pentagon hat stolze 1,8 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, um die eigenen Truppen global mit Internet zu versorgen.
Einmal 126 Satelliten bitte!
Dreh- und Angelpunkt der US-Amerikanischen Verteidigungspolitik ist das Pentagon. Dieses wurde aufgrund einiger misslungener und kostspieliger Kriegseinsätze über Jahre auf Sparkurs getrimmt. Nun gab es aber wieder eine satte Finanzspritze. Zu einem Preis von knapp 1,8 Milliarden US-Dollar darf das Pentagon insgesamt 126 Satelliten kaufen. Die Technik stammt von den Unternehmen Northrop Grumman, York Space Systems und Lockheed Martin. In die Umlaufbahn der Erde sollen diese laut Pentagon dann im Jahr 2024 entsendet werden. Trotz unterschiedlicher Hersteller verspricht das Verteidigungsministerium eine Kommunikation zwischen den Satelliten.
Basis eines riesigen Satellitennetzwerks
Die Kommunikation soll auf modernster Laser-Technik basieren. Mindestens genauso wichtig wie die Kommunikation zwischen den Satelliten ist natürlich auch die Verbindung zur Erde. Hier verspricht das Ministerium Internetverbindungen, die nicht nur rasend schnell sein sollen. Obendrein sollen sie problemlos auch große Datenlasten vertragen können. Mit dem Entsenden der Satelliten möchte das Pentagon ein langersehntes Ziel erreichen. Schließlich sollen sie als Fundament der sogenannten „National Defense Space Architecture“ herhalten. Dabei sind die 126 Satelliten gerade erst der Anfang. In der Umlaufbahn der Erde sollen sich irgendwann einmal 1000 Satelliten des Pentagons befinden.
Zweite Satelliten-Bestellung des Pentagon
Es handelt sich nicht um die erste Bestellung des Pentagons. Bereits im Jahr 2020 hatte das US-Verteidigungsministerium 20 Satelliten bestellt. Die damalige Bestellung kostete allerdings „nur“ 300 Millionen US-Dollar und war als eine Art Pilotprojekt anzusehen. Da die Generalprobe offensichtlich gelungen ist, gab es von der Space Development Agency (SDA) nun finanziellen Nachschub. Allerdings hat das Pentagon die Probe aufs Exempel eigentlich noch gar nicht durchführen können. Die 20 Satelliten der sogenannten Tranche 0 befinden sich nämlich noch immer auf der Erde. Doch noch in 2022 sollen sie in die Umlaufbahn entsendet werden. Nachdem die 20 ersten Modelle im Weltall angekommen sind, sollen 2024 die nun bestellten Satelliten der Tranche 1 folgen. Eine Verbindung zwischen den Satelliten soll dann per Mesh-Netzwerk stattfinden.
Waffensteuerung per Internet
Die Einsatzmöglichkeiten der „Defense Space Architecture“ sollen bei Fertigstellung umfangreich sein. So soll man die mehrere Hundert Satelliten umfassende Flotte in einigen Jahren beispielsweise zur zuverlässigen Kommunikation nutzen können. Aber auch die Steuerung von Waffen ist ein möglicher Einsatzzweck. Ebenso das Aufspüren von Raketenstarts und damit einhergehenden Gefahren sollen durch die Satelliten ermöglicht werden. Weiterhin möchte das Pentagon dadurch eine wirksame Alternative zum mitunter anfälligen GPS schaffen.