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Shutterstock führt KI-Bildgenerator ein

Die Plattform Shutterstock, die Stockfotos anbietet, führt einen KI-Bildgenerator ein. Interessierte können damit durch Eingabe von Stichworten automatisch Grafiken produzieren lassen. Shutterstock arbeitet dafür mit OpenAI zusammen und spricht von einer Revolution des Bildmarkts.

KI-Bildgenerator schafft mit wenigen Klicks Grafiken

Bisher sind Menschen, die wenig Geld für Bildmaterial ausgeben möchten, auf Stockfotodatenbanken angewiesen. Diese bieten zwar umfassendes Material zur Bebilderung; dieses ist jedoch auch auf vielen anderen Websites zu finden und nicht individualisiert. Eine hochwertige grafische Gestaltung von Internetseiten ist damit in der Regel finanzstarken Unternehmen vorbehalten. Die Einbindung eines KI-Bildgenerators in Shutterstock soll diesen Umstand nun grundlegend verändern. Paul Hennessy, CEO von Shutterstock, äußerte sich dazu wie folgt: „Unsere benutzerfreundliche generative Plattform wird die Art und Weise verändern, wie Menschen ihre Geschichten erzählen – Sie müssen kein Designexperte mehr sein oder Zugang zu einem Kreativteam haben, um außergewöhnliche Arbeiten zu erstellen“.

Shutterstock hat hierfür keinen eigenen Generator entwickelt. Stattdessen arbeitet das Unternehmen mit OpenAI zusammen und wird den bereits bestehenden Bildgenerator Dall-E 2 in seinen Dienst einbinden. Dieser Generator ist dafür bekannt, durch Eingabe einfacher Befehle hochwertige Grafiken erstellen zu können. So ist es etwa möglich, neben den dargestellten Inhalten auch den Stil der Darstellung an die eigenen Wünsche anzupassen. Bekannt sind etwa Dall-E-2-Bilder im Stil Claude Monets oder in fotorealistischer Darstellung.

Kunstschaffende werden bezahlt

Um Bilder erschaffen zu können, müssen die künstlichen Intelligenzen mit bereits bestehenden Werken trainiert werden. Diesbezüglich hatte es in der Vergangenheit Schwierigkeiten gegeben. So wurden für den KI-Bildgenerator Stable Diffusion etliche Bilder aus der Datenbank von Getty Images benutzt – ohne für die Verwendung der Werke zu bezahlen. Getty Images hatte das Unternehmen hinter Stable Diffusion daraufhin verklagt.

Shutterstock möchte hier in Zusammenarbeit mit OpenAI einen anderen Weg gehen. So hat Hennessy angekündigt, dass die Kunstschaffenden, deren Werke in den Prozess der automatischen Generierung von Bildern einbezogen werden, bezahlt werden sollen. Hennessys diesbezügliche Aussage ist eindeutig: „Unsere Tools basieren auf einem ethischen Ansatz und auf einer Bibliothek von Vermögenswerten, die die vielfältige Welt, in der wir leben, repräsentiert, und wir stellen sicher, dass die Künstler, deren Werke zur Entwicklung dieser Modelle beigetragen haben, anerkannt und belohnt werden“.

Eingebunden wird der KI-Bildgenerator bei Shutterstock in den Bereich Creative Flow. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Tools zur Bearbeitung – und nun auch zur Generierung – von Bildern. Mit den anderen Tools soll es auch möglich sein, die automatisch erstellten Grafiken nachträglich anzupassen.

Grundlende Probleme automatischer Bildgenerierung

Neben dem großen Vorteil des breiteren Zugangs zu brauchbarem Bildmaterial für Medienschaffende ergeben sich aus der Verbreitung von KI-Bildgeneratoren jedoch auch einige schwere Probleme. In der öffentlichen Diskussion wurde diesbezüglich etwa auf Rechtsfragen hingewiesen: Wer hat die Rechte an automatisch generierten Bildern? Das Beispiel des Streits zwischen Getty Images und Stable Diffusion zeigt, dass diese Frage nicht leicht zu beantworten ist. Neben den Menschen, die die Software des Generators entwickelt haben, sind etwa auch all jene an den automatisch generierten Bildern beteiligt, mit deren Werken der Generator trainiert wurde. Hinzu kommen bei der Schaffung von automatischen Bildern einbezogene Werke – etwa bei der Aufforderung, ein bestimmtes bekanntes Werk zu erweitern, zu verfremden oder nachzustellen.

Neben rechtlichen Fragen stellen sich auch gesellschaftspolitische. So besteht mit den Bildgeneratoren etwa die Möglichkeit, fotorealistische Darstellungen fiktiver Ereignisse zu kreieren. Diese wiederum könnten in Desinformationskampagnen einbezogen werden und zur Verbreitung und Plausibilisierung von Fake-News beitragen. Hier ergeben sich ähnliche Probleme wie bei Deep-Fakes.

Zu guter Letzt stellt sich die eher theoretische Frage nach dem Kunstbegriff: Was ist und was kann als Kunst gelten? Diese in der Kunsttheorie ebenso wie in der Metaphysik diskutierte Frage dürfte durch die Verbreitung von KI-Bildgeneratoren noch einmal eine andere Wendung erfahren. Mit ihr verbunden sind in diesem Falle eindeutig auch Fragen der Abgrenzung von Mensch und Maschine, wie sie sich auch im Falle des KI-Sprachprogramms Lamda stellen. Hieran wiederum schließen sich zahlreiche ethische Fragen an.

Die Einbindung eines solchen Generators in eine beliebte Plattform wie Shutterstock dürfte derartigen Fragen eine stärkere öffentliche Sichtbarkeit verleihen. Bereits in den letzten Wochen und Monaten zeichnete sich eine derartige Entwicklung ab. Neben Lamda und Dall-E steht vor allem ChatGPT im Fokus der Öffentlichkeit.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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