Im US-Bundesstaat Colorado könnte es schon bald möglich sein, seine Steuerzahlungen mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Co zu leisten. Das hat Jared Polis, Gouverneur von Colorado, in einem Interview in Aussicht gestellt.
Colorado erwägt Steuerzahlungen mit Kryptowährungen
Schon in diesem Sommer sollen Kryptowährungen für alle staatlichen Steuerzwecke im US-Bundesstaat Colorado akzeptiert werden, wie Gouverneur Jared Polis in einem Interview mit CNBC verraten hat.
Die Zahlungen würden jedoch durch einen Vermittler in US-Dollar umgewandelt werden und seitens des Staates nicht in Kryptowährungen wie Bitcoin und Co gehalten, führt Polis weiter aus. Die Risiken aufgrund der Volatilität seien dafür einfach zu groß.
Gleichzeitig müssen die Ausgaben des US-Bundesstaates in Dollar beglichen werden, was eine Umwandlung der Kryptowährungen notwendig mache. Polis gilt bereits seit Jahren als Befürworter von Kryptowährungen. Im Jahr 2014 war er der erste US-Politiker, der Bitcoin-Spenden für seinen Wahlkampf akzeptierte.
Im Mai 2021 folgte die Ankündigung eines Steuergesetzes, das Zahlungen in Kryptowährungen ermöglichen würde. Das Gesetz scheint nun also tatsächlich umgesetzt zu werden. Zuspruch erhält der Gouverneur zudem von den Bürgermeistern von Miami (Francis Suarez) und von New York City (Eric Adams). Gerade Suarez gilt als Befürworter von Kryptowährungen und wirbt aktiv für Miami als Bitcoin-Mining-Standort.
Steuern mit Kryptowährungen: Ein schwieriges Thema
Hierzulande sind wir von der Möglichkeit der Steuerzahlungen mit Kryptowährungen allerdings noch weit entfernt. In Deutschland fallen bei Gewinnen mit Kryptowährungen nur Steuern an, wenn Anleger diese innerhalb des ersten Jahres verkaufen.
Unter Umständen kann es sich für Anleger jedoch lohnen, die Volatilität des Marktes in Kauf zu nehmen und die Kryptowährung länger zu halten. Somit müsse diese dann nicht mehr dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden. Ausnahmen bilden jedoch beispielsweise Staking und Lending.
Bis zur Akzeptanz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel ist es noch ein weiter Weg. Behörden warnen zudem immer vor den damit verbundenen Gefahren, vor allem von Bitcoin, das eine hohe Volatilität und eine schlechte Ökobilanz aufweist.
Sollte Colorado ab Sommer 2022 tatsächlich Steuerzahlungen mit Kryptowährungen ermöglichen, wäre dies ein erster Fingerzeig, der große Wellen schlagen könnte.