Mit seinem Twitter-Kauf zu einem Preis von 44 Milliarden US-Dollar sorgte Elon Musk wieder einmal für dicke Schlagzeilen. Doch offenbar scheint der amtierende reichste Mann der Erde nun doch einen Rückzieher machen zu wollen. Warum? Er sei sich eigenen Aussagen zufolge noch zu unsicher ob der Angaben, den der Kurznachrichtendienst zu einigen Kleinigkeiten macht. Sein Zögern kommunizierte der Tech-Visionär natürlich sogleich auf Twitter selbst. Der Aktienkurs des sozialen Netzwerks zeigte sich darüber nicht erfreut.
Fehlerhafte Angaben von Twitter?
Dass Elon Musk mit seinem Plan, Twitter zu kaufen, überhaupt durchkommen würde, galt selbst für Experten als unmöglich. Nun bekam der Milliardär zwar den Zuschlag, das soziale Netzwerk zu übernehmen, doch Musk sieht ein Haar in der Suppe, das dafür sorgt, dass er seine Pläne erst einmal ruhen lassen möchte. Dahinter steckt die Tatsache, dass der Tesla-CEO ein wenig skeptisch ob der Anzahl nicht menschlicher Twitter-Accounts ist. Laut Angaben von Twitter selbst sollen nur weniger als fünf Prozent der User sogenannte Bots sein. Nun möchte er zunächst einmal abwarten, bis über diese Zahl Gewissheit herrscht. Bis dahin befindet sich der Kauf in einer Art Schwebezustand. Dies wirkt sich insbesondere auf den Aktienkurs von Twitter aus.
Schließlich erlebt dieser seit Bekanntgabe des Zögerns von Musk eine echte Talfahrt. So musste das Unternehmen einen Wertverlust um 25 Prozent hinnehmen. Während die Aktie vor dem Tweet von Musk noch auf die vom Käufer selbst prognostizierten 54,20 US-Dollar zusteuerte, liegt sie nun gerade einmal bei 34,50 US-Dollar. Doch für Experten war der von Elon Musk angestrebte Wert ohnehin nur eine Farce. Schließlich wissen viele erfahrene Investoren, dass bei dem Tech-Milliardär alles möglich ist. Eben auch Kehrtwenden. Aus Angst, dass der gebürtige Südafrikaner einen Rückzieher machen könnte, sprangen deshalb schon nach Bekanntwerden der Übernahme viele Aktionäre ab.
Elon Musk betont Kaufabsichten
Natürlich ist der schillernde Tech-Visionär auch ein Kenner seiner Branche. Dementsprechend ist sich Elon Musk auch bewusst, dass er mit seinem Schritt Aktionäre abschreckt. Dennoch unterstreicht er abermals, dass er das soziale Netzwerk unbedingt kaufen möchte. In trockenen Tüchern ist dieser Deal allerdings noch lange nicht. Schließlich muss neben dem Twitter Verwaltungsrat auch ein Großteil der Aktionäre mitspielen. Erst, wenn Musk genügend Aktionäre dazu bringen kann, ihre Anteile abzutreten, steht ihm nichts mehr im Wege. Möglicherweise könnte seine Zögerungstaktik nun dazu beitragen, Aktionäre zum Verkauf ihrer Anteile zu bewegen. Laut Plan sind aber sowohl Twitter als auch Musk voll im Soll. Schließlich haben beide Parteien davon gesprochen, dass der Kauf wohl bis Ende 2022 abgewickelt werden soll.
Spekulationen über Geldprobleme
Da Elon Musk bei Zusage seitens des Verwaltungsrats von Twitter derart euphorisch war, ist es doch ein wenig verwunderlich, dass der Deal vorerst auf Eis gelegt wurde. Dementsprechend werden nun immer mehr Stimmen lauter, die mutmaßen, dass gar nicht die ungeklärte Frage über die Zahl der aktiven Bot-Accounts das Problem sei. Vielmehr denken einige Experten, dass es sich womöglich um einen Versuch handeln könnte, den Preis noch ein wenig nach unten zu korrigieren. Möglicherweise möchte er auch ganz aus dem Geschäft austreten und sucht nur nach einem passenden Argument.
Egal, was der Auslöser des Ganzen sein mag, beides deutet darauf hin, dass die Finanzierungsfrage möglicherweise noch nicht geklärt ist. Ganz so günstig wird es aber nicht, wenn Musk sich dazu durchringen sollte, sein Angebot zurückzuziehen. Schließlich besteht schon jetzt ein Vertrag darüber, dass ein Rücktritt vom Kauf mit einer Vertragsstrafe in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar verbunden ist – kein Pappenstiel. Die Theorie über den ganz so prall gefüllten Geldbeutel von Elon Musk ist nicht neu. Schließlich ist mittlerweile gemeinhin bekannt, dass es sich keineswegs um Eigenkapitel handelt, das der Tesla-Chef für den Kauf von Twitter nutzen wollte.
Stattdessen sollen knapp 12 Milliarden US-Dollar als Kreditsumme angedacht sein. Als Sicherheit für die Bank wiederum wollte er Aktien seines erfolgreichen E-Autobauers in den Ring werfen. Der Plan scheint allerdings nicht wirklich aufzugehen. Schließlich sackten erst vor kurzem auch die Aktien von Tesla spürbar in den Keller. Mit 728 US-Dollar sank der Wert einer Aktie nämlich um satte 272 US-Dollar. Welche Bank sollte diese angesichts der hohen Kreditsumme wirklich als Sicherheit akzeptieren? Dementsprechend suchte sich der Tech-Visionär nach Alternativen um. Welche Geldgeber dabei in Frage kommen könnten, ist bislang noch unbekannt.
Musk als Zugpferd von Twitter?
Elon Musk möchte Twitter eigenen Angaben zufolge an vielen Stellschrauben verbessern. Neben dem oben benannten Problem mit den Fake-Accounts sieht er auch weitere Probleme bei dem sozialen Netzwerk. So hat Twitter, anders als viele seiner Konkurrenten, sein Potenzial in den Augen von Musk, aber auch anderen Anlegern, nicht ausschöpfen können. Wirft man beispielsweise einen Blick zu TikTok oder Instagram wird deutlich, was bei einer besseren Strategie möglich wäre. Dementsprechend hat Elon Musk auch bereits angekündigt, Twitter im Zuge seiner Übernahme ordentlich umzumodeln. Insbesondere Einsparungen sollen dafür sorgen, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung zum besseren wandelt. Wir sind gespannt, wie sich die Geschichte rund um den Kauf von Twitter weiter entwickelt und halten euch auf dem laufenden.