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Volocopter: Start-up soll 150 Mio. Euro Subvention erhalten

Was hilft gegen stockenden Straßenverkehr in Großstädten? Aus Sicht von Volocopter sind es Flug-Taxis. Von der Idee ist offensichtlich auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) überzeugt. Dieser plant nun offenbar, stolze 150 Millionen in das deutsche Start-up zu investieren.

Subvention trotz Sparkurs

Eigentlich werden in der Bundesregierung gerade die Gürtel enger geschnallt. Grund ist das vor einigen Monaten vom Bundesverfassungsgericht gefällte Haushaltsurteil. Dieses führte zu einem Milliardenloch in der Staatskasse, was nun einen strengen Sparkurs zur Folge hat. So wurde zum Beispiel innerhalb weniger Tage urplötzlich die Umweltprämie gestrichen, was sich derzeit ganz offensichtlich in einbrechenden Verkaufszahlen von Elektroautos niederschlägt.

Doch Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht das Ganze offenbar nicht so streng. Wie nun übereinstimmende Medienberichte nahelegen, plant der FDP-Politiker eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe. Dabei ist es aber keineswegs sein Ansinnen, die Umweltprämie wieder stückweise aufleben zu lassen. Vielmehr will er in Volocopter investieren wie beispielsweise der Spiegel berichtet. Hierbei handelt es sich um ein Start-up, das sich die Fertigung von Flugtaxis zur Aufgabe genommen hat.

Volocopter beliebt bei Verkehrsministern

Sollte die Neuigkeit einen wahren Kern haben, wäre das in vielerlei Hinsicht „interessant“. Dass die Bundesregierung derzeit eigentlich einen harten Sparkurs fährt, ist dabei nur ein Aspekt. Ein weiterer ist, dass Volker Wissing als FDP-Mitglied ausgerechnet der Ampelfraktion angehört, die fast schon religiös an der sogenannten Schuldenbremse festhalten möchte. Das bedeutet, dass neue Ausgaben gemäß seines Parteibuches wirklich nur in absoluten Ausnahmefällen getätigt werden sollten.

volocopter
Bild: Volocopter

Weiterhin muss man darauf hinweisen, dass Volocopter bereits beim Wissing-Vorgänger Andreas Scheuer (CSU) beliebt war. Auch er unterstützte das Flugtaxi-Start-up. Wirklich verwunderlich ist auch das hohe Risiko, das der Bundesverkehrsminister hier eingehen würde. Schließlich würde er gewissermaßen alles auf eine Karte setzen. Neben Volocopter gibt es nämlich noch ein weiteres Unternehmen, dass sich auf die Entwicklung von Flugtaxis spezialisiert hat – Lilium. Wie aus dem Bericht des Spiegels hervorgeht, soll der Konkurrent aber keinen Cent erhalten.

Die gesamte Investitionssumme von 150 Millionen Euro soll an Volocopter fließen. Bei einer Aufteilung der Fördersumme auf beide Unternehmen würde die Bundesregierung in die Entwicklung von Flugtaxis als Idee investieren. So aber erhält lediglich Volocopter Unterstützung, was durchaus ein fragwürdiger Eingriff in den Markt wäre. Die fehlende Diversifizierung der Investition ist außerdem äußerst risikoreich. Das betont auch die Unternehmensberatung PWC wie aus einem Bericht des Standard hervorgeht.

Steht Start von Volocopter kurz bevor?

Der Bund soll die Investitionssumme übrigens nicht in voller Höhe tragen. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein gemeinschaftliches Projekt des Bundes und Bayern. Das flächenmäßig größte Bundesland soll die Hälfte der 150 Millionen bereitstellen. Allerdings soll der Bund wohl zunächst die gesamte Summe vorstrecken. Natürlich drängt sich angesichts der hohen Investitionssumme und des entsprechenden Risikos die Frage auf, wieso Wissing hier überhaupt investieren möchte. Steht der Start von Volocopter womöglich kurz bevor?

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Bild: Volocopter

Derzeit wird offen darüber spekuliert, dass das Flugtaxi-Startup bereits in diesem Sommer seine Musterzulassung erhalten könnte. Ein Start wäre dann womöglich noch in diesem Jahr denkbar. Allerdings steckt in der ganzen Sache noch recht viel Konjunktiv. Wann und ob wirklich Flugtaxis durch die Lüfte fliegen werden, steht derzeit noch in den Sternen. Selbst wenn der Plan aufgehen würde, muss man die anfängliche  Wirtschaftlichkeit hinterfragen.

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Erfahrungsgemäß ist der Marktstart mit weiteren Ausgaben und damit auch notwendigen Investitionen verbunden. Hier müsste der Bund wohl wieder als Geldgeber fungieren, um Volocopter auch wirklich eine stabile Rolle auf dem Markt zukommen zu lassen. Bleibt abzuwarten, ob der Plan aufgeht. Volocopter hat offenbar vor, bereits 2024 bis zu 18 Flugtaxis zu bauen. Hier dürfte dann wohl eine erste Testphase folgen. Ob das Ganze dann schlussendlich überhaupt wirtschaftlich erfolgreich wird, bleibt abzuwarten.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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