Während der Build-Konferenz erklärte Microsoft Details zur neuen Windows-10-Version für ARM-Mobilrechner mit eingebauter x86-Emulation. Der Desktop des Betriebssystems unterscheidet sich nicht vom herkömmlichen Desktop der 32- und 64-Bit-Versionen für x86- und x86-64-Prozessoren.
Noch in diesem Jahr sollen Windows-10-Notebooks und 2-in-1-Hybride mit ARM- statt x86-Prozessoren auf dem Markt verfügbar sein. Auf diesen soll auch x86-Software laufen.
Microsoft spricht hierbei jedoch noch nicht von neuen Surface-Geräten, sondern von anderen Herstellern. Der einzige zunächst unterstützte Prozessor bzw. System-on-Chip (SoC) wird der 10 nm-Chip „Qualcomm Snapdragon 835“ sein. Dieser verfügt über acht ARMv8-Kerne.
Eine weitere Neuerung besteht darin, dass auf dem neuen ARM-Windows nicht nur Store-Apps, sondern jedes beliebige Programmpaket installiert werden kann. Aufgrund der Emulation können auch Programme mit 32-Bit-x86-Code ausgeführt werden. Die Emulation wurde mit dem Open-Source-Tool „7-Zip“ vorgeführt. Der Code muss weder geändert, noch angepasst werden. Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurden durch einen Programmierer jedoch auch native 64-Bit-ARM-Programme gezeigt.
Microsoft setzt bei der x86-Emulation ein ähnliches Konzept wie bei der Ausführungsschicht für 32-Bit-x86-Software auf 64-Bit-x86-Windows ein: WoW – kurz für: Windows-on-Windows. Um den 32-Bit-x86-Code auf ARMv8-Rechenkernen effizient ausführen zu können, wird nur das Nötigste emuliert. Teile der x86-DLLs sind als Combined Hybrid Portable Exetuable /CHPE) installiert – somit führen sie letztendlich direkt ARM64-Code aus. Die übrigen x86-Befehle werden durch die WoW-Abstraktionsschicht zur Laufzeit in ARM64-Code umgesetzt.
In der praktischen Anwendung werden auch die Treiber von großer Bedeutung sein, es wurde der Anschluss einer USB-Webcam demonstriert. Diese funktioniert mit den windowseigenen Treibern problemlos in der Kamera-App. Über den Anschluss von Peripheriegeräten wie Druckern oder Scannern sagt dies jedoch nichts aus.
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